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THE SEER: Heading For The Sun

"Heading For The Sun" bietet schöne Musik, die man gern mal einlegt, wenn sonntags Freunde zum Frühstück kommen, nach Feierabend mit ´nem kühlen Rosé im Wintergarten, gemütlich mit einem guten Buch auf dem Sofa oder für eine Kuschelrunde. Soft/Folkrocker sollten auf jeden Fall mal reinhören.

Ja genau, THE SEER hab ich als nette Liveband in Erinnerung, irgendwann im Vorprogramm von SCHANDMAUL und vor gefühlten 304 Jahren mal in Ulm (Cat Cafe? Ulmer Zelt?). Aber die Augsburger können ja auch bereits auf grob 20 Jahre Bandgeschichte zurückblicken. Nun steht also das sechste Album Heading For The Sun an, gab es da nicht schon mehr Scheiben?

THE SEER spielen wie gehabt gefälligen Pop-Rock mit Folkelementen, daran hat sich nichts geändert, man erkennt sie sofort. Allerdings scheinen die Folkelemente mehr ins Songgebilde eingebettet worden zu sein, man klingt nicht mehr so folkig wie damals, als man die Band grob mit BIG COUNTRY und gemütlicheren FIDDLER´S GREEN mit FURY IN THE SLAUGHTERHOUSE-Melodien vergleichen konnte. Nun tauchen Mandoline, Bouzouki und elektrischer Sitar etwas im Gesamtbild unter, lassen aber in den rechten Momenten aufhorchen und setzen die nötigen Akzente, damit die Songs nicht zu sehr an einem vorbeiziehen. Diese kann man ohne Bedenken als schöne Musik bezeichnen, zuckersüße, aber nicht zu klebrige Melodien lullen einen schnell ein, der ein oder andere Refrain bleibt auch mal hartnäckig im Ohr hängen. Selbst REAMONN-Softies werden sich hier wohl fühlen. Das ist diese typische Musik, wenn Freunde vorbeikommen und verwundert fragen Sowas hörst du? Das ist doch Hausfrauenmusik!, und ratzfatz erwischt man sie, wie der Fuß mit wippt und sie die Melodien heimlich oder hörbar mitsummen. Gerade die ersten Lieder What We Are, Where Do We Go, vor allem das sentimental fließende Fallen Leaves oder auch Wishful Thinking ziehen einen mit, auch wenn hier wirklich nur dezent gerockt wird. Der Sound ist sauber und frei von Kanten, die Songs abwechslungsreich, aber im weiteren Verlauf ohne große Höhepunkt oder Dynamik. Das führt dann irgendwann dazu, dass man abdriftet und fast verpasst, dass zum Schluss mit Rain Down On Me noch ein weiterer Höhepunkt wartet, eine schöne ruhige Ballade mit reichlich Irland-Vibes.

Heading For The Sun bietet schöne Musik, die man gern mal einlegt, wenn sonntags Freunde zum Frühstück kommen, nach Feierabend mit ´nem kühlen Rosé im Wintergarten, gemütlich mit einem guten Buch auf dem Sofa oder für eine Kuschelrunde. Anfangs besteht die Gefahr, dass das Buch, das Kuschelobjekt oder was weiß ich bald wieder im Vordergrund steht. Nimmt man sich Zeit für die Musik, dann gefällt sie einem aber doch von Mal zu Mal besser. Soft/Folkrocker sollten auf jeden Fall mal reinhören.

Veröffentlichungstermin: 23.04.2010

Spielzeit: 51:29 Min.

Line-Up:

Peter Seipt – Accordion, Keyboards
Jürgen Seipt – Vocals, Guitars
Jürgen Nils Möller – Bass
Jo Corda – Mandolin, Bouzouki, Electric Sitar
Michael Nigg – Drums

Gäste:
Chris Wolff – Additional Keyboards, Background Vocals
Wolfgang Stock – Low & Tin Whistles (7,12),  Deger & Uilleann Pipes (9,12)
Alfons Wolff – Accordion (12)

Produziert von Chris Wolff
Label: F.A.M.E. Recordings

Homepage: http://www.theseer.de

MySpace: http://www.myspace.com/theseermusic

Tracklist:

1. What We Are
2. Where Do We Go
3. Fallen Leaves
4. Wishful Thinking
5. Raining
6. Eyes Gone Blind
7. Setting Sails
8. The Enemy
9. The Borderline
10. Wasted
11. Dive Into The Blue Sky
12. Rain Down On Me

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