death angel act III cover

DEATH ANGEL – Act III

Ein Nachruf an der unterbewertesten und talentiertesten Thrashmetalband.

Nur die Besten sterben jung. Dieser Satz trifft auf die Band DEATH ANGEL zu, wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge.

15, 16 Jahre alt waren die fünf Cousins, als sie Mitte der 80er den Underground auf den Kopf stellten. „The Ultra-Violence“ und „Frolic Through The Park“ waren ihre ersten beiden Scheiben, welche schon für grosses Aufsehen sorgten. Dann der Wechsel zu einem Majorlabel und mit gerade mal 20 Jahren im Durchschnitt standen der Band alle Türen und Tore offen.

Bei meinem letzten Hell-of-fame Review schrieb ich, dass etliche Platten Anfang der 90er irgendwann hier aufgeführt werden müssen. „Act III“ ist so ein Werk. Für mich eines der besten Metalwerke aller Zeiten.

Auf Act III wird thrashige Härte mit Melodie gemischt

Hier wird thrashige Härte mit Melodie gemischt. Hier gibt es Soli, die nicht nur den Zweck erfüllen einen Song künstlich in die Länge zu ziehen. Nein, jedes Solo hat seine Daseinsberechtigung. Keines ist überflüssig. Songs wie „Seemingly Endless Time“ oder „Stop“ sind Thrashmetal pur, aber aufgrund des wahnsinnigen Gefühl für Melodie eigentlich doch nicht. Klar merkt man der Band ihren Standort an, aber im Gegensatz zu FORBIDDEN oder EXODUS sind sie einfach abwechslungsreicher, spielerisch interessanter. Abgefahrene Bassläufe wie beim funkig angehauchten Song „Discontinued“ sorgen für die nötige Abwechslung, für den „das gibt es doch gar nicht“-Effekt, welche viele hochgelobtere Bands damals vermissen liesen. Trotz der unendlich vielen Breaks verloren die Songs nie ihren roten Faden. Mark Osegueada (übrigens sollte er Joey Belladonna bei ANTHRAX beerben, er lehnte allerdings ab), singt wie ein junger Gott und gibt aufgrund seiner variablen Stimme jeden Song nochmal das gewisse Etwas. Die Songs sind technisch auf allerhöchsten Niveu. Wahrscheinlich auf zu hohem Niveau, anders kann ich mir es nicht erklären, daß in Deutschland Bands wie SODOM oder TANKARD mehr verkauft haben. Die Gitarrenarbeit ist dermaßen einfallsreich, ich gehe sogar soweit, daß die Herren Gus Pepa und Rob Cavestany vielleicht das Beste, auf jedenfall aber das Talentierteste der damaligen Thrashmetalszene waren.

DEATH ANGEL schaffen auf Act III zwei Killerballaden

Desweiteren waren noch zwei Killerballaden mit „Veil Of Deception“ und „A Room With A View“ am Start, bei denen es sogar einen Eskimo warm ums Herz wird. Ein Unding, daß „Act III“ das letzte Lebenszeichen der Band DEATH ANGEL (es gab ja noch die Nachfolgeband THE ORGANISATION) war. Ich denke immer noch, daß sie einfach ihrer Zeit voraus waren. Bei ihrer Tour 1990 hatten sie schon Barhocker auf die Bühne gestellt und mit einer Akkustikklampfe gezockt. Sie machten also nichts anderes, als später NIRVANA oder QUEENSRYCHE, welche auch wegen ihrer Unpluggedsessions zu Stars wurden.

Lange Rede, kurzer Sinn: Alle die DEATH ANGEL früher verehrten, kopieren jetzt diesen Text und schicken ihn per Mail nach Wacken. Damit die Macher dort wissen, welche Reunion wirklich Sinn macht…
Veröffentlichungsdatum: 10. April 1990

Tracklist:
1. Seemingly Endless Time
2. Stop
3. Veil Of Deception
4. The Organization
5. Discontinued
6. A Room With A View
7. Stagnant
8. EX-TC
9. Disturbing The Peace
10. Falling Asleep

Line Up:
Mark Osegueada – Vocals
Rob Cavestany – Guitar
Gus Pepa – Guitar
Dennis Pepa – Bass
Andrew Galon – Drums

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