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HAND TO HAND: Design The End / Follow The Horizon

Ein prinzipiell gelungenes Screamo-Album, das jedoch schnell wieder vergessen ist, sobald es die Anlage verlassen hat.

Vom harmlosen Baukasten-Metalcore zum immerhin halbwegs eigenständigen Screamo-Verschnitt, der mit durchaus frischen Ideen aufwartet? Mangelnde Entwicklung kann man HAND TO HAND auf ihrem Zweitwerk jedenfalls nicht vorwerfen. Aber das allein macht noch kein überragendes Album, dazu gehören auch gute Songs und ein gewisser Grad an Einprägsamkeit. Gerade Letzteres lässt aber ein Großteil der Titel auf “Design The End / Follow The Horizon” vermissen.

Dabei fängt das Album zunächst recht vielversprechend an. Das eröffnende “In This City”, eine Mischung aus Intro und richtigem Song, baut gekonnt Spannung auf und leitet direkt in “State Of Emergency” über, welches durch ein paar frische Riffideen besticht und gezielt die Richtung vorgibt, die im Folgenden zu erwarten ist. Die Songs bewegen sich allesamt im Screamobereich, lassen zum Teil progressive oder – wie in “Love Muscle” – göteborgsche Elemente einfließen und werden gesanglich von einer Mischung aus wütenden Screams und emolastiger Singstimme abgerundet.

Der Charakter bleibt auf der Strecke

Das ist soweit ja auch alles schön und sehr nett anzuhören, nur blieb irgendwo dazwischen der Charakter auf der Strecke. Den Stücken fehlt es größtenteils an Profil; kaum ist das Album zu Ende, hat man es auch schon wieder vergessen. Das ist etwas schade, denn eigentlich ist das Dargebotene wirklich hörenswert und steckt etwa das enttäuschende letzte ALL THAT REMAINS-Album “Overcome” locker in die Tasche. Dennoch komme ich nicht umhin, festzustellen, dass insbesondere in den klaren Gesangspassagen immer wieder ein Hauch von Belanglosigkeit mitschwingt.

Was HAND TO HAND zum Ende abliefern, ist richtig gut

Melodien mit richtigem Ohrwurmpotential sind auf “Design The End / Follow The Horizon” Mangelware. Da ist es nicht unbedingt verwunderlich, dass ausgerechnet das gut neunminütige Instrumental “Let’s End This Album With A Party” der beste Track auf HAND TO HANDs neuestem Output ist. Hier fahren die Jungs zum Abschluss noch mal alle Geschütze auf und können dank progressiver Spielereien und einer tollen Gitarrenarbeit die Spannungskurve mühelos auf konstant hohem Level halten. Was auf der Platte hinten raus noch passiert, ist wirklich toll und zeigt, was möglich gewesen wäre.

Von “Design The End / Follow The Horizon” bleibt zu wenig hängen

Versteht das nicht falsch, “Design The End / Follow The Horizon” ist alles andere als schlecht oder langweilig und macht einigen Spaß, hat man es denn einmal in die Anlage gelegt. Nur bleibt im Endeffekt schlicht zu wenig hängen, als dass der Anreiz dafür sonderlich groß wäre. Deshalb ist “Design The End / Follow The Horizon” letzten Endes auch nur ein gutes und kein überragendes Album.

Veröffentlichungstermin: 08.05.2009

Spielzeit: 38:11 Min.

Line-Up:
Rob Kellom: Vocals
John Radford: Guitar
Arturo Matamoros: Guitar, Vocals
John Raudebaugh: Bass
Danny Strong: Drums

Produziert von HAND TO HAND
Label: Lifeforce

Homepage: http://www.handtohandmusic.com

HAND TO HAND “Design The End / Follow The Horizon” Tracklist

01. In This City
02. State Of Emergency
03. Last Saturday Was Way Better (Audio bei YouTube)
04. I Drew A Portrait In Philly
05. Mr. Warwithin
06. The Lion’s Den
07. Passing Through
08. Love Muscle
09. Los Muertos Caminan
10. Let’s End This Album With A Party

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