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ROSE FUNERAL: Gates Of Punishment

Extremer Death Metal mit Anleihen am Deathcore. Vor allem für die junge Generation interessant.

Nein, “Gates Of Punishment” steht nicht für ein Konzeptalbum über das Oktoberfest. Vielmehr ist der Titel eine Vorwarnung für das, was den Hörer beim Einlegen von ROSE FUNERALs drittem Album erwartet. Schmerzen sind in jedem Fall vorprogrammiert – ob diese durch den unerbittlichen Härtegrad der Musik oder die aufgepumpte Produktion hervorgerufen werden, steht auf einem anderen Papier. Leider wirkt “Gates Of Punishment” gerade aufgrund der gezwungen brachialen Abmischung nicht selten wie ein steriles Massenprodukt – Seele und Leidenschaft werden in erdrückender Weise zermalmt.

Dafür schlagen ROSE FUNERAL mit ihrer Platte genau in die Kerbe, die kommerziell derzeit vergleichsweise vielversprechend ist. Was vom Label als Modern Death Metal beworben wird, ist im Endeffekt ein enorm brachiales Erzeugnis, das aufgrund seiner Produktion und regelmäßigen Breakdowns ein Fest für alle Deathcore-Fans verspricht. Auch wenn “Gates Of Punishment” eigentlich kein typisches Genre-Album ist – dafür sind die Songs zu abwechslungsreich und technisch durchdacht – spricht es doch die gleiche Zielgruppe an.

ROSE FUNERAL wissen genau, wo sie mit ihrem dritten Album hinwollen

Blickt man unter die plakative Verpackung, dann offenbaren “Grotesque Indulgence”, das teils rasend schnelle “False Divine” und der an THE BLACK DAHLIA MURDER angelehnte Live-Brecher “Beyond The Entombed” durchaus Qualitäten. Vor allem Letzteres zählt, vom lahmen Beatdown mit seinen heruntergestimmten Gitarrenstakkatos abgesehen, zu den Höhepunkten von “Gates Of Punishment”. Eine gute Figur machen ROSE FUNERAL außerdem bei den Gitarrensoli, zeigen etwa in “Arise Infernal Existence” fingerverknotende Geschwindigkeiten, ohne den roten Faden zu verlieren.

Generell wissen die Jungs genau, wo sie mit ihrem Drittwerk hinwollen. Das Album macht einen zielstrebigen und durchdachten Eindruck, selbst wenn der Masterplan vielleicht nur vorsieht, mit dem vielzitierten Vorschlaghammer so viele Scherben wie möglich zurückzulassen. Davon weicht selbst der designierte Hit “Malignant Amour” kaum ab, wenngleich dessen weiblicher Gastgesang ein sanftes, aber gewöhnungsbedürftiges Element beisteuert. Dafür sei es ROSE FUNERAL gedankt, dass in ihren erbarmungslosen Herzen tief im Inneren doch etwas Mitgefühl steckt. Denn ein kurzes, melodiegetragenes Instrumental-Interlude wie “A Recreant Canticle” erlaubt es den geplagten Ohren, nach all dem akustischen Zerstörungswahn noch ein einmal Kraft für den starken Schlussakt zu tanken.

“The Desolate Form” legt als packend konzipiertes Tech Death-Monster die bandeigene Messlatte für die Zukunft ein ganzes Stück nach oben, “Amidst Gehenna” erzeugt mithilfe einer verspielten Leadgitarre eine okkulte Grundstimmung und der Titeltrack vereint zum Schluss noch mal alle Stärken, die ROSE FUNERAL zuvor teilweise verstreut an den Tag gelegt haben.

“Gates Of Punishment” muss man lieben lernen

Gerade anfangs ist es nicht einfach, “Gates Of Punishment” zu mögen. Die Herangehensweise ist plakativ, die Produktion schließt sich diesem Grundsatz an und originelle Ideen haben ROSE FUNERAL ebenfalls nicht. Weil die Konzeption, das Tempo und die Riffs aber stimmen, ist die Platte letztendlich in ihrer Gesamtheit insbesondere für die extrem veranlagte junge Generation zu empfehlen – selbst wenn das Album nichts mit dem Oktoberfest zu tun hat.

Veröffentlichungstermin: 26.09.2011

Spielzeit: 43:59 Min.

Line-Up:
Ryan Gardner – Vocals, Guitar
Kevin Snook – Lead Guitar
Julian Kersey – Bass

Produziert von ROSE FUNERAL
Label: Metal Blade

Mehr im Netz: http://www.facebook.com/rosefuneralmusic

ROSE FUNERAL “Gates Of Punishment” Tracklist

01. Legions Of Ruination
02. Grotesque Indulgence
03. Beyond The Entombed (Video bei YouTube)
04. False Divine
05. Arise Infernal Existence
06. Malignant Amour
07. A Recreant Canticle
08. The Desolate Form
09. Entercism
10. Amidst Gehenna
11. Gates Of Punishment

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