RECKLESS TIDE: Flink und bissig wie ein Piranha

Bei der Thrash-Combo RECKLESS TIDE läuft es seit der Bandgründung vor fünf Jahren richtig rund. Nach den zwei Eigenproduktionen "Insanity Or Reality" und "7 Minutes Of Thrash" konnten die Hannoveraner den ersten Platz im nationalen "Wacken Metal Battle"-Contest ergattern. Als Siegprämie strichen RECKLESS TIDE einen Plattenvertrag bei Armageddon Music ein und präsentieren als erstes Ergebnis dieser Kooperation den Longplayer "Repent Or Seal Yor Fate", der das Herz jedes Thrash Metal-Fans höher schlagen lassen sollte. Schlagzeuger Kai Swillus wurde von mir in die Mangel genommen und erzählt u.a., warum die Band Futter für fünf Piranhas bezahlt und Jeff Waters auf seiner Geburtstagsparty war.

Bei der Thrash-Combo RECKLESS TIDE läuft es seit der Bandgründung vor fünf Jahren richtig rund. Nach den zwei Eigenproduktionen Insanity Or Reality und 7 Minutes Of Thrash konnten die Hannoveraner den ersten Platz im nationalen Wacken Metal Battle-Contest ergattern. Als Siegprämie strichen RECKLESS TIDE einen Plattenvertrag bei Armageddon Music ein und präsentieren als erstes Ergebnis dieser Kooperation den Longplayer Repent Or Seal Your Fate, der das Herz jedes Thrash Metal-Fans höher schlagen lassen sollte. Schlagzeuger Kai Swillus wurde von mir in die Mangel genommen und erzählt u.a., warum die Band Futter für fünf Piranhas bezahlt und Jeff Waters auf seiner Geburtstagsparty war.

Hi Kai, wie ich schon in meinem Review eurem Debütalbum Repent Or Seal Your Fate beschrieben habe, ging es seit eurer Gründung im Jahre 2000 stetig bergauf. Mit dem Gewinn des nationalen Wacken Metal Battle habt ihr als Preis einen Plattendeal bei Armageddon Music erhalten. War dieses Label schon von vornherein euer Wunsch oder lagen euch noch andere Angebote vor?

Wir haben im Vorfeld schon mit einigen Labels gesprochen und die Terminschiene für die Aufnahmen zum Debüt war auch klar. Wir wollten endlich die Initiative übernehmen und den nächsten Schritt gehen. Die Bewerbung für das Wacken Metal Battle lief parallel und der daraus resultierende Plattendeal war ein unerwarteter Bonus, der uns viele Dinge erleichtert hat.

Denkst du, dass ihr bei einer anderen Plattenfirma einen niedrigeren Stellenwert gehabt hättet, als bei Armageddon Music? Schließlich hat man nicht nur einmal Werbeanzeigen zum neuen Album gesehen.

Über das was wäre wenn kann man sicher lange spekulieren, aber mit der Arbeit von Armageddon Music können wir absolut zufrieden sein. Der Werbeaufwand war schon beeindruckend und wir hatten alle das Gefühl, dass wir einen großen Schritt in die richtige Richtung gemacht haben. Neben der Außenwirkung in Form von Anzeigen ist es aber vor allem die Zusammenarbeit, die das Label auszeichnet. Wir hatten genügend Spielraum für eigene Ideen und unsere Vorschläge sind direkt in die Arbeit eingeflossen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das jetzt behaupten könnte, wenn wir bei einer anderen Plattenfirma unter Vertrag wären.

Wie war eigentlich das Feeling bei eurem Wacken-Auftritt? Ein Gig wie jeder andere oder schon etwas besonderes?

Für uns alle war das bisher das Highlight. Die Stimmung innerhalb der Band war super und beim Blick ins Publikum sahen wir jede Menge bekannter Gesichter. Als dann noch unsere beiden Sänger Hallo Wacken! in die Menge riefen und das Echo zurückkam, wurde mir bewusst, warum jede Band unbedingt beim Wacken Open Air spielen möchte. Der Rest lief dann ziemlich schnell an mir vorbei und endete dann ziemlich abrupt. Uns wurde nach 25 Minuten der Strom abgestellt, was uns aber eher einen Bonus beim Publikum einbrachte und auch die Jury gab uns ja für unser Überziehen maximal einen Punktabzug in der B-Note.

