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SIX FEET UNDER: Commandment

Endlich wieder mit Feuer unterm Arsch und nicht nur in der Bong.

SIX FEET UNDER entwickeln sich langsam zu den RAMONES des Death-Metal. Mit schöner Regelmäßigkeit bringen sie quasi die gleiche Platte raus, jeder kennt sie und irgendwie mag sie auch jeder. Ein Konzept, das sie übrigens auch mit BOLT THROWER, ihren englischen Brüdern im Geiste, teilen. Mir persönlich gefallen solche Konzepte. Eine Band findet ihren Stil, sei er auch noch so simpel, sie entdecken irgendeine Kleinigkeit, die sie besser machen als alle anderen und erklären sie zu ihrem Trademark. Der Fan weiß immer was er bekommt und es entscheidet sich schon beim ersten Hören, ob man lebenslanger Devotee oder Hasser der Band wird. Jede dieser Bands hat ihr Masterpiece, in dem sie ihren Stil bis zur Perfektion getrieben haben (in diesem Fall Maximum Violence) und variiert dieses Konzept seither eher marginal. Manchmal ist das Leben so einfach. Und so schön. Trotzdem kann man auch in diesem Konzept Fehler machen, wie Teerlunge Chris Barnes und seine Mannen es in der Vergangenheit bewiesen haben. Mit einem gefühlten Dutzend Cover-Platten und einer ziemlich desinteressiert runter genudelten 13 hatte man schon den Eindruck, die Cannabis-Gleichgültigkeit hat jetzt endgültig das Feuer aus der Band genommen und die ohnehin schon sehr, naja, kanalisierte Kreativität ist endgültig in Rauch aufgegangen. Zum Glück haben sie aber doch noch einmal die Kurve gekriegt, sind von der Couch aufgestanden, haben mal kurz das Fenster aufgemacht und dann ein Album eingespielt, das wieder anständig kickt, groovt und grunzt. Zum Teil sogar sehr anständig. Die Drums grooven wieder herrlich kompormisslos, die Gitarren schrammeln herrlich fies und CHRIS BARNES herrliche Stimme ist ohnehin über jeden Zweifel erhaben. Den Unterschied bei den Platten von SIX FEET UNDER macht ohnehin nicht das eigentliche Songwriting, denn die Riffs bewegen sich immer im Rahmen der selbstgewählten Beschränkung und sind somit fast austauschbar, sondern der Sound, die Atmosphäre und vor allem die Attitüde. Und eben das gewisse, unverwechselbare Etwas. Und bei diesem Album hat die Band eben jene undefinierbare Kleinigkeit wiedergefunden, die sie besser können, als alle anderen. Und mit dieser Gewissheit können sie ihre Kraft entfalten und einen Hit nach dem anderen abliefern. Welche andere Band könnte ein dermaßen stumpfes Gehacke wie die Riffs von The Edge of the Hatchet zu einem packenden Klasse-Song formen? Wer sonst könnte eine dermaßen vorhersehbare Nummer wie den Titeltrack in eine mitreissende Hymne verwandeln? Oder eine super-simples Riff wie in Ghosts of the Undead zu einem Pflicht-Banger machen? Genau. Keine außer SIX FEET UNDER!
Zumindestens wenn sie in dieser Form sind. Dann schaffen sie es, eine irgendwie relaxte Brutalität und eine Power auszustrahlen, die einfach genial ist. Songs wie As the Blade turns kommen dann zur Tür rein, wie alte Freunde, mit denen man in der Kneipe immer eine Menge Spaß, aber nie Stress oder anstrengende Gespräche hatte. Garantien für eine guten Abend. Garantie für eine Platte voll von herrlich simplem, groovigen Death Metal, der in dieser Form bei jeder anderen Band wahrscheinlich stinklangweilig anstelle von mitreissend wäre. SIX FEET UNDER funktionieren wie ein guter Dosenöffner. In seiner simpelsten, mechanischen Form und mit seiner klaren Struktur erfüllt er seine Zweck am besten. Und wer seine feinen Möhrchen lieber mit einem elektrischen Designer-Teil öffnet, dem ist ohnehin nicht mehr zu helfen.

Veröffentlichungstermin: 23.04.2007

Spielzeit: 34.32 Min.

Line-Up:
Chris Barnes – Vocals
Terry Butler – Bass
Greg Gall – Drums
Steve Swanson – Guitars

Produziert von Chris Barnes
Label: Metal Blade

Homepage: http://www.sfu420.com/

Tracklist:
1. Doomsday
2. Thou shall kill
3. Zombie Executioner
4. The Egde of the Hatchet
5. Bled to Death
6. Resurrection of the Rotten
7. As the Blade turns
8. The evil Eye
9. In a vacant Grave
10.Ghosts of the Undead

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