KVELERTAK: Kvelertak

Die "Ich-hau-alles-platt-Scheibe" dieses Sommers

Auch wenn mein norwegisch noch ausbaufähig ist, KVELERTAK bedeutet Würgegriff und das trifft auf das erste Album dieser irren Band ziemlich gut zu. Reden wir nicht lange um den heißen Brei herum, KVELERTAK sind überall zu Hause. Ob im Hardcore, Punkrock, Rock ´n´ Roll oder Black Metal, in diesen unschuldig rockenden, locker-leichten Songs steckt von allem etwas. Dabei wirkt nichts erzwungen oder unlogisch zusammen geschustert, KVELERTAK spielen einfach drauf los und meistens kommen dabei ziemliche arge Hits raus. Man merkt den Norwegern den Spaß an der Zerstörung an, die Leidenschaft, mit der sie alles zertrümmern lässt erahnen, dass hier blutjunge Burschen am Werk sind. So eingespielt und kompakt wie dieses Sextett mit seinen drei Gitarren spielt, lässt denken, die lärmen schon seit Anbeginn der Zeit so wild herum.

Schon das leicht nach neuen DARKTHRONE klingende Ulvetid am Anfang macht klar, dass hier ein ordentlicher Tritt in die Fresse angesagt ist, aber es kommt noch besser. Fossegrim und Liktorn wühlen mit Orgeln in den Siebzigern, Mjød, Blodtørst, Sjøhyenar (Havets Harrer) haben anbetungswürdige Riffs und Leadgitarren parat und mit Sultans Of Satan gibt es eine Nummer zu bestaunen, der mit krudem Klargesang im Refrain zum definitiven Hit wird. Überhaupt wird hier munter drauf losgeballert, ohne dass es jemanden interessiert, ob es gerade nach TURBONEGRO, TRAP THEM, VAN HALEN oder eben DARKTHRONE klingt. Das alles tut nichts zur Sache, KVELERTAK haben das Kunststück geschafft, jedem Song ihre Identität einzuhauchen.

Das Winning-Team KVELERTAK wird neben den sechs Mitstreitern noch um zwei Komponenten von außen erweitert: John Dyer Baizley hat ein grandioses Artwork für Kvelertak entworfen, das hervorragend zur bizarren Musik passt. Und Kurt Ballou hat KVELERTAKs Debüt produziert – vermutlich, der einzige Produzent dieser Welt, der weiß, wie KVELERTAK wirklich klingen müssen. Auch wenn diese Mischung frisch und kräftig klingt, auch wenn es nichts an Kvelertak auszusetzen gibt, wirklich originell ist Kvelertak nicht, da sich die Norweger einfach aus diversen Schubladen das für sie Beste zusammen suchen. Schlimm ist das allerdings rein gar nicht, denn wenn aus diesem musikalischen Bereich so etwas entsteht, ist das fast automatisch beeindruckend und extrem erfrischend. Zwar nicht so brillant wie das, was aus BARONESS wurde, aber wer weiß, wo KVELERTAK ihr Weg hinführt. Zunächst erstmal auf die Bühnen Europas, denn ich kann mir gut vorstellen, dass CONVERGE im Vergleich zu ihren Schützlingen live etwas blass aussehen. Vorher aber unbedingt die Ich-hau-alles-platt-Scheibe dieses Sommers kaufen und daheim norwegisch üben, dann klappt das Mitbrüllen besser.

Veröffentlichungstermin: 16. Juli 2010

Spielzeit: 48:38 Min.

Line-Up:
Erlend Hjelvik – Vocals
Bjarte Lund Rolland – Guitar
Maciek Ofstad – Guitar
Vidar Landa – Guitar
Marvin Nygaard – Bass
Kjetil Gjermundrød – Drums

Produziert von Kurt Ballou
Label: Indie Recordings

MySpace: http://www.myspace.com/kvelertak

Tracklist:
1. Ulvetid
2. Mjød
3. Fossegrim
4. Blodtørst
5. Offernatt
6. Sjøhyenar (Havets Harrer)
7. Sultans Of Satan
8. Nekroskop
9. Liktorn
10. Ordsmedar av Rang
11. Utrydd die Svake

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