RE-VISION: Longevity

RE-VISION feilen an der Weiterentwicklung ihres Stiles, der sich nur schwer in Worte fassen lässt, aber auf dem aktuellen Album seinen bisherigen Höhepunkt gefunden hat. Da werden Gothic-Nebelschwaden genauso verwendet wie rauchende Power Riffs, AOR-Elemente und alternative Sounds.

Mir glaubt ja nie jemand was. Die Onkels von RE-VISION waren vor über drei Jahren die erste Band, die ich fürs That’s METAL besprach. Damals überall ungläubiges staunen ob meiner Begeisterung. Was mit „Longevity“ wohl endgültig wiederlegt sein dürfte. RE-VISION feilen seit Demo-Tagen an einer kontinuierlichen Weiterentwicklung ihres Stiles, der sich nur schwer in Worte fassen lässt, aber auf dem aktuellen Album seinen bisherigen Höhepunkt gefunden hat. Da werden Gothic-Nebelschwaden genauso verwendet wie rauchende Power Riffs, AOR-Elemente und alternative Sounds. Was sich geschrieben eher abschreckend liest eröffnet beim Hören ganz neue Erlebnisse. Allerdings ist auch „Longevity“ keine CD, die sich beim ersten oder zweiten Durchlauf erschließt, das widerspenstige kleine Ding will erforscht und erobert werden. Hilfestellung gibt es dabei durch eine ordentliche, transparente und trotzdem atmosphärische Produktion und einige interessante Gastauftritte. Neben SECRET DISCOVERY-Sänger Kai Hoffmann („Blood Of The Sun“) steuerten zwei echte Legenden ihren Beitrag bei: Cliff Evans solierte auf „Downfall“ und Paul Di’Anno sang auf „Larvae“ ein Duett mit Wenner ein. Wobei das Quintett kein Name-dropping nötig hat, um seine Klasse zu beweisen. Am meisten überrascht mich der immer besser werdende Gesang. War Frank Wenners Gesangsleistung zu Zeiten von „re-Vision“ (1997) noch etwas gewöhnungsbedürftig, so gibt es inzwischen wohl kaum noch etwas, was der Mann nicht überzeugend singen kann. Besondere Erwähnung verdient auch dieses Mal der liebevoll aufgemachte Multimedia-Teil der CD. Fazit: wenn mir als verbohrtem Altmetaller das Dingen schon so gut gefällt, wird unseren toleranten Lesern vor Begeisterung doch glatt die Schopenhauer-Werkausgabe aus den Händen fallen, oder?

Wings

Spielzeit: 67:30 Min.

Line-Up:
Frank Wenner – v

Daniel Düring – g

Mario Feldhordt – g

v
Christoph Lücker – b

Domonik Nowitzki – dr

Produziert von Christian Moos, Oliver Philipp und re-Vision
Label: B.Mind Records

Tracklist:
1.Longevity 2.Downfall 3.Veil Off 4.Thorns 5.Larvae 6.Charlene 7.Storm8.Moonflash 9.The Blood Of The Sun 10.Embraced 11.Nair 12.Beauty (reprise) 13.The Return 14.Her Sleep 15.Sweetwater Chain

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