AMORPHIS: Magic & Mayhem – Tales From The Early Years

AMORPHIS nehmen sich ihrer Frühwerke an. 

Nun also auch AMORPHIS. Nicht wenige Bands haben sich in den letzten Jahren dazu entschlossen, Songs ihrer alten Alben neu einzuspielen. EXCITER, ANTHRAX, HELLOWEEN – um nur ein paar zu nennen. Dazu dann Bands, die gleich komplette Alben neu einspielten. Jetzt haben sich meine Lieblingsfinnen entschlossen, einige Songs ihrer ersten drei Alben im aktuellen Line Up neu einzuspielen. Kann das gut gehen? Warum eigentlich nicht? Tomi Joutsen ist meiner Meinung nach ein großartiger Sänger, sowohl was den klaren Gesang als auch die Growls angeht, etwas besseres als dieser Mann konnte AMORPHIS nach Pasis Ausstieg nicht passieren.

Andererseits hatten die alten Alben ihren ganz eigenen Charme, den man nur schwer kopieren kann, schließlich sind AMORPHIS jetzt eine ganz andere Band als damals. Trotzdem ist Magic & Mayhem nicht der Reinfall, mit dem ich irgendwie gerechnet habe. Hierzu möchte ich anmerken, dass ich so ziemlich jede Phase dieser Band mag, ich bin also keinesfalls einer dieser AMOPRHIS haben nach Tales From The Thousand Lakes nichts mehr auf die Reihe gekriegt-Fraktion. Skeptisch war ich aus oben genannten Gründen trotzdem.

Insgesamt dreizehn Songs finden sich auf Magic & Mayhem, elf Eigenkompositionen und zwei Cover, namentlich Light My Fire von THE DOORS sowie Vulgar Necrolatery von Tomi Koivusaari vorheriger Band ABHORRENCE. Ersteres fand ich schon damals unnötig, daran hat sich nichts geändert. Fünf Songs vom, für viele wohl wichtigsten AMORPHIS-Album Tales From The Thousand Lakes, drei (inklusive Vulgar Necrolatery) vom Debüt The Karelian Isthmus, sowie vier von meinem persönlichen Favoriten Elegy.

Und gerade bei diesen kommen die Neueinspielungen am wenigsten an die Originale heran. Irgendwie hatte ich das eher für die Songs der ersten beiden Alben vermutet, doch bei denen ist, zumindest meiner Meinung nach, die Diskrepanz zwischen alt und neu geringer. Natürlich sind die Neueinspielungen nicht wirklich schlecht aber eine Göttergabe wie My Kantele kann man nicht mehr verbessern. Vielleicht liegt es auch nur daran, dass Elegy eben immer noch mein Lieblingsalbum von AMORPHIS ist. 

Bei einigen der Songs haben AMORPHIS dezente Änderungen an den Arrangements vorgenommen, das hält sich aber alles im Rahmen. Der größte Unterschied ist das Soundgewand, die raueren Produktionen, insbesondere der beiden ersten Alben wurden natürlich ersetzt durch den fetteren, glatteren Sound der aktuellen AMORPHIS. So werden sich neuere AMORPHIS-Fans, die mit den Frühwerken vielleicht nicht vertraut sind besser mit dem Songmaterial zurechtfinden. Diese Zielgruppe kann sich mit Magic & Mayhem einen brauchbaren Überblick über die Frühwerke der Band verschaffen. Alteingesessene Fans brauchen dieses Album eigentlich nicht, denn diese werden in neunzig Prozent der Fälle mit Sicherheit die alten Originale bevorzugen.

Veröffentlichungstermin: 17.09.2010

Spielzeit: 60:42 Min.

Line-Up:
Tomi Joutsen – vocals
Esa Holopainen – lead guitars
Tomi Koivusaari – rhythm guitars
Niclas Etelävuori – bass
Jan Rechberger – drums 
Santeri Kallio – keyboards

Label: Nuclear Blast

Homepage: http://www.amorphis.net

MySpace: http://www.myspace.com/amorphis

Tracklist:
01. Magic And Mayhem
02. Vulgar Necrolatry
03. Into Hiding
04. Black Winter Day
05. On Rich And Poor
06. Exile Of The Sons
07. The Castaway
08. Song Of The Troubled
09. Sign From The North
10. Drowned Maid
11. Against Widows
12. My Kantele
13. Light My Fire

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