blank

THE MAN-EATING TREE: Vine

Ein melancholisches und traumhaft schönes Gesamtkunstwerk. Nicht nur für Fans von späten SENTENCED.

Manchmal musst du einfach loslassen können und Vertrauen schenken. Darauf, dass du aufgefangen wirst, eingeschlossen in eine Traumblase, während außerhalb der Sturm des Jahrhunderts wütet. Aber das ist dir egal, denn hier drin gibt es nur dich und ein seltsam melancholisches Gefühl der Gelassenheit. Hier drin gibt es nur dich und THE MAN-EATING TREE. Und “Vine” ist der schonungslose, erleuchtende und reinigende Blick in die eigene Seele, so ungeschönt ehrlich und doch Trost spendend. Das verspricht dir nicht nur der nachdenkliche Einstieg “Lathing A New Man” gefolgt von “The White Plateau” mit seinen traurigen Cleangitarren und den dezenten Keyboards.

“Vine” ist schwer zu fassen und doch direkt. Hier ist ohne Zweifel eine Metal-Band am Werk und dennoch sind die Arrangements zerbrechlich, oft von Bitterkeit und Sehnsucht erfüllt, zugleich aber irgendwie beruhigend, selbst wenn es wie beim mitreißenden “Out Of The Wind” mal rockiger und lauter wird. Der unbestrittene Höhepunkt ist indes ein ganz anderer und zugleich der ruhigste Song auf “Vine”. “This Longitude Of Sleep” ist quasi das Auge des Sturms; zurückgenommene Cleangitarren, reduziertes Drumming und die über allem thronende Stimme von Tuomas Tuominen erschaffen eine einzigartige Atmosphäre, die so schwerelos ist wie traurig. Überhaupt hat Tomas’ zerbrechlicher Gesang großen Anteil an “Vine”, auch wenn die Texte mitunter schwer verständlich sind. Aber die Magie schwingt auch ohne die Worte mit und prägt “King Of July” sowie die Ballade “Of Birth For Passing” mindestens ebenso entscheidend wie die prägnanten Riffs von Janne Markus (POISONBLACK).

“Vine” liefert viele Gründe, dich gefangen zu nehmen

Auch dank Schlagzeuger und Bandkopf Vesa Ranta sind die Parallelen zu späten SENTENCED und teils sogar Janne Markus’ Hauptband somit nicht verwunderlich, wobei THE MAN-EATING TREE keinesfalls auf diesen Faktor reduziert werden sollten, schwingt doch ebenso ein beträchtlicher Progressive Rock-Einfluss mit, genauso wie der Schwermut, den man aus dem Gothic und Dark Metal kennt – nur eben befreit von kitschigem Ballast. Einzig das MOODY BLUES-Cover “Nights In White Satin” ist ein unschöner Fleck im sonst wunderschönen Kunstwerk und als einziges Stück folglich verzichtbar. “Vine” liefert allerdings so viele Gründe dich gefangen zu nehmen, dass du darüber leicht hinwegsehen kannst, wenn du nur auf die Stimme in deinem Kopf hörst. Alles, was du tun musst, ist loslassen. Loslassen und Vertrauen schenken.

Veröffentlichungstermin: 24.09.2010

Spielzeit: 50:24 Min.

Line-Up:

Tuomas Tuominen – Vocals
Janne Markus – Guitars
Heidi Määttä  Keyboards
Mikko Uusimaa – Bass
Vesa Ranta  Drums

Produziert von THE MAN-EATING TREE und Hiili Hiilesmaa
Label: Century Media

Homepage: http://www.themaneatingtree.com

THE MAN-EATING TREE “Vine” Tracklist

01. Lathing A New Man (5:21)
02. The White Plateau (4:27)
03. This Longitude Of Sleep (5:23)
04. King Of July (3:48)
05. Of Birth For Passing (6:28)
06. Out Of The Wind (3:51) (Video bei YouTube)
07. Nights In White Satin (4:23)
08. Tide Shift (5:37)
09. Instead Of Sand And Stone (4:23)
10. Amended (6:37) (Video bei YouTube)

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner