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VALBORG: Glorification of Pain

Ganz eigenständiger Black Metal, wie das Heulen der tiefen Wälder, wenn der Herbstwind durch sie hindurchstürmt, wie die Seelen, die in alten, verfallenen Häusern keine Ruhe finden.

Lange ist es her, dass Songs for a Year, das VALBORG-Debüt, uns in einen Strudel aus Riffs, hypnotischen Rhythmen und wilder Raserei geworfen hat. Jetzt allerdings ist die Band um Christian Kolf neu erstarkt, hat eine neue Ausrichtung parat und bringt uns wieder eine Hypnose, allerdings mit ganz anderen Mitteln, als noch vor vier Jahren. VALBORG klingen nun wie das Heulen der tiefen Wälder, wenn der Herbstwind durch sie hindurchstürmt, wie die Seelen, die in alten, verfallenen Häusern keine Ruhe finden.

Eine ganz eigene und doch simple Art von Black Metal und uraltem, morbidem Death Metal gibt es von dem Trio zu hören, basierend auf monotonen Riffs und etwas leiseren, unverzerrten Gitarren, klarem, wirkungsvollem Drumming und ebensolchen Basslinien. Das klingt so, als wäre es nichts Besonderes, aber die Atmosphäre, die VALBORG hiermit ausstrahlen, ist gigantisch. Vor allem, wenn sich der Gesang dazu gesellt, der tief und beschwörend ist, sich nur selten in das Extreme vorwagt, aber trotzdem immer mit der Macht eines finsteren Tyrannen regiert, der allerdings bald wie ein verbitterter alter Mann auf seinem Thron dahinsiechen wird.

Ganz klar, VALBORG haben eine wahnsinnig originelle Platte im Gepäck, auch wenn die Zutaten, aus denen Glorification of Pain besteht, schon oft irgendwo vorkamen. Aber man spürt einfach, dass die drei Westfahlen mit einer ganz besonderen Spiritualität zuwerke gehen, weshalb sich diese finstere Intensität durch die ganzen siebenunddreißig Minuten hindurchzieht. Gerade die instrumentalen Zwischenstücke sorgen für Gänsehaut, aber natürlich auch die Kernstücke des Albums: Epic Journey und Chains of Frost klingen wie eine Melange aus VED BUENS ENDE und CELTIC FROST, während Eerie and Old und Occult Fog die Morbidität alter ENTOMBED aufgreifen, ohne jedoch in ähnliche Härtegefilde vorzudringen.

Viel von der Faszination hiervon macht auch die Produktion aus, denn dass VALBORGs zweites Album ganz pragmatisch live aufgenommen wurde, erweckt das Bild im Kopf, dass ein paar finstere, vermummte Gestalten in einem modrigen Keller diese Musik darbieten. Ergo ist Glorification of Pain eine Momentaufnahme – für die Band wie auch den Hörer, denn der kann sich das nicht pausenlos anhören, hier kommt es auf die richtige Stimmung an. Dieser Ritt durch die dunkle Seite dieser Welt ist anders als alles, was ihr kennt, und doch vertraut, aber keinesfalls zum inflationärem Dauerhören geeignet, selbst wenn das Album nach einigen Durchgängen richtig zündet. Ausgestattet mit einem passenden Artwork, ist dies ein morbider Rundumschlag, der nur hier und da ein wenig mehr Geschwindigkeit vertragen hätte können. Das sollte dich jetzt aber nicht davon abhalten, Glorification of Pain sofort bei www.zeitgeistermusic.com für 10,00 € zu bestellen.

Veröffentlichungstermin: 27. März 2009

Spielzeit: 37:42 Min.

Line-Up:
C. Kolf – Guitars, Vocals
J. Buckard – Bass, Vocals
P. Schroeder – Drums

Produziert von Oliver Weiskopf
Label: Vendlus Records

Homepage: http://www.valborg.de

MySpace: http://www.myspace.com/siebengebirge

Tracklist:
1. Whispers of the Wizard
2. Epic Journey
3. When Dusk Begins to Fall
4. Eerie and Old
5. Rain in the Forest
6. Chains of Frost
7. Occult Fog
8. Celestial Opening
9. Imperial Pandemonium

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