JESS AND THE ANCIENT ONES: Jess And The Ancient Ones

Die nächste Okkulte Siebziger Rock-Band mit Chick am Mikro. Aber auch wenn JESS AN THE ANCIENT ONES mich nicht ganz so umhauen wie THE DEVIL´S BLOOD oder BLOOD CEREMONY, haben die Finnen hier ein feines Album am Start.

Verdammte scheisse, die nächste Okult Siebziger Rock-Band mit Frau am Mikro? So langsam möchte man schreiend den Kopf gegen die Wand hämmern. Wo kommen die alle her? Dann hält man kurz inne, sieht sich um und stellt fest: So viele sind es gar nicht, es kommt einem nur so vor, weil Teile der Medien einfach völlig außer Rand und Band geraten, was den Hype um Teile dieser Bands angeht. Andererseits muss ich auch sagen, dass JEX THOTH, THE DEVIL´S BLOOD oder BLOOD CEREMONY zum einen alle irgendwie anders und eigen klingen und vor allem auch allesamt erstklassige Musik abliefern, die ich auf keinen Fall missen möchte. Und nun kommen also diese Finnen mit dem eher mal doofen Namen JESS AN THE ANCIENT ONES daher und wollen auch ein Stück vom Kuchen. Und die Chancen stehen nicht schlecht, denn das selbstbetitelte Debüt der Band hat seine Qualitäten, auch wenn es nicht ganz an die letzten Großtaten der oben genannten Truppen heran reicht.

Der Opener Prayer Of Death And Fire ist ein typischer Siebziger-Rocker, dessen Hauptriff so auch von THE DEVIL´S BLOOD stammen könnte. Der große Unterschied ist die Stimme von Frontfrau Jess, die für die meisten Leute wohl eine Ecke weniger anstrengend sein dürfte, als jene von Farida Lemouchi, auch wenn durchaus Parallelen vorhanden sind. Ihr Gesang gefällt mir richtig gut! Zum erstklassigen Gitarrenspiel, für welches sich auch bei JESS AN THE ANCIENT ONES gleich drei Gitarristen verantwortlich zeichnen, kommt die gute alte Hammond-Orgel, die mich hier irgendwie an AMORPHIS erinnert und auf dem Album sehr häufig zum Einsatz kommt.

Das zwölfminütige Sulfur Giants ist beginnt ruhig mit Piano und Akustikgitarren, steigert sich zu einem epischen Rocker mit großartigem Refrain. Ebenfalls erwähnenswert ist Devil (in G minor), welches mit Western-Piano eher in Richtung Bar-Jazz geht. Auch hier zeigt Jess wie wandelbar ihr Gesang ist und liefert die perfekt zum Stil des Songs passende Performance ab. Einer meiner Lieblings-Songs des Albums, gerade weil er so aus der Art geschlagen ist. Mit Come Crimson Death haben JESS AN THE ANCIENT ONES einen weiteren (Fast-)Zwölfminüter ans Ende des Albums gepackt. Eine ausufernde Nummer, die das Album perfekt beschließt.

Die restlichen Songs sind ebenfalls allesamt klasse, die genannten sind aber meiner Meinung nach die Highlights des Albums. JESS AN THE ANCIENT ONES haben mit ihrem Debüt ein tolles Album abgeliefert, welches Genre-Fans sich auf jeden Fall mal anhören sollten. Das schöne ist, das auch diese Band trotz einiger weniger Parallelen zu THE DEVIL´S BLOOD genug eigene Identität mitbringt, alleine schon durch eine überraschende Nummer wie Devil (in G minor) . Noch ist das Genre lange nicht so überlaufen wie manch anderes – man denke an  die Retro Thrash oder Schweden Death-Szene – da ist locker noch Platz für eine Band die diese talentierten Finnen.

Veröffentlichungstermin: 23.05.2012

Spielzeit: 54:27 Min.

Line-Up:
Jess – vocals
Thomas Corpse – lead guitar
Thomas Fiend – lead guitar, backing vocals
Von Stroh – rhythm guitar
Fast Jake – bass
Yussuf – drums, percussion
Abraham – keyboard

Label: Svart Records

Homepage: http://www.jessandtheancientones.com
Mehr im Netz: https://www.facebook.com/jessandtheancientones

Tracklist:
01. Prayer For Death And Fire
02. Twilight Witchcraft
03. Sulfur Giants (Red King)
04. Ghost Riders
05. 13th Breath Of The Zodiac
06. Devil (in G minor)
07. Come Crimson Death

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