Auf der aktuellen Scheibe Repent Or Seal Your Fate kamen einige bekannte Gastmusiker zum Zuge, darunter die ANNIHILATOR-Mucker Jeff Waters, Dave Padden und Curran Murphy. Wie kam diese Zusammenarbeit zustande? Und erzähl doch unseren Lesern, wie man sich die Herren in privater Atmosphäre vorstellen kann.

Angefangen hatte alles mit einem losen Mailkontakt, den Olli mit Jeff hatte. Als ANNIHILATOR die Tour mit JUDAS PRIEST bestätigt hatten, suchte Jeff noch nach einer Möglichkeit, sich darauf in Deutschland vorzubereiten. Da die Tour in Hannover startete, bot Olli Jeff an, unseren Proberaum zu nutzen. In den darauf folgenden 3 Wochen hatten wir jede Menge Spaß mit den Jungs und eine Menge zu tun. Bis zum Zahnarztnotbesuch Sonntagnacht war alles dabei. Abends haben wir uns immer im Booster in Hannover getroffen, um bei Hopfenkaltschale über Metal zu philosophieren. In diesen Wochen sind auch die Gastauftritte entstanden. Für mich persönlich gab es aber noch einen weiteren Höhepunkt. Mein Geburtstag fiel in die Zeit und als Party haben wir eine Jam Session bis morgens um 3 Uhr gemacht. Zwei Schlagzeuge und Mucker von ANNIHILATOR, REBELLION, GALLOGLASS und natürlich RECKLESS TIDE – also einen besseren Geburtstag kann ich mir nicht vorstellen.

Des weiteren ist Sabina Classen von HOLY MOSES bei den Tracks Lebende Organverpflanzung und Reckless Tide mit von der Partie. Sie hatte euch auch bisher bei Businessfragen unterstützt. Wie ist denn Sabina auf euch aufmerksam geworden und wird sie weiterhin beratend an eurer Seite stehen? Was macht sie eigentlich genau für euch?

Da hatte auch wieder Olli seine Hände im Spiel. Auf der Suche nach einem Studio für die Aufnahme unseres ersten Demos hat er sich bei Sabina erkundigt, ob sie nicht einen Tipp für uns hat. Den hatte sie und als wir bei Schrödey am Aufnehmen waren, hat sie einfach vorbeigeschaut und unser Material hat ihr gefallen. In der darauf folgenden Zeit hat sie uns bei den ersten Schritten beraten und hat uns so vor vielen Fehlern bewahrt. Durch einige gemeinsame Konzerte konnten wir auch den Rest von HOLY MOSES kennen lernen und daraus hat sich eine Freundschaft beider Bands entwickelt. Das ist auch der Grund, warum HOLY MOSES einen Kurzauftritt auf unserer Releaseparty gemacht haben.

Repent Or Seal Your Fate wird in einem aufwendig gestalteten Digipak ausgeliefert, der als Bonus eine knapp einstündige DVD enthält. Diese DVD ist liebevoll aufgemacht, mit einer coolen Umsetzung und Gestaltung des Inhalts. Neben Studioreport, Fotomaterial, Metalquiz vom Wacken (mit Gitarrist Olli), verfilmtes Tourtagebuch von Holland ist auch der Auftritt vom Wacken Open Air enthalten. Ihr habt doch den Gig soundtechnisch nochmals im Studio nachbearbeitet, richtig? Teilweise sieht die Sache schon etwas Playback-mäßig aus. Oder lieg ich da jetzt falsch?

Wenn du die Synchronisation zwischen Bild und Ton meinst, hast du schon Recht. Eine einstündige DVD ist ein ziemliches Mammutprojekt und das wurde uns durch die kurze Zeit, die wir bis zur Abgabe hatten, umso deutlicher bewusst. An den Originalspuren haben wir nur an den Stellen eingegriffen, wo uns die Technik im Stich gelassen hatte, aber beim Auslesen des Schnittes kam es an einigen Stellen zu Verschiebungen, so dass der von dir beschriebene Eindruck entstanden ist. Aber irgendwas ist ja immer und wir müssen ja auch noch die Möglichkeit haben, bei der nächsten DVD das Ganze zu toppen.

Ihr habt die DVD selbst produziert, macht jemand von euch etwas beruflich in dieser Richtung?

In diesem Punkt haben wir bei der Bandzusammenstellung alles richtig gemacht. Henning studiert Dramaturgie und Andrew ist kurz davor, seine Ausbildung zum Mediengestalter abzuschließen. Da er danach als Cutter arbeiten wird, hat er natürlich schon eine Menge Erfahrung auf dem Gebiet. Das Authoring habe ich übernommen und dieses erste gemeinsame DVD-Projekt hat uns auch als Band weitergebracht. Jeder hat Ideen beigesteuert, die sich ausnahmsweise nicht nur um Musik gedreht haben.

