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BATMAN: Inferno 3 – Blut und Rauch [Hörspiel]

Wenn sich der Joker in BATMANs Kostüm zwängt, hat Bruce Wayne nichts zu lachen.

Bruce Wayne hat nichts zu lachen: In der Verkleidung BATMANs zieht der Joker meuchelnd und mordend durch Gotham City und bringt den Namen des dunklen Ritters zusehends in Verruf. Die Presse wittert einige gefährliche Fährten und stellt sich offen gegen Wayne Enterprises und BATMAN. Doch auch der Joker hat nicht nur Spaß: Sein ehemaliger Fan, der irre Pyromane Enfer ist wütend auf den Verbrecherclown und bekämpft ihn mit allen Mitteln. Kein Wunder, dass ganz Gotham City vor Angst zittert – die Stadt droht ins Chaos zu versinken. Selbst Chief Gordon scheint alle Hoffnung aufgegeben zu haben.

Obschon sich die Lage in der finsteren Metropole bedenklich zuspitzt, stagniert die Spannung bei Blut und Rauch doch ein wenig. Nach dem starken Auftakt Hölle und Das Spiel mit dem Feuer bietet der dritte Teil der Inferno-Staffel nur wenig Neues. Der echte BATMAN selbst kommt erst sehr spät zum Einsatz, stattdessen steht Bruce Wayne den schrecklichen Ereignissen ohnmächtig gegenüber. Enfer hingegen tankt ordentlich Selbstbewusstsein und der Joker wird ein wenig ein paar Mal beinahe melancholisch. Blut und Rauch sieht die wichtigsten Protagonisten nicht selten in verkehrten Rollen und ist dadurch spannend – allerdings wirkt diese Episode wie eine zu langgezogene Überleitung zum großen Finale. Aber dies ist bei den meisten, abgeschlossenen kurzen Hörspielreihen so, selbst CAINE hatte mal ein, zwei Durchhänger.

Immerhin, erzählerisch lässt sich die Regie nicht aus der Ruhe bringen. Die Story beginnt komplex zu werden, statt sich in pausenlosen Actionszenen zu verlieren treten viele Charaktere auf, es gibt es viele Dialoge und Monologe. Gerade letztere sind hier und da etwas bemüht, ziehen sich hin. Aber es gibt auch großartige Szenen zu hören, wie die im Unterschlupf des Jokers, als er Jagd auf den Crawler macht, oder die Pressekonferenz, in der Bruce Wayne beinahe die Fassung verliert. Inferno 3 – Blut und Rauch ist somit auch trotz ein paar schwächerer Momente noch starkes Hörkino. Sascha Rotermund als Bruce Wayne und BATMAN zeigt sich sowohl als süffisanter Playboy, als auch als wütender Rächer, Enfer (Patrick Bach) ist beinahe noch irrer als der Joker, der in dieser Folge beinahe eine Spaßbremse ist. Was ist da los? Vielleicht überlegt er auch nur, welchen letzten, großen Spaß er den Bürgern von Gotham City präsentieren könnte.

Ansonsten sind die Sprecher fast ausnahmslos stark: Neben Helden und Schurken zeigen auch Reent Reins (James Gordon), Jena Riewa, Till Hagen und Angela Quast als boshafte Reporterbrut, Wolfgang Bahro (Doc Flemming) und Martin Sabel (Scarecrow) ihr ganzes Können. Das Gaunerduo Bud (Jan Spitzer) und Lou (Robert Missler) hingegen ist ein bisschen zu hölzern geraten. Der düstere Soundtrack und die wuchtigen Effekte hingegen lassen wie üblich nichts zu wünschen übrig – die Regie umgeht es, dass das Hörspiel an seiner Soundkulisse erstickt. Es bleibt zu hoffen, dass die zweite BATMAN-Staffel Inferno in Kürze furios zu Ende geht, dann sei diese Folge mit ihren – wenigstens nur geringen – Schwächen locker verziehen.

Veröffentlichungstermin: 24. Januar 2014

Spielzeit: 76:21 Min.

Line-Up:
Gordon Piedesack – Erzähler
Sascha Rotermund – Bruce Wayne / Batman
Reent Reins – Commissioner James Gordon
Christian Rudolf – The Joker
Patrick Bach – Enfer
Martin Sabel – Dr. Jonathan Crane (Scarecrow)
Wolf Frass – Lucius Fox
Jens Riewa – Rafael del Toro
Till Hagen – Duane Trask
Angela Quast – Vicki Vale
Marion von Stengel – Gillian O´Connor
Jan Spitzer – Bud
Robert Missler – Lou
Robert Kotulla – Reporter
Oliver Böttcher – Officer
Wolfgang Bahro – Doc Flemming
Uwe Hügle – Vince Ferragammo
Jürgen Holdorf – Chemielehrer
André Beyer, Constantin von Westphalen, Robert Kotulla – Sniper, S.W.A.T.

Sebastian Pobot – Produktion, Regie, Sound, Lizenzierung
Alex Irvine – Autor
Patrick Holtheuer – Übersetzung, Dialogbücher, Co-Regie, Sprachschnitt
Tom Steinbrecher und Sebastian Pobot – Mix, Sounddesign, Mastering
Steven Schulze, Marko Peter Bachmann, Tom Steinbrecher – Aufnahme

Label: Highscore Music

Homepage: http://www.highscoremusic.com/

Mehr im Netz: http://www.facebook.com/highscoremusic.fans

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