FIREWOLFE: Firewolfe

Unmengen Mitgröhl-kompatibler, super eingängiger Refrains und Tonnen von Soli, Hooks, Twin-Gitarren-Leads und fetten Power Riffs

Der Metal ist gelegentlich seltsam. Vor kurzem hörte ich nach sehr langer Zeit MASIs Downtown Dreamers von 1988, um  mich zu fragen, was wohl der überdurchschnittlich begabte Sänger David Fefolt seitdem getrieben hat. Und voila: der Gute hat nicht nur das Debütalbum der ANGELS OF BABYLON eingesungen, sondern steht seit letztem Jahr mit einer komplett neuen Band am Start.

Die haben dann auch direkt eine der besten Eigenproduktion des vergangenen Jahres eingezimmert. Und zwar mit einer Musik, die scheinbar komplett aus der Zeit gefallen ist. Das selbstbetitelte, selbst produzierte und selbstfinanzierte Album bietet herrlich altmodischen US Melodic-Metal in der Schnittmenge zwischen FIFTH ANGEL, LEATHERWOLF und härteren DOKKEN.

Ihre Stärken hat die CD bei Unmengen Mitgröhl-kompatibler, super eingängiger Refrains und Tonnen von Soli, Hooks, Twin-Gitarren-Leads und fetten Power Riffs. Davids Stimme ist seit den 80igern sogar besser, weil rauer und ausdrucksstärker, geworden. Was bei Sängern eine Ausnahme sein dürfte. Auf der Minusseite sind nur einige der ultrapatriotischen Texte und die Tatsache zu nennen, das zwischen viel Midtempo noch zwei oder drei Speedklopfer fehlen, um die Sache richtig rund zu machen.

Als Fazit bleibt eine (gerade für eine Eigenproduktion) überragend gute US-Metal/ Melodic Metal Veröffentlichung mit zwei technisch brillanten Gitarristen (Nick Layton und Paul Kleff, die auch bereits auf etliche Releases zurückblicken können und ein, ansonsten ja eher verzichtbares, Instrumental wie Ice Wizard hörenswert machen), einer versierten Rhythmussektion (Jay Schellen drummte jahrelang für die arg unterschätzten HURRICANE) und einem starken Sänger mit Wiedererkennungswert. Und wenn man sich in alter WILD DOGS Tradition zu einer Metal-Huldigung wie M.O.D. (METAL OR DIE) aufmacht, kann man eigentlich auch kein schlechter Mensch sein. Falls das Ding keiner lizenziert ist a) wieder mal die halbe Branche auf die Lauscher gefallen und b) die CD in ein paar Jahren ein gesuchtes Sammlerstück. Kaufen würde ich sie so oder so.

Spielzeit: 52:57 Min.

Line-Up:

Vocals – David Fefolt
Guitars – Paul Kleff
Guitars – Nick Layton
Bass – Zack Uidl (studio)
Drums – Jay Schellen

Produziert von John Payne und Jay Schellen
Label: Eigenproduktion

Homepage: : http://www.firewolfe.com

Tracklist:

01.Air Attack
02.Unholy
03.FireWolfe
04.Armed Forces
05.Back from Hell
06.Wicked Words
07.Ice Wizard
08.Tempter
09.M.O.D
10.Feel the Thunder

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