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HELLOWEEN: Straight Out Of Hell

HELLOWEEN sind in Sachen Melodic Metal weiterhin eine Band, mit der man rechnen muss. Mit "Straight Out Of Hell" liefern die Hamburger ein erstklassiges Album ab.

HELLOWEEN und ich, das war lange Zeit eine fast nicht existente Beziehung. Das Debüt Walls Of Jericho finde ich saugeil, die Keeper-Alben schon nur noch ziemlich gut. Ansonsten haben die Kürbisköpfe mich nie wirklich gepackt, da lagen mir GAMMA RAY noch eher. 2010 kam dann 7 Sinners raus, von mir auch erst mal nicht beachtet, bis ich den Song Are You Metal? irgendwo im Fernsehen (!) hörte. Irgendwie fand ich die Nummer geil, was wiederum dazu führte, dass ich mir die Band 2011 auf dem BANG YOUR HEAD ansah, wo HELLOWEEN einen saustarken Auftritt ablieferten. Somit war mein Interesse an den aktuellen HELLOWEEN geweckt, was uns zu Straight Out Of Hell bringt. Vom Härtegrad ist das Album nicht all zu weit von seinem Vorgänger entfernt, auch wenn  7 Sinners vielleicht noch ein Eckchen härter und vor allem düsterer war.

Ihr vierzehntes Album eröffnen HELLOWEEN mit dem sieben Minuten langen Nabataea, zu dem die Band auch einen ganz netten Video-Clip gedreht hat. Nach einem kurzen Intro startet der Song mit Vollgas durch und mündet schon kurz darauf das erste Mal in den mächtigen Refrain. Klasse gesungen von Andi Deris und gleich zu Beginn eines der Highlights des Albums. World Of War startet wie eine klassische Melodic Speed-Nummer, schlägt dann aber in brachiales Stakkato-Riffing um, während Andi Deris agressiv gröhlt. Der Refrain ist dann allerdings wieder total typischer Melodic Metal. Das passt irgendwie nicht wirklich zusammen. Schade, denn die melodischen Teile des Songs, die insgesamt auch überwiegen, sind wirklich gut, die relativ stumpfen Heavy-Riffs eher nicht. Das nimmt dem Song irgendwie den Fluss und macht ihn ein Stück weit kaputt. Die Gurke des Albums. Es bleibt die einzige.

Far From The Stars ist wieder eine rasante Melodic-Nummer, positiv, fröhlich, aber trotzdem mit ordentlich Gitarren-Power. Genau der Spagat, den viele HELLOWEEN-Klone eher nicht auf die Kette bekommen. Burning Sun, bei dem Deris teilweise wieder ganz schön agressiv rumschreit, ist eine weitere Speed Metal-Granate. Waitung For The Thunder erinnert mich, auch aufgrund des Piano-Themas, etwas an das The Dark Ride-Album. Die sehr ruhige, von Deris eher gesprochene als gesungene Strophe, bildet einen starken Kontrast zum bombastischen Refrain. Mit Hold Me in Your Arms haben HELLOWEEN auch eine schöne Ballade im Programm, bei der Streicher zum Einsatz kommen. Alles in allem haben HELLOWEEN hier einen schönen Sack voller Melodic Metal-Granaten zusammen gebastelt. Bis auf World Of War sind keine Ausfälle auf Straight Out Of Hell auszumachen. Live könnt ihr euch von der Qualität des neuen Albums überzeugen, wenn HELLOWEEN ab März wieder mit GAMMA RAY zusammen auf Tour gehen. Das werde ich mir wohl auch nicht entgehen lassen.

Veröffentlichungstermin: 18.01.2013

Spielzeit: 60:04 Min.

Line-Up:
Andi Deris – vocals
Michael Weikath – guitars
Sascha Gerstner – guitars
Markus Grosskopf – bass
Dani Löble – drums

Produziert von Charlie Bauerfeind @MiSueno Studio, Teneriffa
Label: Dragnet Columbia / Sony

Homepage: http://www.helloween.org

Mehr im Netz: https://www.facebook.com/helloweenofficial

Tracklist:
01. Nabataea
02. World of War
03. Live Now!
04. Far from the Stars     
05. Burning Sun
06. Waiting for the Thunder
07. Hold Me in Your Arms
08. Wanna Be God
09. Straight Out of Hell
10. Asshole
11. Years
12. Make Fire Catch the Fly
13. Church Breaks Down

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