DEAD ALONE: Ad Infinitum

DEAD ALONE wandeln zwischden Death und Doom Metal, ohne MY DYING BRIDE zu kopieren. Trotz einiger Schwächen ein gutes Album.

Mit Feinschliff gehen DEAD ALONE auf ihrem dritten Album ans Werk. Nach dem vor zweieinhalb Jahren in Eigenregie entstandenen Vitium hat die süddeutsche Band einen Plattenvertrag ergattert und scheint ihre Vision gefunden zu haben. Das gleich bleibende Line-Up trägt viel dazu bei, dass DEAD ALONE mehr denn je sicher zwischen den Welten des Death und Doom wandeln, ihr Stil entwickelt sich sozusagen Ad Infinitum. Also alles gut im heimischen Miesbach? Zumindest größtenteils. Ad Infinitum kann nämlich mit einigen wirklich guten Songs punkten, die ein wenig Zeit brauchen, bis sie zünden. Auf der anderen Seite ist leider auch etwas unspektakuläres Material an Bord, dem die Finesse fehlt.

Aber diese Momente mit ihrem recht grobschlächtigen Riffing, wie in Sold, The Way Of The Damned und Fall Into Oblivion halten sich in Grenzen. Ebenfalls ein Makel: Das Intro von Silhouette Empire ist ein wenig kitschig geraten. Dafür überraschen DEAD ALONE vor allem, wenn sie Leadgitarren präsentieren, die an alte PARADISE LOST erinnern, Prayer Of Innocence und Darkened Skies werden so zu kleinen Epen, die atmosphärisch, düster und doch heavy sind und mit einigen überraschenden Wendungen aufwarten. So wird nicht einmal das achtminütige Schlussstück fad. Neben dem heftigen Pilgrim ist A Dying Sun das stärkste Stück des Albums, das in der Strophe die Zeiten von DARK TRANQUILLITYs Projector aufleben lässt, dann jedoch mit einem düsteren Refrain das Tempo rausnimmt.

Ein wenig mehr hätte man aus Ad Infinitum aber durchaus rausholen können, das Drumming könnte die verschiedenen Härtegrade etwas mehr unterstützen, ein paar flotte Blast Beats oder Uptempo-Rhythmen hätten zur Auflockerung nicht geschadet. Auch die Riffs sind, wie oben erwähnt oft ein wenig zu simpel, DEAD ALONE haben im Bereich der Leadgitarren viel zu bieten, da müssen die Riffs auch etwas komplexer sein. Florian Heffts Vocals zwischen Geschrei und tiefen Growls ist dafür ausnahmslos gelungen. Auch das epische Artwork überzeugt und die wuchtige und zugleich altmodisch-raue Produktion aus den Grotesque Studios rückt DEAD ALONEs ins Musik ins richtige Licht. Der große Wurf ist den Bayern mit Ad Infinitum noch nicht gelungen, sie befinden sich aber nach wie vor auf dem richtigen Weg. Freunde von düsterem Doom-Death Metal, der nicht wie ein MY DYING BRIDE-Klon klingt, sollten Ad Infinitum auch trotz kleinerer Schwächen ein Ohr leihen.

Veröffentlichungstermin: 28. September 2012

Spielzeit: 48:23 Min.

Line-Up:
Florian Hefft – Vocals, Bass
Martin Hofbauer – Guitar
Fred Freundorfer – Guitar
Sebastian Bichler – Drums

Produziert von DEAD ALONE
Label: Supreme Chaos Records

Homepage: http://www.dead-alone.de

Mehr im Netz: http://www.facebook.com/deadalonemetal

Tracklist:
1. Sold
2. The Way Of The Damned
3. Prayer Of Innocence
4. Downwards
5. Silhouette Empire
6. A Dying Sun
7. Pilgrim
8. Fall Into Oblivion
9. Darkened Skies

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