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DEATH PENALTY: Death Penalty

Gaz Jennings Leben nach CATHEDRAL: Eine NWOBHM- und Proto-Doom-Liebeserklärung mit unverkennbaren Riffs.

Klar, wenn seit mehr als zwanzig Jahren bleihaltige Riffs statt Blut in den Adern zirkulieren, kann man von der Droge Musik nicht mehr lassen, selbst wenn sich eine legendäre Band wie CATHEDRAL aufgelöst hat. Mit einem Paukenschlag ging diese Karriere zu Ende, The Last Spire war das vermutlich beste Album seit Forest Of Equillibrium. Gaz Jennings Akkus scheinen aber nicht leer zu sein, er stürzt sich beinahe nahtlos übergehend in das nächste musikalische Abenteuer. Unterstützung holt sich der Riff-Wiz aus dem europäischen Festland: DEATH PENALTYs mit traditionellem Metal versetzter Doom wird erst durch einige belgische Musiker zu dem was er ist.

Die ehemalige SERPENTCULT-Sängerin Michelle Nocon ist neben Gaz Jennings unverkennbarem Gitarrenspiel die nächste, die Death Penalty charakteristisch einfärbt. Auch die Rhythmusabteilung stammt aus Belgien, nach sterilem Songwriting am heimischen Computer aus klingt diese Musik aber nicht. Viel mehr ist anständige, solide Arbeit zu hören, eine Heavy Metal-Band, die sich ihre Musik gemeinsam erarbeitet, selbst wenn das eine Illusion sein kann. Ich bin mir bewusst, dass dies eine Illusion sein kann. DEATH PENALTY ist nun einerseits eine Band, die klar nach CATHEDRAL klingt, einfach weil die Riffs so typisch Jennings sind, andererseits geht es in eine andere Richtung. Der Fokus wird klar auf Heavy Metal gelegt, Doom steht nicht zwingend im Vordergrund, aller Heavyness zum Trotz hören wir einige schöne Reminiszenzen an WITCHFINDER GENERAL – deren Debütalbum übrigens den Namen Death Penalty trug – und natürlich an BLACK SABBATH zur DIO-Ära.

Besonders eigenständig ist die Musik von DEATH PENALTY also nicht, so wie es mitreißt, muss das aber auch nicht sein. Die Musik ist treibend, die Riffs sind wie erwartet in der Premiumklasse angesiedelt, die Song schwanken zwischen kleinen Metal-Hits (Howling At The Throne Of Decadence, Eyes Of The Heretic und Immortal By Your Hand) und schwerem, boshaftem Doom (Golden Tides, She Is A Witch und Written By The Insane). Nocon beweist, dass sie anständig schreien kann, nicht selten sind ihre Vocals aber etwas zu brav. Doch gerade der soulige Gesang kommt im kurzen Interlude The One That Dwells sehr gut – das hat Gänsehautpotenzial. Vervollständigt wird DEATH PENALTY durch eine solide Rhythmuseinheit, der es handwerklich an nichts mangelt – höchstens an Experimentierfreudigkeit.

DEATH PENALTY ist nun genau das, was man erwarten darf: Eine Mischung aus CATHEDRAL, NWOBHM- und Proto-Doom-Liebeserklärung mit dem Gesang von SERPENTCULT. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Große Innovationen wie damals auf Forest Of Equillibrium gibt es nicht zu hören, dafür ist Death Penalty ein grundsolides Album geworden, das Spaß macht und die Augen einigen CATHEDRAL-Fans mit Sicherheit ein wenig trocknen wird.

Veröffentlichungstermin: 15. August 2014

Spielzeit: 52:40 Min.

Line-Up:
Michelle Nocon – Vocals
Gaz Jennings – Guitar
Raf Meukens – Bass
Frederik Cosemans – Drums

Label: Rise Above Records
Mehr im Netz: https://www.facebook.com/DeathPenalty82

Tracklist:
1. Grotesque Horizon
2. Howling At The Throne Of Decadence
3. Eyes Of The Heretic
4. Golden Tides
5. Into The Ivory Forest
6. Children Of The Night
7. The One That Dwells
8. She Is A Witch
9. Immortal By Your Hand
10. Written By The Insane

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