JST: Instrumetal II [Eigenproduktion]

Die Sängersuche ist vorbei: Nach mehreren Experimenten unter verschiedenen Bandnamen lassen die Emo-Proggies JST das SM58 künftig zuhause und lassen stattdessen einfach die Songs selbst für sich sprechen!

Eine interessante Entwicklung, welche die Jungs von JST in den letzten Jahren vollzogen haben. Hatte man beim ersten Instrumetal-Album noch klar die Intention verfolgt, einen festen Fronter einzustellen und die insgesamt zehn Songs auch entsprechend komponiert, dass so mancher potentieller Kandidat bestenfalls gleich zuhause per Cubase die ersten Gesangsideen eingrunzen konnte, so geht man nun neue Wege. Zunächst hatten die Musiker ihre alten Stücke noch unter dem Namen SILVARION mit Sänger Dave neu veröffentlicht, um sich später mit neuem Fronter in X-DREAM umzubenennen. Nun ist die Band wieder sängerfrei und doch ist vieles anders als zuvor.

Dabei hat sich oberflächlich gar nicht viel verändert: So heißt die Band weiterhin JanStephanTeodor, kurz: JST, die CD wurde schlichtweg Instrumetal II betitelt und auch bei der Namensvergabe der wiederum zehn Titel ging man erneut nicht über die Tracknummer hinaus. Dennoch liegt der entscheidende Unterschied im Songmaterial und es scheint geradezu bezeichnend, dass die Domain nicht mehr wie früher www.saengergesucht.de lautet, sondern sich mittlerweile tatsächlich zum Instrumetal(.de) bekannt hat.

Und diese Entwicklung scheint der Band gut getan zu haben. Geradezu monumental muten die teilweise gar cineastischen Songaufbauten an. Atmosphärische, äußerst progressive Parts paaren sich mit fast ein wenig grindigen Death-Metal-Attacken. Im Grunde sind es diese zwei Extreme, zwischen denen der mal verträumte, mal aggressiv moshende Zuhörer hin- und hergeworfen wird, doch die Band auf diese zu reduzieren, würde der fast einstündigen Eigenproduktion nicht gerecht. Mit einem Händchen sowohl für eingängige Melodien wie sinnvolle Songstrukturen weiß das Trio jedem der zehn Songs ein bestimmtes Gesicht zu verleihen. Die Noten erzählen Geschichten, mal befindet man sich auf dem Gewässer, mal blendet die aufgehende Sahara-Sonne, ein anderes Mal sind Kinderstimmen zu hören und man findet sich in einer idyllischen Parkanlage wieder. Gitarre, Bass und Schlagzeug liefern hier ein nettes Hörspiel hab, das so mancher einsamen Autofahrt Leben einhaucht oder so manchem lauen Sommerabend eine passende Atmosphäre verschaffen könnte.

Übrig bleibt ein durchweg positiver Eindruck. Sowohl musikalisch als auch produktionstechnisch haben JST ihren vier Jahre alten Vorgänger vollkommen in den Schatten gestellt und mittlerweile tatsächlich eine bemerkenswerte Ausrichtung bekommen. Einen Sänger haben die Songs nicht nötig, in vorliegender Form haben diese nämlich schon eine ganze Menge zu erzählen.

Veröffentlichungstermin: 2008

Spielzeit: 55:01 Min.

Line-Up:
Jan – Gitarre
Teo – Bass
Stephan – Drums

Produziert von Eigenproduktion

Homepage: http://www.instrumetal.de

MySpace: http://www.myspace.com/jstinstrumetal

Tracklist:
01. 01
02. 02
03. 03
04. 04
05. 05
06. 06
07. 07
08. 08
09. 09
10. 10

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