Beim sehr schön gestalteten Digipack bzw. Booklet habt ihr ebenfalls selbst Hand angelegt. Auf dem Cover spielt, wie schon bei Insanity Or Reality, eine Frau die zentrale Rolle. Hat da Susanne Druck gemacht, hehe? Welche Absicht steht dahinter und was wollt ihr mit dem Cover ausdrücken?

Wieder einmal ziert eine Frau das Cover eines RECKLESS TIDE Outputs. Kai: Die Suche nach einem weiblichen Covermodell macht einfach mehr Spaß.

Erst einmal Dankeschön. Die Idee, wieder eine Frau auf das Cover zu nehmen, ist gemeinsam entstanden. Wir wollten ein Cover gestalten, das nicht nur einfach ein Motiv darstellt, sondern eine Geschichte erzählt. Dass unsere Hauptfigur wieder eine Frau ist, kann man natürlich auch im Zusammenhang mit uns sehen, da diese feminine Komponente ja auch Bestandteil unserer Bandstruktur ist. Diesen Punkt muss man aber auch nicht überall hineinzaubern. Die Suche nach einem weiblichen Covermodell macht einfach mehr Spaß. Wobei ich zugeben muss, dass Susi das richtige Auge hatte und Natalie (unser Modell) gefunden hat. Auf dem Cover und dem Digipack wird der Titelsong erzählt. Unsere Hauptheldin steht vor einer Entscheidung und das Artwork ist der visuelle Ausblick darauf – Büße oder dein Schicksal ist besiegelt! Wer es ganz genau wissen will, kann sich auch auf unserer Homepage informieren. Unter ARTWORK MADNESS gibt es einen kleinen Bericht, den wir in Form eines Weihnachtskalenders veröffentlicht haben.

Apropos ausdrücken, textlich geht es bei RECKLESS TIDE recht oft um sozialkritische Themen. So handelt der Opener Desperation von einem Menschen, der den Job verliert, ohne Perspektive da steht, eine Bank überfällt und letztendlich sozial ausgestoßen wird. Eigentlich eine recht aktuelle Angelegenheit mit den neuen Arbeitsmarktreformen. War dies eure Absicht?

Die meisten Texte stammen aus der Feder von Andrew, der ja ursprünglich aus England stammt und mit der britischen Army nach Deutschland gekommen ist. Er war in vielen Krisengebieten und hat Dinge erlebt, auf die er gern verzichtet hätte. In seinen Texten verarbeitet er oft Erlebtes, ohne es tatsächlich zu benennen. Die Themen sind am ehesten als persönlich zu bezeichnen und die verwendeten Bilder lassen immer eine Menge Spielraum zu. Daher kann ich gut nachvollziehen, dass du die Sozialkritik darin findest und ein anderer Hörer wird sicher einen weiteren Aspekt darin sehen.

Bei folgenden Self Destruct wird die Terrorproblematik aufgegriffen. Hast du persönlich Angst vor Terroranschlägen, bzw. richtest du dein Leben danach? Sprich, würdest du Flüge in Krisenregionen oder in die USA meiden, da du im Hinterkopf stets den Terroristen hast?

Auch bei diesem Text geht es um eigene Erfahrungen, die Andrew verarbeitet und die lange vor der Politisierung der Terrorproblematik geschehen sind. Persönlich betrifft mich die derzeitige Lage natürlich schon, aber einen Terroristen habe ich nicht im Hinterkopf. Es ist einfach erschreckend, wie oberflächlich alle Geschehnisse in der Welt in ein Schema gepresst werden, ohne an die Ursachen heranzugehen. Immer das gleiche Spiel um Macht mit Billigung der Konsequenzen.

Weiterhin setzt ihr euch in Demons & Dictators und Equality gegen Unterdrückung und Gleichheit der Menschen ein. Eigentlich recht politische Themen. Andrew Troth zeichnet sich für fast alle eure Lyrics verantwortlich. Ist er politisch sehr interessiert oder schreibt er sich einfach seinen Frust von der Seele, was ihn an dieser Welt ankotzt?

Aus deiner Einschätzung der Texte sehe ich vielmehr, dass du sehr politisch interessiert bist. Natürlich lassen die von dir genannten Texte diese Deutung zu, aber Andrew nutzt seine Lyrics nicht als Sprachrohr, sondern verarbeitet beim Schreiben eigene Emotionen und oftmals verbergen sich hinter den Zeilen andere, reelle Erlebnisse, die nicht augenscheinlich werden.

