ANNIHILATOR: All For You

Als eingefleischter ANNIHILATOR-Maniac kann mich „All For You“ leider nicht hundertprozentig überzeugen.

Alles neu macht der Mai. So ähnlich könnte man die aktuelle Situation der kanadischen melodic Power/Speed/Thrash-Institution ANNIHILATOR beschreiben. Mit neuem Label im Rücken, zudem „Set The World On Fire“-Drummer Mike Mangini (u.a. EXTREME, STEVE VAI) hinter der Schießbude und dem Greenhorn Dave Padden am Mikro lässt Mainman Jeff „Fratzengott“ Waters die neue Langrille „All For You“ auf die Fangemeinde los.

Das von mir persönlich erwartete Überwerk ist „All For You“ allerdings nicht geworden, jedoch enttäuscht es mich nicht ganz so sehr wie das DEATH ANGEL-Reunionsalbum The Art Of Dying, bei dem ich auch große Taten erhoffte.

Nach dem ersten Hördurchlauf wurde meine hohe Erwartungshaltung steil nach unten gezogen, denn irgendwie fehlte mir der gewisse Reiz, was ein ANNIHILATOR-Album ausmacht. Es fehlten irgendwie die genialen Hammertracks bei denen dem Hörer entweder das Gesicht vor Staunen stehen bleibt oder sich ein fettes Grinsen vor lauter überschwänglicher Thrash-Freude auf allen vier Backen abzeichnet. Auch nach intensivster Studie von „All For You“ kann ich nur von einem ordentlichen Output und nicht von einem erstklassigen Werk sprechen. Teilweise fehlt mir in den Tracks wie etwa bei „Both Of Me“ der Zusammenhang und die verschiedenen Abschnitte des Songs wirken mehr wie Stückwerk als eine kraftvolle Einheit. Über Jeff Waters faszinierende Gitarrenarbeit brauchen wir nicht zu diskutieren. Auch auf „All For You“ lässt er wahnsinnige Riffs ab, nur leider konnte er den hohen Level wie z.B. beim Doublebassgroover „Dr. Psycho“, dem rasanten „Demon Dance“ oder der Thrash-Granate „Rage Absolute“ nicht über die volle Spielzeit halten. Hervorzuheben wäre noch die wunderschöne Ballade „The One“ (obwohl ich eigentlich Balladen hasse), welche vielleicht irgendwann mal an „Phoenix Rising“ anknüpfen könnte. Hier besticht vor allem Neuzugang Dave Padden mit ergreifenden Vocals und zeigt, dass er ein sehr stimmkräftiger und gleichzeitig gefühlvoller Frontmann ist. Zudem gefallen mir seine Vocals nach jedem Durchgang besser, da er variabel auf die einzelnen Kompositionen eingeht und von balladesken Klängen über kernige, kraftvolle Vocals bis hin zu aggressiven Passagen („All For You“, „Nightmare Factory“) so sämtliche Gesangsstile des Thrash Metals beherrscht.

Als eingefleischter ANNIHILATOR-Maniac kann mich „All For You“ leider nicht hundertprozentig überzeugen und ich hoffe, dass Jeff Waters endlich mal ein stabiles Line-Up gefunden hat und sich auf das Schreiben von Klassiker-Alben wie „Alice In Hell“, „Never Neverland“ und bedingt Carnival Diablos konzentrieren kann.

Veröffentlichungstermin: 24.05.2004

Spielzeit: 56:03 Min.

Line-Up:
Jeff Waters – guitars

Curran Murphy – guitars

Dave Padden – vocals

Mike Mangini – drums

Sandor de Bretan – bass
Label: AFM Records

Hompage: http://www.annihilatormetal.com

Tracklist:
All For You

Dr. Psycho

Demon Dance

The One

Bled

Both Of Me

Rage Absolute

Holding On

Nightmare Factory

Sound Of Horror

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