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BLACK LABEL SOCIETY: Order Of The Black

Der verrückte Gaul ZAKK WYLDE zieht wieder seine eigenen Wege, Fans bekommen mit "Order Of The Black" ein gefälliges All Inclusive-Paket.

Egal, wie cool man nun BLACK LABEL SOCIETY findet, für viele Metalheads war ZAKK WYLDE in erster Linie der Gitarrist von OZZY OSBOURNE, gut 20 Jahre haben da einen deutlichen Stempel gesetzt. Das ist nun endgültig vorbei, das Dreamteam hat sich endgültig getrennt, in aller Freundschaft und mit glaubhaft tiefem Respekt füreinander. Nun denn, OZZY hat auf seinem aktuellen Album Scream gezeigt, dass es auch ohne ZAKK weiter gehen wird und das etwas frischer Wind dem Madman gut tut. Herr WYLDE macht sich nun auf, mit Order Of The Black zu zeigen, dass auch er seinen Weg weiter gehen wird. Abgesehen von der gelungenen Zusammenstellung Skullage vom letzten Jahr musste man vier Jahre warten auf das mittlerweile achte Studioalbum des immer noch herrlich unangepassten, rauen Hünen mit dem weichen Kern.

Für Fans ist mit dem Opener Crazy Horse schon alles gesagt, wild, energisch, heavy stellt ZAKK WYLDE unmissverständlich klar, dass er sich treu bleibt. Nomen est omen, mich erinnert der Song an eine noch ungezügelte Version des PRIDE AND GLORY-Songs A Horse Called War minus Southern-Rock plus noch mehr Metal. Es gibt reichlich puren In die Fresse-Metal, wo das letzte BLACK LABEL SOCIETY-Album Shot To Hell stellenweise etwas das typische Selbstbewusstsein des Gitarrenwizards vermissen ließ, bewegt er sich auf Order Of The Black vollkommen frei, bringt seine Persönlichkeit wieder viel mehr ein. Bei seinen wie immer beeindruckenden Leads geht er mal neue Wege, seine Vocals sind bei den Heavy Songs durchgehend in etwas höheren Gefilden unterwegs, was den Songs zusätzlich Energie verpasst. Overlord oder Parade Of The Dead hätten sich ebenso gut auf dem aktuellen Album von OZZY gemacht, mit groovenden Monstern wie Souther Dissolution oder Riders Of The Damned ist der Nackenmuskel schnell in Dauerrotation. Auffällig, zum Beispiel beim letztgenannten Song, ist die noch stärkere Verbeugung vor TONY IOMMI und damit natürlich BLACK SABBATH. Nicht nur bei Riders Of The Damned tauchen immer wieder entsprechende Riffs und Leads auf, letztere dann natürlich durch den WYLDE-Wolf gedreht. Wer gezielt die heavy Töne von BLACK LABEL SOCIETY mag und ZAKK WYLDE bei OZZY OSBOURNE jetzt schon vermisst, der wird hier mehr als ordentlich bedient. Einzig das kurze drückende Instrumental War Of Heaven wirkt etwas unklar, wie ein Auftakt der Marke PRIDE & GLORY covern  METALLICAs For Whom The Bell Tolls, das nicht recht zur folgenden Ballade Shallow Grave passen mag. 

Wer nun nicht großer Verehrer ist vom Gesamtpaket ZAKK WYLDE, der dürfte vielleicht an den immerhin fünf Balladen rumnörgeln. Das etwas an sentimentale PRIDE & GLORY-Töne erinnernde Darkest Days,  Shallow Grave, die Pianoballade January,  das durchaus OZZY-kompatible Time Waits For No One und Can´t Find My Way Home (nur auf dem Digipak) lassen sofort Erinnerungen auf kommen an das tolle, softe Soloalbum Book Of Shadows von 1996. Wer dieses Album mochte, der schätzt eben auch diese Balladen. Die reine Heavy-Fraktion wird das etwas anders sehen, die Energie des Albums wird so natürlich etwas ausgebremst. Da auch hier und da dezent die Begeisterung WYLDE´s für Southern-Rock durchschimmert, hat man als aufmerksamer Zuhörer etwas den Eindruck, dass Order Of The Black etwas orientierungslos oder unschlüssig ist, da ZAKK WYLDE hier all seine Facetten in einen Topf schmeißt. Dabei ist die Mischung bei gutem, bodenständigen Sound aus dem eigenen Black Label Bunker-Studio sehr gelungen, man kann mit dem Mann und seinen Sidekicks headbangen, lachen, traurig sein, man bekommt ZAKK WYLDE pur, richtig gut, aber auch ohne große Überraschungen.

Der verrückte Gaul ZAKK WYLDE zieht wieder seine eigenen Wege, Fans bekommen mit Order Of The Black ein All Inclusive-Paket. Für ein da bin ich wieder eine tolle Sache, zukünftig sollte er wieder eine klarere Linie fahren. BLACK LABEL SOCIETY sollte ZAKK WYLDE als Band nutzen, um den Fans den Hintern zu versohlen. Wünschenswert wäre aber auch wieder mal ein sehr persönliches, tiefgehendes Soloalbum wie eben Book Of Shadows für die Softies und bitte bitte bitte auch mal wieder ein Album im Sinne seiner Southern-Dampframme PRIDE & GLORY, darauf warten die entsprechenden Fans schon viel zu lange!

Veröffentlichungstermin: 20.08.2010

Spielzeit: 49:02 Min.

Line-Up:

Zakk Wylde – Vocals, Guitars, Bass, Piano
Nick Catanese – Guitars
John DeServio – Bass
Will Hunt – Drums

Produziert von Zakk Wylde
Label: Roadrunner Records

Homepage: http://www.blacklabelsociety.com

MySpace: http://www.myspace.com/blsnet

Tracklist:

1. Crazy Horse
2. Overlord
3. Parade Of The Dead
4. Darkest Days
5. Black Sunday
6. Southern Dissolution
7. Time Waits For No One
8. Godspeed Hell Bound
9. War Of Heaven
10. Shallow Grave
11. Chupacabra
12. Riders Of The Damned
13. January
14. Can´t Find My Way Home (Limited Digi Pack Bonus Track)

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