Euer Klampfer Olli hat den Text zu Death Train beigesteuert, der zunächst recht brutal und Klischee behaftet daher kommt. Wer jedoch zu Ende liest, der wird schnell merken, dass wir es hier mit Satire zu tun haben und ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen konnte. Alleine diese Textzeilen sagen schon alles: The last thing I remember / are the sounds of ripping flesh / this song is a fuckin´ disaster / with a totally stupid text. Was war denn da los?

Der Text verrät eine Menge über seine Entstehung. Olli hatte einen neuen Song und suchte nach dem passenden Text. Er kramte in seinen Erinnerungen und zauberte Death Train aus seinen Teenagertagen aus dem Hut. Da der Text nicht gerade ein lyrischer Erguss war, wollte Andrew ihn so aber nicht stehen lassen und so kam es wie es kommen musste. Die erste Hälfte besteht noch aus dem Original und danach shoutet er, was er eigentlich von diesen Zeilen hält. Bei dieser spontanen Idee ist es dann geblieben.

Kai, klär uns doch bitte mal über die Lebende Organverpflanzung auf…

Henning brachte einige Riffideen mit in den Proberaum und uns wurde schnell klar, dass dieser Song ein wenig aus der Reihe fällt. Der Aufbau besteht nicht aus Wiederholungen, sondern ist eine Abfolge. Das wollten wir natürlich beim Text fortsetzen. Diesen hat Kjell dann geschrieben oder besser gesagt, er ist spontan im Studio entstanden. Die Aktion war ein Selbstläufer und die Ideen wurden sozusagen aus dem Stand heraus auf Platte gebannt. Inhaltlich kann man dem Ergebnis eine gewisse Sinnbefreiung nicht absprechen, denn eigentlich haben wir nur versucht, so viele Filmzitate wie möglich unterzubringen und wenn es eine Botschaft darin gibt, dann maximal, dass Thrash Metal richtig Spaß machen kann.

RECKLESS TIDE sind mit dem Resultat des Debütalbums nach wie vor zufrieden: Natürlich gibt es viele Punkte, über die man selber stolpert, aber mit unserem Debüt haben wir genau das erreicht, woran viele Musiker jahrelang arbeiten.

Musiker sind ja meist recht schnell mit irgendwas an ihrer aktuellen Veröffentlichung unzufrieden. Was würdest du bei der nächsten Scheibe auf jeden Fall anders machen?

Natürlich gibt es viele Punkte, über die man selber stolpert, aber mit unserem Debüt haben wir genau das erreicht, woran viele Musiker jahrelang arbeiten. Wenn mir jemand zur Zeit der Gründung von RECKLESS TIDE erzählt hätte, dass wir eine offizielle Veröffentlichung machen werden, hätte ich ihn sicher belächelt. Nichts desto trotz werden wir versuchen, viele Details zu verbessern. Das fängt mit der Planung der Produktion und des Ablaufs an und macht natürlich auch nicht vor der Herangehensweise an neue Songs halt. Wir konnten viel bei den Aufnahmen zu Repent Or Seal Your Fate lernen und diese Erfahrungen werden wir mit Sicherheit einfließen lassen.

Die Metal Battle 2005-Headlining Tour habt ihr mittlerweile hinter euch gebracht. Wie waren die Resonanzen?

Die Metal Battle Tour war ein voller Erfolg. Zum einen haben wir jede Menge talentierte Bands kennen gelernt, zum anderen waren die Reaktionen auf uns sehr positiv. Auch in Sachen Besucherzahlen lief es sehr viel besser als von allen Beteiligten erwartet. Der absolute Hammer war Rostock mit 495 Zahlenden. Kjell wird unsere Rundreise wieder in einem kleinen Bericht zusammenfassen, den es dann in den nächsten Tagen auf unserer Page zum Nachlesen geben wird.

Dann habe ich gesehen, dass ihr am 09. Mai in England spielt. Wie kam es dazu?

Bei uns tut sich gerade eine ganze Menge in Sachen Booking und der Gig in London ist sicher ein erster großer Schritt. Unser Engländer ist vor Freude im Kreis gesprungen und seine ganze Familie wird uns bei dem Konzert besuchen.

Wie sehen denn die Zukunftspläne im RECKLESS TIDE-Lager aus?

