“Edge Of Existence” war 1996 eigentlich als Eigenproduktion gedacht, wurde dann aber vom italienischen Off World Label lizenziert. Mittlerweile sind HYPOCRITE bei No Fashion unter Vertrag, wo vor zwei Jahren das zweite Album “Into The Halls Of The Blind” erschienen ist.
Die Schweden kombinieren DISMEMBER-typische Gitarrenläufe mit melodischen Parts, wobei sie auf ihrem Erstling eine klarere Linie haben als auf “Into The Halls Of The Blind”, das stellenweise doch zu gewollt vielseitig klang. “Edge Of Existence” klngt für heutige Verhältnisse etwas altmodisch, was nicht am Sound, sondern eher am Songwritig liegt. Das Album wurde von Fred Estby noch mal gemixt, hat aber noch immer einen rauen, erdigen Klang. “Edge Of Existence” glänzt weder mit Eigenständigkeit noch mit besonders auffallenden Songs, dieses Album ist vielmehr ein Blick zurück in eine Zeit, in der der sogenannte melodische Death Metal ohne Experimente und Keyboards ausgekommen ist. Erwähnenswert sind die schönen, zweistimmigen Gitarrenläufe, “Voices From The Dark Side” ist einer der Songs, der durch die melodischen Rasereien viel gewinnt.
Unterm Strich ist es fraglich, ob dieser Re-Release für viele interessant sein wird. Ähnliche Songs dürfte jeder Fan schon im Schrank stehen haben und kurz Gastauftritte von L.G. Petrov (ENTOMBED) und Thomas Vikström (CANDLEMASS, STORMWIND), sowie ein Cover von Niklas Sundin sind eigentlich auch kein Anreiz, das Album zu kaufen. Wer allerdings ein wenig im Geschichtsbuch der Musik blättern will oder den ursprünglichen schwedischen Death Metal mag, sollte mal reinhören und sich selbst ein Bild machen.
HYPOCRITE “Edge Of Existence” Tracklist
- Vita Dolorosa
- Deep Within This Flower Of Sin
- Edge Of Existence
- The Scream…
- Voices From The Dark Side
- Heaven’s Tears
- A Black Wound
- When I’m Gone
- Sanctuary Of The Sleeping God
- Welcome To Abaddon
- Forsaken By Christ
- Beyond The Edge
Besetzung:
Johann Haller – Vocals, Bass
Peter Nagy – Schlagzeug, Gitarre
Hendrik Headbang – Gitarre
Gastauftritt: L.G. Petrov, Thomas Vikström
Spielzeit: 48:23
Label: House Of Kicks
VÖ: März 2001