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PARTY.SAN: DVD 2003

Alles in allem ein liebeswertes Dokument eines liebenswerten Festivals – an das einfach andere Maßststäbe gesetzt werden müssen als an eine teure Produktion. Roh und direkt ist die Musik beim Party.San und roh und direkt ist auch der Mitschnitt. Passt doch.

Die PARTY.SAN-Jungs machen jetzt auch DVDs. Erstmals gibt es die jährliche Nachschau auf neumodischem Medium. Allerdings ohne Zusatzfunktionen wie Menü oder Soundoptionen. Kapitel sind zwar anwählbar, doch wurden die Live-Mitschnitte in Gruppen zusammengefasst. Wer also einen ganz bestimmten Auftritt sehen will, muss noch immer die Fast Forward-Taste auf dem Drückerchen suchen.

Auch der Sound schwankt und dröhnt mal mehr, mal weniger dumpf aus den Boxen. Die Bilder sind nicht immer gestochen scharf und den einen oder anderen Schwenk hätte man durchaus rausschneiden können.

Dafür gibt es Live-Shows satt. Bei den Mitschnitten von FRAGMENTS OF UNBECOMING , BURIED GOD, den PARTY.SAN Exoten TENEBRE und POSTMORTEM kann man den Schweiß im Zelt förmlich riechen. Bei HELHEIM funkeln die Kettenhemden in der Sonne – und auch wenn der Sound nicht gerade kristallklar ist, wecken die Szenen schöne Erinnerungen. DISBELIEF-Gurgler Jagger weiß nicht nur mit einem „Zapped“-Shirt zu gefallen sondern lässt auch über den Mattscheiben-Umweg die heimische Bude zittern. GOD DETHRONED geben eines dieser Lobhudel- Interviews, die man schon von den Videos der letzten Jahre kennt, sondern katapultieren den Zuschauer in die Lungen der Hölle. VADER ballern aus dem nebligen Hinterhalt zielgenau in die Fresse und NAGLFAR sind ohnehin eine Macht. Nicht nur live, sondern auch von der Silberkonserve.

Wer KATAFALK verpasst hat, kann sich jetzt noch mal zu Gemüte führen, warum er sich deshalb in den Allerwertesten beißen sollte. THORIUM sind auch im Nachhinein betrachtet nicht viel sympathischer und DESASTER zeigen neben ihrem Auftritt Dinge, die man nicht sehen will: Ein Shirt von SKID ROW und den Arsch des Schlagzeugers.

Zeremonienmeister A.A. Nemtheanga drängt seine Mitstreiter von PRIMORDIAL mit seiner übermächtigen Präsenz in den Hintergrund und DIMENSION ZERO zeigen, wie wenig sich eine Band auf einer Bühne bewegen kann. BEHEMOTH erzeugen den ratternden Geräuschpegel einer Metalstanzerei und bei KATAKLYSM darf man ein Schlagzeugsolo bewundern. Zwischendrin gibt es noch einen kleinen Plausch mit KATAKLYSM-Frontmann Maurizio Iacono und zum Abschluss kann man mit Morgan von MARDUK ein wenig Ausdruckstanz üben.

Was fehlt, sind die so genannten Impressionen vom Festivalgelände und den Fans – aber mal ehrlich: Irgendwie sieht das doch ohnehin immer überall gleich aus.

Alles in allem ein liebeswertes Dokument eines liebenswerten Festivals – an das einfach andere Maßststäbe gesetzt werden müssen als an eine teure Produktion. Roh und direkt ist die Musik beim Party.San und roh und direkt ist auch der Mitschnitt. Passt doch.

Spielzeit: 125 min

Sound: old-school

Bands:

Fragments of Unbecoming

Burued God

Tenebre

Postmortem

Resurrected

Helheim

Disbelief

God Dethroned

Vader

Malevolent Creation

Naglfar

Dark Fortress

Katafalk

Thorium

Aborted

Desaster

Primordial

Dimension Zero

Behemoth

Kataklysm

Marduk

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