MARK BRANDIS: Folge 28 & 29 – Die Zeitspule [Hörspiel]

Auf der Jagd nach einer unglaublichen Maschine: MARK BRANDIS sucht "die Zeitspule".

Im Jahr 2136 herrscht immer noch eine große Hungersnot auf der Erde, speziell in Metropolis. Die Prognosen lauten, dass erst in sieben Jahren der Staub des zerschossenen Wanderplaneten Ikarus aus der Erdatmosphäre verschwunden ist. Die Raumfahrt ist beinahe zum Erliegen gekommen, die Raumnotretter von MARK BRANDIS liegen auf Eis, der Hauptsitz der VEGA wurde auf die Venus verlagert. Doch statt unnötig herum zu sitzen, will Mark Nachforschungen über eine robuste, vergessene Weizensorte anstellen. Doch Vormann Brandis wird entführt und von einem rücksichtslosen Verbrecher bedroht. In dessen Auftrag soll MARK BRANDIS nach weiteren Artefakten außerirdischen Ursprungs wie dem Gravitationsgenerator suchen, die seinerzeit auf dem Ikarus gefunden wurden. Es beginnt eine Schnitzeljagd quer durch das Weltall.

Oft ist es so, dass Serien plötzlich versuchen mittels Zeitsprüngen interessant zu bleiben und dadurch allerdings zu purem Quatsch verkommen. Darf ich an die missglückten letzten Staffeln von LOST erinnern? Eben. Die Zeitspule vermeidet diesen Humbug aber mit Leichtigkeit: Einerseits kommt dieses außerirdische Artefakt nur am Rande vor, zweitens geht es eher um die politische Bedeutung dieser bizarren Maschine. Selbst ein Temporalphysiker wie Professor Smirnoff verliert beinahe den Verstand, wenn er mit diesem Gerät arbeitet. Die üblichen Probleme der Temporalphsik und Zeitparadoxen werden thematisiert, aber nicht überbewertet und schon gar nicht erklärt. Die Regisseure von Weymarn und Redeker haben genau die richtige Mischung gefunden. Somit ist Die Zeitspule eine packende Folge aus dem MARK BRANDIS-Universum. Eine, in der viel passiert und in der rasante Ortswechsel vorkommen. Eine, mit hohem Actionanteil, aber auch hohem Storyanteil.

Vielleicht ist es ein Stilmittel, dass plötzliche Ortswechsel am Hörer vorbeigehen, genauso wie jemand 10 Minuten in der Zeitspule verbringen kann, während für die Person außerhalb der Zeitspule keine Zeit vergeht. Da bekommt man ja Kopfschmerzen, bemerkt VEGA-Direktor Harris ganz zurecht, auch im Hinblick auf die Auflösung dieses Abenteuers. Die Zeitspule scheint verworren zu sein, und einmal Hören reicht nicht aus, um diese Doppelfolge richtig zu erfassen. MARK BRANDIS trumpft mit einer anspruchsvollen Episode auf, die Beste seit einiger Zeit. Die Story ist stark und komplex, es gibt eine Menge Tiefgang, die angespannte Situation auf der Erde, innerhalb der Union und gegenüber der Republiken ist geradezu spürbar.

Passend dazu ist auch MARK BRANDIS sarkastischer und verbitterter als je zuvor, Michael Lott zeigt auch nach vielen Folgen, dass seine Figur immer neue Facetten hat. Stark sind auch die Auftritte von Gerhart Hinze als unbeugsamer John Harris, Dorothea Anna Hagena als distanziert scheinende Ruth, André Beyer als fieser Leonardo Assante und Reinhard Scheuermann als resoluter, grummeliger aber liebenswerter Professor Smirnoff. Wie üblich sind auch Soundtrack und Sounddesign auf höchstem Niveau, gerade beim Klang in der Zeitspule wirkt es so, als wäre der Hörer selbst in dieser Vorrichtung. Die Regie hat Die Zeitspule liebevoll inszeniert, die Charaktere haben Ecken und Kanten, das knapp zweistündige Hörspiel wirkt nicht gehetzt, sondern beinhaltet nur einige gewollte Zeitsprünge. MARK BRANDIS zeigt, wie zerbrechlich die Welt ist, wird immer mehr zu einer Dystopie und ist gerade deshalb so packend und glaubwürdig. Die Zeitspule macht nicht nur den etwas misslungenen Metropolis-Konvoi locker wieder wett, es wird Freunde der Serie auch so begeistern. Das ist ganz, ganz großes Kino.

Veröffentlichungstermin: 11. Juli 2014

Spielzeit: 59:19 + 48:48 Min.

Line-Up:
Andreas Conrad – Folge Ericsson
Gerhart Hinze – John Harris
Michael Lott – Mark Brandis
Dorothea Anna Hagena – Ruth O´Hara
Oliver Rohrbeck – Walter Hildebrand
André Beyer – Leonardo Assante
Wolf Frass – Prolog
Peter Groeger – Bibliothekar
Richard Barenberg – Cpt. Lensmann
Balthasar v. Weymarn – Lt. Svenssson
Claudia Urbschat-Mingues – Dr. Rebecca Levy
Stefan Peters – Magnus Sauerlein
Martin Wehrmann – Lt. Iwan Stroganow
Mira Christine Mühlenhof – Bordsystem CORA
Reinhard Scheunemann – Leo S. Smirnoff
Thomas Nero Wolff – Friedrich Chemnitzer
Andreas Conrad – General Alfred Dreyer

sowie: Melanie Blenke, Jen Gümmer, Anja Jaramillo, Michael-Che Koch, Christine Pollack, Jochim-C. Redeker, Hakan Turan, Hanna Ziemens, Carsten Litfin, Werner Möhring, Ruven Rintelmann, Christof Wobst

Balthasar v. Weymann – Manuskript
Jochim-C. Redeker – Sounddesign und Musik
Sven-Michael Bluhm, Tommi Schneefuß, Thomas Weichler – Aufnahme
Jochim-C. Redeker und Balthasar v. Weymarn – Produktion, Regie und Schnitt
Doerte Poschau – Senior Product Manager Folgenreich
Label: Interplanar / Folgenreich / Universal Music Group

Homepage: http://www.markbrandis.de/

Mehr im Netz: http://blog.markbrandis.de/

Tracklist:
Die Zeitspule 1:
1. Vigilanten in Aktion
2. Taxi?
3. Prolog
4. Vertrauen und Misstrauen
5. Zwischenfall auf INTERPLANAR XII
6. Begegnung in Las Lunas
7. Entführung eines Raumschiffs
8. Annäherung
9. Lehrer und Schüler
10. Die Zeitspule

Die Zeitspule 2:
1. Verschwörung jenseits der Zeit
2. Scott Base, Antarktis
3. Unterwegs im Eis
4. Unterirdische Versuchsanlage
5. Chemnitzers Rache
6. Stroganows Hilfe
7. Zeitspule und Gravtorpedo
8. Fragen und Antworten
9. Begegnung mit einem General
10. Abspann

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