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AZMAVETH: Strong As Death

Können AZMAVETH, weil sie Christen sind, auch im Sonntagsgottesdienst ihre Musik darbieten?

Puerto Rico. Da denkt man an Sonne, Strand und Schirmchendrinks. Sucht man nach kulturellen Sehenswürdigkeiten, dürfte es ein Besuch der weißen Catedral de Nuestra Señora de la Guadalupe sein, die man natürlich nicht im Bikini betritt, sondern anständig angezogen (den Schirmchendrink stürzt man ebenfalls draußen runter). Und just in der Nähe dieser Gottesstätte in Ponce trifft man vielleicht auf das 1999 gegründete Quintett AZMAVETH, welches sich textlich mit dem Christentum auseinandersetzt.

Vielleicht aber auch nicht. Denn mit ihrem Sound sind AZMAVETH kaum Kirchenchor-kompatibel und gebetet wird auf ihrem zweiten Full Length-Album Strong As Death auch nicht. Nein, die Puerto Ricaner ziehen es vor, einen wilden, extremen Stilmix zu präsentieren. Zwar nehmen sie sich Zeit für getragene, hymnische Parts – etwa im mit cleanem Gesang angereicherten Stigma From Hell – doch Abwechslungsreichtum und Mut zu ungewohnten Läufen und Harmonien (Beispiel: A Cadaveristic Desire of the Human Perverse Condition) scheinen bei dieser Formation Priorität zu haben.. Da darf es dann auch mal ein Heavy Metal-mäßiger Beginn sein (Stigma From Hell), der in der restlichen Mixtur aus Black, Death und Thrash Metal einen coolen Akzent setzt. Oder man erinnert in der schleppenden Passage von The Dark Lust of the Rotten Soul kurz an die alten Zeiten von MY DYING BRIDE.

Klar ist dieser Zweitling noch nicht perfekt. So kennen die Keyboardsounds etwas allzu wenig Variantenreichtum und die Produktion könnte um einiges fetter sein. Ebenfalls schade ist der krass elektronisch-flach klingende Drumsound, der Strong As Death keinen Gefallen tut. Dennoch sind AZMAVETH – dessen Gitarrist sich offenbar dafür eingesetzt hat, dass er in den Intermezzi seine zarten Saiten aufziehen darf – eine erfrischende Band. Sie getrauen sich was, denken nicht in Stilschubladen und eifern keiner gestandenen Truppe nach. Für den Sonntagsgottesdienst werden sie mit Strong As Death zwar nicht gebucht, aber aufgeschlossene Schwarzmetaller sollten in dieses Album definitiv mal reinhören.

Veröffentlichungstermin: 31.10.2008

Spielzeit: 32:54 Min.

Line-Up:
Ancient Prophet: Vocals
Moon Dhy: Bass
Abiel Kurios: Keyboards
Danny: Gitarren
Tony: Drums

Label: Bombwork Records / Twilight Vertrieb

Homepage: http://www.myspace.com/azmaveth

Tracklist:
1. Intro
2. A Mortal Way of Life
3. Interlude 1
4. A Cadaveristic Desire of the Human Perverse Condition
5. Interlude 2
6. Stigma From Hell
7. Interlude 3
8. Master of Light
9. Interlude 4
10. The Dark Lust of the Rotten Soul
11. Interlude 5
12. Crawling From the Grave
13. Outro

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