blank

DIO: Inferno – The Last in Live

Nachdem ich im Regelfall ja einen großen Bogen um Live-Alben mache, ist es eigentlich verwunderlich, dass es innerhalb so kurzer Zeit gleich zwei solche Veröffentlichungen gibt, die mich restlos begeistern können. Neben MANOWARs “Hell on Wheels” kann dies natürlich nur das Doppel-Live-Album ‘The Last in Live’ von DIO sein, wobei bei beiden der Satz “gut Ding will Weile haben” völlig zutrifft, handelt es sich doch bei beiden Bands in deren langen Band-Geschichten um die erste richtige und offizielle Live-Veröffentlichung (von DIO gab’s mal was Halbgares in Form von “Intermission”).

Interessieren tut da natürlich in erster Linie, welche Songs der gute Ronnie James Dio denn nun für dieses Werk ausgesucht hat und umso erfreulicher ist es, dass er hierbei tief in die Klassiker-Kiste gegriffen hat und nur zwei neuere Songs (“Jesus, Mary and the Holy Ghost” und “Double Monday”) in das Set miteingebunden hat. Diese kommen live zwar nicht schlecht, aber gegen das restliche Material von “Inferno” stinken die Songs halt doch ziemlich ab.

Wer will bei DIO schon auf “Heaven And Hell” verzichten?

Ansonsten gibt es keinen Song, über den sich ein alter DIO-Fan jemals beschweren wird, wobei es natürlich zu genüge Titel gibt, die genauso zu Live-Album-Ehren hätten kommen dürfen, die es aber leider nicht geschafft haben.

Da Ronnie James in seiner Karriere ja in etlichen Bands gesungen hat, besteht das Album auch nicht nur aus “echten” DIO-Songs, sondern enthält genauso Songs von BLACK SABBATH und RAINBOW, bzw. über ‘nen kleinen Umweg sogar von DEEP PURPLE (“Mistreated”, den Dio lediglich auf dem Rainbow-Live-Album gesungen hat). Wer will denn schon auf “Heaven and Hell” oder “Man on the Silver Mountain” verzichten, wenn dies von DEM Sänger gesungen wird? Richtig, keiner, und deshalb dürfen die Songs natürlich auch auf keinen Fall fehlen.

DIO holt sogar aus den ältesten Schinken enorm viel Power raus

Ansonsten herrscht auf ‘The Last in Live” eine ausgewogene Mischung aus epischeren Songs wie “Don’t talk to Strangers”, “Holy Diver” oder “The Last in Line” und Rockern wie “Stand up and Shout”, “Mob Rules” oder “We Rock”, und ich bin wirklich erstaunt, wie es DIO schafft, sogar aus den ältesten Schinken noch eine derartige Power und Energie rauszuholen, so dass sie auch heute noch für Adrenalinstöße sorgen. Besonders gelingt ihm dies durch seine unglaublich mitpeitschende Gesangsleistung, aber auch das momentane Bandlineup soll nicht unerwähnt bleiben, die ihr Übriges tun, um die Songs absolut mitreißend rüberzubringen.

Einzig störend empfinde ich die Tatsache, dass halt doch mal wieder ein Drum-Solo sowie ein Gitarren-Solo den Weg auf das Album gefunden haben, die doch eigentlich nur den Platz für weitere Killersongs, die DIO ohne Zweifel im Gepäck hat, wegnehmen. Zumindest wurde das Gitarrensolo ziemlich gelungen in eine Verschmelzung von “Mistreated” und “Rainbow Eyes” eingebunden, so dass dieser Abstrich auch etwas gemindert wurde.

Die Produktion ist absolut amtlich, das Live-Feeling stimmt absolut und da kann ich eigentlich nur noch sagen, auf einmal machen Live-Alben wieder Spaß und die alten Recken zeigen den Jungen, wie sowas gemacht werden muss, da bin ich ja mal gespannt, was wohl FATES WARNING in naher Zukunft verbrechen werden…

Spielzeit: CD 1: 46.11 min. – CD 2: 41.25 min.

Line-Up
Ronnie James Dio – Vocals
Tracy G. – Guitars
Larry Dennison – Bass
Vinny Appice – Drums
Scott Warren

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner