Tasmanien+Black Metal führt normalerweise zu einer unmittelbaren Brechreizreaktion, da man an STRIBORG denkt. Aber RUINS haben früher dieses Jahr schon mit Cauldron bewiesen, dass von der kleinen Teufelsinsel auch hörbarer Black Metal kommen kann. Cauldron war zwar seelenlos, aber immerhin ordentlich gemacht. Umso überraschender, dass sich das Duo nicht mal ein Jahr Zeit gelassen hat für den Nachfolger Front The Final Foes. Fangen RUINS also an zu schlampen?
Mitnichten. Lieber besinnt sich das Duo auf die langsamen, quälend-kriechenden Black Metal-Passagen. Der Opener Breath Of Void enthält das typische CELTIC FROST-Uh als erste Wortmeldung und erinnert zudem frappant an WATAIN. Nicht nur in The Sum Of Your Loss zitieren RUINS dann auch noch die neuren SATYRICON-Zeiten – und machen gar keine schlechte Falle dabei. Die bei Cauldron gehörten Parallelen zu DARKTHRONEs Graveyard Sluts lassen sich ebenfalls nicht totkriegen, wenngleich sie auch dezenter in Erscheinung treten. Die Produktion geht in Ordnung und fängt das morbide Feeling ein. Einziger Schwachpunkt – wieder einmal – der Drumsound. Die Kicks klingen einfach zu künstlich und wurden zu sehr in den Vordergrund gemischt, so dass den Blast-Passagen die authentische Drumdynamik abgeht.
Am Ende ist Front Your Final Foes sicherlich ein Schritt nach vorn im Vergleich zu Cauldron – der große Wurf ist es indessen noch nicht, da die genannten Parallelbands im Gegensatz zu RUINS eine eigene Handschrift aufweisen. Front Your Final Foes kann der geneigte Black Metal-Fan mit Präferenz für technische Finessen also haben – ein Muss ist es allerdings nicht.
Veröffentlichungstermin: 25.09.2009
Spielzeit: 44:42 Min.
Line-Up:
Alex: Gitarre, Bass, Vocals
Dave (PSYCROPTIC): Drums
Label: Debemur Morti Productions
Homepage: http://www.ruinsband.com
MySpace: http://www.myspace.com/ruinsblackmetal
Tracklist:
1. Breath Of Void
2. The Sum Of Your Loss
3. Cult Rapture
4. Annihilate
5. Front The Final Foes
6. Hallways Of The Always
7. Keeping This Crown
8. With These Winged Words