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BIBLE OF THE DEVIL: The Diabolic Procession

Über die gesamte Spielzeit knattern BIBLE OF THE DEVIL durch die Straßen von Großbritannien Ende der 70er bis Mitte der 80er.

The Diabolic Procession heißt das neue und zugleich vierte Album von BIBLE OF THE DEVIL – dazu gesellen sich noch zwei Split EPs mit THE LAST VEGAS bzw. THE LORD WEIRD SLOUGH FEG. Die Band ist hierzulande dennoch noch weitgehend unbekannt, was wohldaran liegen könnte, dass The Diabolic Procession die erste Platte ist, die offiziell in Europa erscheint.

Der flotte Opener Ecclesia novorum innocentium gibt gleich die Richtung vor, die der Vierer aus Chicago auf diesem Album eingeschlagen hat: Über die gesamte Spielzeit knattern BIBLE OF THE DEVIL durch die Straßen von Großbritannien Ende der 70er bis Mitte der 80er. Die Songs sind sehr melodisch, ohne jedoch den richtigen Grad an Härte vermissen zu lassen. Beispiele? Das sehr stark an IRON MAIDEN erinnernde Sepulchre sowie das Highlight des Albums Legions of the Oriflamme. Die NWOBHM ist aber nicht die einzige Stilrichtung, die auf The Diabolic Procession auszumachen ist. So finden wir durchaus auch Anleihen an MOTÖRHEAD wie zum Beispiel in Heinous Corpus oder auch immer wieder True Metal Zitate a la WIZARD.

Leider ist dieser Mix aus den verschiedenen Stilrichtungen ein kleines Problem von The Diabolic Procession: Es gelingt der Band nicht durchgehend, diese Stile harmonisch aber abwechslungsreich ineinander zu fügen. Teilweise klingen die Übergänge etwas holprig und einfallslos wie zum Beispiel in Orphans of doom. Der Sound des Scheibchens ist leider auch nicht unbedingt das Gelbe vom Ei; das hat man
in den 80ern durchaus schon besser hinbekommen.

Wenn man aber über diese beiden Schönheitsfehler hinweg sieht und sich an die Röhre des Sängers Mark Hoffmann gewöhnt hat, die für mich eher zu Heavy Rock-Bands wie GUN BARREL oder NASHVILLE
PUSSY
passen würde, eröffnet sich einem ein starkes, Kraft strotzendes Heavy Metal Album mit wunderbaren Soli, dass vor allem zum Ende hin immer mehr aufblüht. Stücke, wie das treibende Heinous corpus, das groovige Judas ships oder das langsam beginnende Slaves ,bei dem zu Ende hin nochmal richtig Gas gegeben
wird, und das schon erwähnte Legions of the Oriflamme machen ziemlich Spaß.

Im Großen und Ganzen liefern BIBLE OF THE DEVIL mit The Diabolic Procession also
eine Platte ab, die vor allem speziell von Anhängern der NWOBHM, aber auch von Fans von MOTÖRHEAD, KILLER und Konsorten auf offene Ohren stoßen sollte. Wenn es der Band auf dem nächsten Album gelingt, ihren Stilmix gekonnter zu verbinden und den Sound verbessern kann, dann können wir durchaus etwas Größeres erwarten, denn das Potenzial ist
vorhanden.

Veröffentlichungstermin: 04092006

Line-Up:
Gesang, Gitarre: Mark Hoffmann
Gitarre,Gesang: Nate Perry
Bass: Darren Amaya
Schlagzeug: Greg Spalding
Label: Cruz del Sur

Homepage: http://www.bibleofthedevil.com

Tracklist:
1.Ecclesia novorum innocentium
2.Sepulchre
3.Orphans of doom
4.Millenialism
5.Legions of the Oriflamme
6.The elusive miracle
7.Heinous corpus
8.Judas ships
9.Slaves

Gastreview von Christian Neumaier

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