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DRAGGED INTO SUNLIGHT: Hatred For Mankind

DRAGGED INTO SUNLIGHT sind hassenswert. Und überraschend gut. Extremster Metal aus der Audiohölle.

Ich warne dich gleich, anfangs wirst du versucht sein, DRAGGED INTO SUNLIGHT scheiße zu finden. Sie zu hassen. Den Gefallen, diese gottlosen, britischen Bastarde vorschnell als Müll abzutun, kann ich dir aber nicht tun. Mit Hatred For Mankind haben die vier Freunde extremsten Metals eine wirklich abstoßende Huldigung an das Schlechte parat. DRAGGED INTO SUNLIGHT befinden sich zwischen den Extremen und haben überall Talent. Death Metal, Black Metal und Sludge, jeweils von der abartigsten Sorte, wird zu einer alles verschlingenden Kakophonie verarbeitet, die auch dem finstersten Misanthropen genügend Treibstoff für einen Tag in der Fußgängerzone bietet.

Das kranke Artwork von Justin Bartlett deutet schon an, wie das klingen mag. Finstere Raserei, immer wieder ultraschwere, zermalmende Einschübe, chaotisches Drumming, sowie Gebrüll, Geschrei und Gekotze aus den Tiefen der Hölle erzeugen verschrobene Songs, die das Chaos als Ordnung erklären. Es brummt und surrt überall, die Riffs knirschen, das Drumming poltert, die Band will es so. Zusammen mit Billy Anderson gibt es um diese Audiohölle einen gekonnten LoFi-Klangteppich, so dass hier Authenzität groß geschrieben wird. DRAGGED INTO SUNLIGHT schreiben dabei Songs, die unberechenbar sind, und von einer Sekunde zur anderen wird aus einem schleppend-langsamen Begräbnisritus ein wilder Amoklauf. Sieben Mal zittert der Hörer um sein Wohl, sieben Mal kann alles passieren, außer ein Happy End. Das macht bereits Boiled Angel klar, danach folgen längere, noch schlimmer peinigende Stücke wie Volcanic Birth, Lashed To The Grinder And Stoned To Death und das zeremonielle Highlight des Albums I, Aurora.

Daneben gibt es kurze Nummern wie das thrashige To Hieron, das Hatred For Mankind unglaublich auflockert, sowie genügend atmosphärisches Material, damit du diese fünfzig Minuten gerade so aushältst. DRAGGED INTO SUNLIGHT präsentieren hier einen ordentlichen Brocken Arbeit, staubtrocken, unbequem und voller Negativität. Dabei stellen sich die vier namenlosen Musiker gar nicht dumm an, ihre Songs sind überraschend durchdacht, auch wenn es auf den ersten Blick nicht so scheinen mag. Ihre Instrumente bedienen sie überraschend gut, auch wenn das durch die räudige Produktion nicht ganz so wirkt.

Das Gesamtkonzept von DRAGGED INTO SUNLIGHT geht, nachdem du dich mit diesem entarteten Album mehr befasst hast, als dir eigentlich lieb ist, völlig auf. Die Musik, die Produktion, das Artwork, alles ist so krank, so anormal, so jenseits vom normalen Menschsein, dass es wirklich nur schwer zu ertragen ist. Gleichzeitig geht von DRAGGED INTO SUNLIGHT eine dermaßen starke Faszination aus, dass Hatred For Mankind eindeutig kein Glückstreffer, sondern eine mit kalter Intelligenz geformte Symphonie des Morbiden ist. Na, traust du dich, hier rein zu hören?

Veröffentlichungstermin: 22. Oktober 2010

Spielzeit: 50:54 Min.

Line-Up:

T – Vocals
A – Guitars
C – Bass
J – Drums

Produziert von Tom Dring und Billy Anderson
Label: Prosthetic Records

Homepage: http://www.draggedintosunlight.co.uk
MySpace: http://www.myspace.com/draggedintosunlight

Tracklist:

1. Boiled Angel
2. Buried With Leeches
3. Volcanic Birth
4. To Hieron
5. Lashed To The Grinder And Stoned To Death
6. I, Aurora
7. Totem Of Skulls

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