Nachdem NERO DI MARTE fünf Jahre lang unter dem Namen MURDER THERAPY das Death Metal-Genre bereicherten und mit dem Album Symmetry Of Delirium debütierten, änderten sie vor zwei Jahren ihren Namen und setzen somit den Stein des Anstoßes für eine stilistische Weiterentwicklung, als dass die Italiener ihre Songs mit einer gehörigen Portion Progressivität ausstatteten. Polyrhythmik, Djent und mitunter unzusammenhängende Songstrukturen sind – neben der nach wie vor deathigen Basis – nun die Schlagwörter der Band.
Eine gewisse Kopflastigkeit ist dem Album Nero Di Marte dadurch durchaus gegeben, wenngleich das abwechslungsreiche (Tribal-)Drumming von Marco Bolognini großteils auch die Emotionen bedient. Das Songwriting ist jedoch fordernd und unbequem. In einzelnen Passagen fühlt man sich (nicht zuletzt aufgrund des Gesangs) auch an GOJIRA erinnert – ergänzt durch TOOLsche Komplexität. Bei überlangen Songs wie Nero di Marte kann diese Progressivität allerdings auch etwas zu viel werden, als dass man sich auf Dauer überfordert fühlt. Zwar lassen einzelne Passagen dann wieder Zeit zum Verschnaufen oder auch zum bloßen Abrocken, doch insgesamt ist es schon schwere Kost.
Andererseits wirken gemäßigtere Songs wie Drawn Back mit seinem jazzigen Input dann beinahe schon wieder etwas zu zahm im Gegensatz zum restlichen Album. Da gelingt es dem abschließenden Anoptikon dagegen wieder besser, langsame, atmosphärische Parts mit rasanten Passagen zu vereinen und somit auch das ambivalente, schwer verständliche (Klang-)Bild von NERO DI MARTE zu zeichnen.
Veröffentlichungstermin: 18.03.2013
Spielzeit: 48:05 Min.
Line-Up:
Andrea Burgio – Bass
Marco Bolognini – Schlagzeug
Francesco D´Adamo – Gitarre
Sean Worrell – Gitarre & Gesang
Produziert von Michele Trasforini @ Regrexion Studios, Bologna (ITA)
Label: Prosthetic Records
Homepage: http://www.nerodimarte.com
Mehr im Netz: http://www.facebook.com/nerodimarte
Tracklist:
1. Convergence
2. Time Dissolves
3. Resilient
4. Nero di Marte
5. Drawn Back
6. Anoptikon