Vor allem möchten wir soviel wie möglich live unterwegs sein und daran arbeiten wir gerade. Es gibt noch genügend Metalheads, die unseren Namen noch nie gehört haben und das wollen wir unbedingt ändern. Wann und ob es in diesem Jahr noch eine weitere Tour gibt, lässt sich zum derzeitigen Zeitpunkt noch nicht sagen, aber die Erlebnisse auf der Metal Battle Tour haben definitiv Lust auf mehr gemacht.

Ach, da fällt mir noch das Stichwort Piranha ein. Euer Bandmaskottchen ist der Fisch Piranha. Kürzlich war zu lesen, dass ihr im Naturhistorischen Museum in Braunschweig die Patenschaft für das Piranhabecken übernommen habt. Eine außergewöhnliche, aber recht coole Idee. Wie seid ihr denn darauf gekommen? Welche Aufgaben sind mit solch einer Patenschaft verbunden und warum ist ein Piranha euer Maskottchen?

Die Idee einen Piranha als Maskottchen zu wählen, hängt ein wenig mit unserem Bandnamen zusammen. RECKLESS TIDE kann mit ungeheure Sturmflut übersetzt werden und da lag es natürlich nah, auf einen Wasserbewohner zurückzugreifen, der auch noch flink und bissig ist. Am Anfang gab es unseren Arti nur auf T-Shirts. Henning hatte dann irgendwann die Idee mit der Patenschaft. Als wir dann im Museum nachfragten, waren wir aber schon ein wenig überrascht, dass unsere Idee so positiv aufgenommen wurde. Der Direktor hat sich richtig ins Zeug gelegt. Presse wurde eingeladen, es gab einen großen Bericht in der Zeitung, dabei wurde sogar Thrash Metal richtig geschrieben und der NDR1 hat berichtet. Wir sind garantiert die erste Thrash Band, die auf diesem eher Schlager kompatiblen Sender genannt wurde und dann auch noch positiv. Mal abgesehen davon, dass wir für die fünf, fast karpfengroßen, Piranhas das Futter zahlen, haben wir keine weiteren Aufgaben. Die Aktion hat einfach eine Menge Spaß gebracht und das wird nicht die letzte dieser Art gewesen sein. Metal kann bierernst sein, muss er aber nicht.

RECKLESS
RECKLESS TIDE haben die Patenschaft für ein Piranhabecken übernommen.
Foto: Rudolf Flentje

Warum hassen einige von euch George Lazenby?

Hassen ist das falsche Wort. Vor einigen Jahr wurde die Frage in die Runde geworfen, welcher der wahre James Bond ist und der Kelch ging an George einfach gnadenlos vorbei und daraus entwickelte sich ein Running Gag.

Zuletzt noch eine etwas privatere Frage bezüglich der Familie Swillus. Bekanntlich bist du und Gitarristin Susanne Gründungsmitglied von RECKLESS TIDE. Zudem seid ihr miteinander verheiratet. Gibt es denn da im Privatleben auch noch andere Themen als die Band? Einerseits ist es eine tolle Sache, sein Hobby mit dem Partner zu teilen, andererseits stelle ich mir diese Konstellation manchmal recht kompliziert vor. Deine Meinung?

Wir haben einfach gemeinsam angefangen Musik zu machen und mal abgesehen von einer kleinen zeitlichen Unterbrechung, Susi spielte in einer Punk-Band und ich in einer Thrash-Death-Combo, ist das bis heute so geblieben. Logischerweise gibt es auch andere Themen, aber RECKLESS TIDE ist ein wichtiger Schwerpunkt geworden. Innerhalb der Band treten wir aber nicht als Paar auf, vielleicht funktioniert es auch deshalb so gut. Da wir nicht ständig im Doppelpack herumrennen, wenn wir unterwegs sind, halten uns viele Außenstehende für Geschwister. Das ist manchmal schon drollig. Grundsätzlich spricht aus meiner Sicht nichts dagegen, gemeinsam mit dem Partner in einer Band zu sein, wenn es möglich ist, gegenseitig kreative Kritik zu äußern, ohne danach auf der Couch schlafen zu müssen.

So Kai, weiterhin noch viel Erfolg mit der Band und lasst euch mal wieder in Stuttgart blicken. Cheerz!

Vielen Dank für das Interview und die teilweise überraschenden Fragen. Mehr über uns gibt es auf unserer Seite www.recklesstide.de oder kommt einfach zu einem unserer Konzerte.

THRASH ON! Kai + RECKLESS TIDE

Layout: Uwe

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