A STORM OF LIGHT: As The Valley Of Death Becomes Us, Our Silver Memories Fade

Langer Titel, kompakte Songs – A STORM OF LIGHT und ihr rockiges, drittes Album.

Da ist er wieder bei den langen Titeln angelangt, unser Josh Graham, der bisherige Spitzenreiter Every Red Heart Shines Towards The Red Sun – damals freilich unter dem Banner RED SPAROWES – wird durch As The Valley Of Death Becomes Us, Our Silver Memories Fade locker geschlagen. Das bedeutet aber nicht, dass die Musik von A STORM OF LIGHT jetzt noch heavier und monolithischer wird. Das dritte Album der New Yorker geht, wenn sich der Albumtitel schon nicht wirklich setzen will, wenigstens musikalisch auf den Hörer zu. Neun Songs, zumeist in einer für Sludge- und Doom-Verhältnissen kompakten Länge, ziehen sich heavy, zeremoniell und ziemlich trüb durch diese knappe Stunde.

Natürlich, A STORM OF LIGHT sind mit ihrer Musik immer noch das ziemliche Gegenteil von Joshs Ex-Band RED SPAROWES, die deutlich verspielter, blumiger wirkten. Dank der kürzeren Songs, der teils rockigeren Riffs, der griffigeren Gesangslinien und dem dynamischerem Drumming, sind A STORM OF LIGHT trotz ihrer bedrückenden Schwere einen großen Schritt weiter gekommen. Die Songs wirken schlüssiger, gehen leichter ins Ohr und festigen A STORM OF LIGHTs Eigenständigkeit. Da wären natürlich die rockigen Stücke wie Missing, Silver und das hervorragende, flotte Leave No Wounds, die gleichermaßen wütend wie resigniert klingen, aber eine gewisse Frische ausstrahlen. Dann wird es wieder etwas ruhiger, in Destroyer und Death´s Head dominieren reduzierte, unverzerrte Gitarren, der Minimalismus hält nun wirklich Einzug in die Welt von A STORM OF LIGHT. Die Epik kommt dabei auch nicht zu kurz, Collapse, Wretched Valley und das abschließende, zehnminütige Wasteland haben große Momente parat. So stark wie Wasteland hätten übrigens gerne alle Songs werden dürfen, diese Nummer hebt sich durchaus vom Rest des Albums ab.

Im Gegensatz dazu stehen allerdings Momente, die nicht durchgehend überzeugen können, Black Wolves wirkt somit stellenweise etwas unbeholfen, was zur Folge hat, dass A STORM OF LIGHT kein durchgehend intensives Album abliefern. Wie schon auf Forgive Us Our Trespasses umschiffen A STORM OF LIGHT die Klippen der Langeweile aber gekonnt, nicht nur dank ihrer Fähigkeiten, im richtigen Moment ihre Songs auszubauen, abzuwürgen oder in eine neue Richtung zu treiben, sondern auch dank der zahlreichen Gastbeiträge. Die Partizipation von Nerissa Campbell, JARBOE, SOUNDGARDEN-Gitarrist Kim Thayil und weitere illustre Musiker sind einige Gründe, warum der Gesamteindruck von As The Valley Of Death Becomes Us, Our Silver Memories Fade ein überraschend breiter ist. Die Gäste veredeln die Musik von A STORM OF LIGHT, dabei bleiben sie aber meist dezent im Hintergrund, so dass die Band selbst stilprägend bleibt und so gut wie alles wie aus einem Guss wirkt.

Die Produktion von Joel Hamilton ist wieder sehr trüb und massiv, das Gesamtpaket wirkt gröber, als es eigentlich ist. Das liegt vor allem an den trockenen Gitarren, die zu allem Überfluss teils sehr im Hintergrund angesiedelt sind, und an dem Schlagzeug, das etwas zu wenig Dynamik aufweist, hier hat Meister Hamilton schon bessere Ergebnisse erzielt. Die über allem schwebende Stimme von Josh Graham rückt das Soundbild aber größtenteils ins richtige Licht und sorgt für viel Atmosphäre. Überhaupt ist As The Valley Of Death Becomes Us, Our Silver Memories Fade kein Vergleich mehr zum Debüt, an seinem Gesang hat der Musiker hart und erfolgreich gearbeitet. A STORM OF LIGHT ist wieder ein sehr gutes Album gelungen, das aber mit etwas Abstand betrachtet nicht ganz so magisch ist, wie sein Vorgänger oder die Beiträge der Split Primitive North. Auch trotz der starken Entwicklung von A STORM OF LIGHT, die neuen NEUROSIS – sollten die Originale doch irgendwann in Rente gehen – haben wir hier noch nicht vor uns. Freunde der Band und Anhänger von riffbetontem, fatalistischem Post Metal sollten sich daran aber daran ebenso wenig stören, wie an der Tatsache, dass es schon ein paar Tage dauern kann, bis der Albumtitel richtig sitzt und fehlerfrei aufgesagt werden kann.

Veröffentlichungstermin: 17. Mai 2011

Spielzeit: 55:08 Min.

Line-Up:

Josh Graham – Guitar, Vocals
Domenic Seita – Bass
Billy Graves – Drums
Joel Hamilton – Synthesizer

Produziert von Joel Hamilton und Josh Graham
Label: Burning World Records / Profound Lore

Homepage: http://www.astormoflight.com
MySpace: http://www.myspace.com/astormoflight

Tracklist:

1. Missing
2. Collapse
3. Black Wolves
4. Destroyer
5. Wretched Valley
6. Silver
7. Leave No Wounds
8. Death´s Head
9. Wasteland

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