ARSIS: A Celebration Of Guilt

Das amerikanische Duo mäht den Rasen rund um die ausgetrampelten Pfade des Melodic Death Metals, um mit dem breiten und PS-starken Albumflitzer "A Celebration Of Guilt" die Grenzen des Genres neu aus zu stecken.

Und wieder schlägt eine Band in eine Kerbe, die aufgrund des anhaltenden Beschlags schon längst zum Fall gebracht hätte werden müssen. Die Rede ist vom Melodic Death Metal. Doch im Gegensatz zu vielen anderen Holzfällern geht das amerikanische Duo von der anderen Seite an den Baum heran, so dass der Warnhinweis Achtung, Genre fällt! zum Glück noch nicht ausgerufen werden muss.

Der Grund dafür liegt zum einen im unverbrauchten Stilmix, der thrashiges Riffing mit vokalistischen Schwarzmetal-Gekeife und todesmutige Blastbeat-Attacken mit ausgefeilten Gitarren-Melodien verknüpft. Zum anderen lässt auch das Bandgefüge aufhorchen, kommt die Band aus Virginia doch ohne Keyboard oder sonstige Bombastelemente aus. Daraus resultiert ein sehr Gitarren-lastiges Album, das von Anfang bis Ende die Handschrift des Hauptsongwriters James Malone trägt, der neben dem Sechssaiter, auch Bass und Vocals zum Album beisteuert. Doch auch Stickwirbler Michael Van Dyne sollte man explizit erwähnen. Denn dieser schleudert da und dort wahrhafte Feuerwerke ab – ganz gleich ob es die Doublebass-Teppiche wie in The Face Of My Innocence sind, oder die zahlreichen Breaks und Blastbeat-Infernos.

Die musikalische Ausrichtung von ARSIS erinnert nicht selten an AT THE GATES, vor allem wenn es um die aggressive Unruhestiftung geht. Doch auch ganz typische Parts früherer amerikanischer Death Metal Acts sind zu finden, etwa in Return, wo sich ebendieser Sound mit seinen leicht disharmonischen Ansätzen im Gegensatz zu einer fast positiv beschwingten Melodie anbahnt.

A Celebration Of Guilt klingt schließlich ziemlich unverbraucht und frisch. Zeit zum Verschnaufen wird dem Hörer indes so gut wie nie eingeräumt, so dass man gegen Ende der Scheibe mit konditionellen Problemen zu kämpfen hat. Das eine oder andere Solo oder ein absoluter Midtempo-Kracher im letzten Albumdrittel hätten hier vielleicht Abhilfe geschafft.

Veröffentlichungstermin: 11.07.2005

Spielzeit: 44:24 Min.

Line-Up:
James Malone – Guitars, Bass, Vocals

Michael Van Dyne – Drums
Label: Willowtip/Earache

Homepage: http://www.worshipdepraved.com

Email: jimbobmalone@aol.com

Tracklist:
1. The Face Of My Innocence

2. Maddening Disdain

3. Seven Whispers Fell Silent

4. Return

5. Worship Depraved

6. Carnal Ways To Recreate The Heart

7. Dust And Guilt

8. Elegant and Perverse

9. The Sadistic Motives Behind Bereavement Letters

10. Looking To Nothing

11. Wholly Night

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