ATLANTEAN KODEX: The White Goddess (A Grammar of Poetic Myth)

ATLANTEAN KODEX haben es geschafft – sie haben ihr fantastisches Debüt-Album übertroffen und liefern mit "The White Godess" nicht nur die Genre-Scheibe des Jahre ab, sondern gleich auch die neue Messlatte, über die jedes andere Epic Metal-Album erst mal drüber kommen muss.

Es gibt sie noch. Diese Alben, auf die man sich schon Monate vorher freut, wenn man zum ersten Mal hört, dass da was kommt. Man denkt an das bisherige Schaffen der Band, und die Vorfreude treibt die Erwartungshaltung in die Höhe. Dann ist das Album da und erfüllt, nein übertrifft die hohen Erwartungen noch. Das ATLANTEAN KODEX-Debüt The Golden Bough war bereits ein Kleinod des Epic Metal, genau wie die Pnakotic Demos-EP. Und jetzt also The White Godess. Wer auch nur ein wenig Begeisterung für BATHORY zu Ihrer Viking-Phase, alte MANOWAR oder die britischen Epic Doomer SOLSTICE aufbringt, wer die Italiener DOOMSWORD zu seinen Favoriten zählt – der muss dieses Album haben.

Nach dem mächtigen Intro Trumpets of Doggerland legen ATLANTEAN KODEX mit Sol Invictus los, dem schnellsten und eingängisten Song des Albums. Diese massiven Riffs, welche so typisch sind für die Band, und als Krönung eine Bridge und ein Chorus zum Niederknien. Mit diesem Kracher haben ATLANTEAN KODEX einen zukünftigen Live-Hit in der Hinterhand. Das wunderschöne, melancholische aber auch positive Twelve Stars and an Azure Gown ist mit fast acht Minuten der kürzeste Song des Albums, wenn man die drei Intros beziehungsweise Interludien mal ausklammert.  Das perfekte Zusammenspiel von Text und Musik lassen diesen Song weiter herausstechen und machen ihn zu einem der Highlights dieses Albums. Enthroned In Clouds And Fire atmet mit seinen fast durchgehend im Hintergrund präsenten Chören und wiederkehrenden Gongschlägen dermaßen heftig den Geist von Hammerheart, so nah ist noch keine Band die ich kenne an dieses Meisterwerk heran gekommen.

Im Vergleich zum schon großartigen, ersten Album The Golden Bough hat die Band sich in allen Belangen gesteigert. Spielerisch ist die Band fitter – auf dem Debüt klangen einige Passagen noch etwas charmant-rumplig. Auch Sänger Markus Becker hat sich gesteigert. Ein perfekter Sänger im klassischen Sinne ist er immer noch nicht, aber sein Gesang transportiert Emotionen und Herzblut, auch hier ist eine Verbesserung zum Debüt zu hören. Und zu guter Letzt ist da noch die Produktion, die ebenfalls professionell, allerdings immer noch klar nach echtem Metal klingt. Kein steriler Plastiksound, Perfektion im Sinne von ohne Ecken und Kanten ist sowieso nicht das, was man von dieser Band erwarten sollte. ATLANTEAN KODEX klingen erfrischend unperfekt, was das rein technische angeht. Es ist die Makellosigkeit ihrer Kompositionen, die The White Godess zu dem Meisterwerk macht, welches es ist.

Wenn ihr dieses Jahr nur ein Metal-Album kauft, stellt sicher, dass es The White Godess ist. Besser wird es in diesem Genre nicht. Nicht dieses Jahr und vermutlich auch die nächsten Jahre nicht. Vermutlich bis ATLANTEAN KODEX ihr drittes Album rausbringen. Solange ist The White Goddes die Referenz, an der sich jede Epic Metal-Scheibe messen muss. Das Album des Jahres, keine Frage!

Veröffentlichungstermin: 04.10.2013

Spielzeit: 55:55 Min.

Line-Up:
Markus Becker – vocals
Manuel Trummer – guitars
Michael Koch – guitars
Florian Kreuzer – bass
Mario Weiss – drums

Label: Cruz Del Sur Records

Homepage: http://www.atlanteankodex.de

Mehr im Netz: https://www.facebook.com/pages/Atlantean-Kodex/187524197964771

Tracklist:
01. I. Trumpets of Doggerland (There Were Giants in the Earth in Those Days)
02. II. Sol invictus (With Faith and Fire)
03. III. Bilwis (Sorcery and Witchcraft in Eastern Bavaria)
04. IV. Heresiarch (Thousandfaced Moon)
05. V. Twelve Stars and an Azure Gown (An Anthem for Europa)
06. VI. Der Untergang der Stadt Passau (Flaming Sword of the Watchers)
07. VII. Enthroned in Clouds and Fire (The Great Cleansing)
08. VIII. White Goddess Unveiled (Crown of the Sephiroth)

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