AMORPHIS, DREADMAXX – 5.5.1999, Stuttgart, Röhre

Gutes Club-Konzert der Finnen AMORPHIS in der Röhre Stuttgart mit gut gemischter Playlist.

Über die Vorgruppe Dreadmaxx aus Frankfurt gibt es nicht viel zu sagen, sie boten eine kurzweilige Mischung aus “Hardcore-Rock-Songs”, in die viele Samples eingearbeitet waren und die durch lustige Ansagen des Sängers miteinander verbunden wurden. Dreadmaxx waren also keine schlechte Wahl als Opener, wenn sie musikalisch auch überhaupt nicht zu Amorphis passten. Nach etwa einer halben Stunde räumten sie die Bühne, um Platz für den Hauptact AMORPHIS zu machen.

In der Stuttgarter Röhre herrscht zumeist ein recht intimes Verhältnis zwischen Band und Publikum, es gibt keinen Fotograben und keine Ordner, die sich wichtiger als die Band nehmen.

So wars auch bei Amorphis, obwohl die Finnen sowieso eine eher reservierte Art haben. Die Kommunikation mit dem aus nur etwa 150 Leuten bestehenden Publikum beschränkte Sänger Pasi auf ein ‘Hallo Stuttgart’ und kurze Ansagen wie ‘Now let’s go back into the past. This is a song from tales…’.

Trotzdem kam richtiges Club-Feeling auf, was nicht zuletzt am ruhigen Stageacting der Band lag. Besonders Pasis langsame, auf ein Minimum reduzierte Bewegungen unterstrichen die neuen Songs eindrucksvoll.
Lediglich bei alten Stücken ließ Olli-Pekka Laine (Bass) auch mal den Kopf kreisen während der Rest der Band sich doch eher auf das Wesentliche, die Musik, konzentrierte. Ich frage mich, wie man sich bei der Show Knochen brechen, oder von der Bühne fallen kann, wie im Interview erzählt wurde!

Daß es nicht langweilig wurde, lag an der gelungenen Songauswahl, es gab Songs von ‘Tuonela’ als auch von den Alben ‘Tales from the thousand Lakes’ wie auch ‘Elegy’ im Wechsel. An dieser Mischung konnte man auch deutlich sehen, wie sich Amorphis entwickelt haben, zwischen den Stücken besteht trotz der verschiedenen Stimmungen eine klare Verbindung.

Songs wie ‘Summer’s End’ oder ‘The Castaway’ brauchen außerdem auch keine besondere Show um einen in ihren Bann zu ziehen, die unspektakulären aber passenden Lichteffekte unterstützten ausreichend die aufgebaute Atmosphäre.

Nach dem regulären Set spielten die Finnen noch die Zugaben Divinity, In the Beginning und Black Winter Day, danach war Schluß.

Ein tolles Konzert, nachdem mir noch stundenlang die Melodie von ‚My Kantele’ im Ohr hing.


SETLIST:
The Way
Shining
Against Widows
Tuonela
Greed
The Castaway
Better Unborn
Nightfall
My Kantele
Morning Star
Summer’s End
Divinity
In the Beginning
Black Winter Day

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