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ENSIFERUM: From Afar

Insgesamt eine sehr gute Scheibe, die allen Erwartungen gerecht wird und Kritiker überzeugen kann, dennoch ist sie etwas zu vorhersehbar.

Nach der Veröffentlichung des Vorgängers Victory Songs sind jetzt bereits zweieinhalb Jahre vergangen. In dieser Zeit saßen die Finnen jedoch nicht herum, sondern spielten etliche Shows in Europa und Amerika, um u.a. auch die Neuzugänge zu präsentieren. Mit Petri Lindroos am Gesang und Emmi Silvennoinen (vorerst nur als Live-Keyboarderin, jetzt aber festes Bandmitglied) gab es gleich zwei neue und sicherlich prägende Wechsel.

Natürlich wird es verschiedene Ansichten geben, ob nun Petri Lindroos oder Jari Mäenpää der bessere Sänger für ENSIFERUM ist, aber erstgenannter hat seine Qualitäten bereits auf Victory Songs unter Beweis stellen können und machte mehr als nur eine gute Figur. Diesen positiven Eindruck kann man jetzt auf From Afar noch ausbauen. Legt man die Scheibe ein, dann weiß man sofort, um welche Band es geht, denn die prägenden Elemente werden auch hier wieder bestens herausgestellt, so dass das ENSIFERUM-typische Gesamtbild gewahrt bleibt.

Nach einigen Durchläufen wird vielleicht der Eindruck geweckt, dass die Finnen auf Nummer Sicher gehen wollten, denn das Album ist ziemlich glatt ausgefallen. Man entdeckt kaum Ecken, die irgendwie für Reibungspunkte sorgen könnten. Das muss nicht unbedingt schlecht sein, aber im Falle von ENSIFERUM vermisse ich etwas die jugendliche Spritzigkeit.

Nichtsdestotrotz gibt es auf From Afar neun Tracks (bzw. als Bonustrack die Coverversion Vandraren der Folkband NORDMAN), die abermals qualitativ auf sehr hohem Niveau angesiedelt sind und unendlich viele Melodien parat haben. Für die beiden Songs Heathen Throne und The Longest Journey (Heathen Throne part II), die mit elf und knapp 13 Minuten reichlich lang ausgefallen sind, musste man sich ja auch etwas einfallen lassen. Etwas Füllmaterial muss man nun leider doch verschmerzen, da hätten kürzere Songs den Kritikpunkt jugendliche Spritzigkeit mildern können. Aber da gibt es ja auch noch den Titeltrack, der locker und souverän aus der Hüfte kommt und genau das verkörpert, warum so viele ENSIFERUM mögen: Melodie, grimmiges Riffing und forsche Drums. Obwohl der Song recht energisch beginnt, so setzt das Keyboard wieder viele melodische Akzente, die zum Schunkeln anregen.

Recht ungewohnt geht die Truppe bei Stone Cold Metal# zu Werke, da sie hier durch den Einsatz von Piano, Mandoline und Pfeifen eine Art Western-Stimmung erzeugen. Aber keine Angst, der Song bleibt dennoch immer absolut authentisch und auch für nordische Ohren angenehm.
Insgesamt also eine sehr gute Scheibe, die allen Erwartungen gerecht wird und Kritiker überzeugen kann, dennoch ist sie etwas zu vorhersehbar.

Veröffentlichungstermin: 11.09.2009

Spielzeit: 56:40 Min.

Line-Up:
Petri Lindroos – Vocals, Guitar
Markus Toivonen – Guitar, Vocals
Sami Hinkka – Bass, Vocals
Janne Parviainen – Drums
Emmi Silvennoinen – Keyboards, Backing Vocals

Produziert von Tero Kinnunen, Janne Joutsenniemi
Label: Spinefarm Records

Homepage: http://www.ensiferum.com

MySpace: http://www.myspace.com/ensiferum

Tracklist:
1.By The Dividing Stream
2.From Afar
3.Twilight Tavern
4.Heathen Throne
5.Elusive Reaches
6.Stone Cold Metal
7.Smoking Ruins
8.Tumman Virran Taa
9.The Longest Journey (Heathen Throne part II)

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