KROKUS/SHAKRA, Hamburg, Markthalle, 18.09.03

Zwei sehr gute Bands (die auch stilistisch gut zusammen passten) mit vielen, sehr guten Songs in einem sehr guten Konzert, das die (mindestens) zehnfache Zuschauerzahl verdient hätte!!

Nach vielen, vielen Jahren der Abwesenheit spielten KROKUS Mitte September mal wieder in Hamburg, und die Markthalle war mit knapp 450 Zuschauern auch zur Zufriedenheit von Tourmanager/PINK CREAM 69-Drummer Kosta recht gut gefüllt. Die Schweizer boten eine erstklassige Vorstellung, was nicht nur für die handwerkliche, sondern auch für die sound- und lichttechnische Seite galt. Auch bei der Songauswahl machten die Mannen um Gitarrist Fernando von Arb und Sänger Marc Storace keine echten Fehler. Die Siebziger- und Neunziger-Jahre wurden übergangen und auch vom aktuellen „Rock the Block“-Album gab es mit dem Titeltrack und „Mad World“ nur zwei Songs. Ich will über die Songauswahl nicht meckern und kann voll und ganz verstehen, dass Songs von Alben wie “The Blitz” oder “Change of Address” (weil Scheiße) oder „Stampede“ und „Round 13“ (weil ohne Marc Storace) nicht berücksichtigt wurden, aber warum man nichts vom sehr guten „To Rock or Not to Be“-Albums aus dem Jahre 1995 gebracht hat, kann ich nicht nachvollziehen – zumindest „Natural Blonde” oder “Talking Like A Shotgun“ hätten perfekt in eine Setlist gepasst, die aus 18 Songs bestand und bei den Fans kaum Wünsche offen gelassen haben dürfte. Es gab Klassiker wie “American Woman“, “Bad Boys Rag Dolls”, “Bedside Radio”, “Eat The Rich”, “Headhunter”, “Long Stick Goes Boom”, “Rock City”, “Screaming In The Night”, “Stayed Awake All Night” oder “Tokyo Nights” – also quasi ein durch “Rock’n’Roll Tonight” (vom 88er “Heart Attack”-Album) und dem für mich überraschend in der Setlist auftauchenden “Fire” (von „Metal Rendez-Vous“) angereichertes Programm der Marke “The Best of 1980-1983”, das sich perfekt für eine Livescheibe eignen würde (eine solche soll übrigens in der Mache sein).

Ein gelungener Abend, am dem auch SHAKRA ihren großen Anteil hatten. Man sollte die Eidgenossen auch nicht als Support, sondern eher als „Special Guest“ bezeichnen, was ihrem Status und ihrer Leistung wesentlich mehr gerecht wird. SHAKRA können natürlich noch nicht auf einen derart mächtigen Backkatalog wie KROKUS zurückgreifen und legten den Schwerpunkt ihres 60-minütigen Gigs verständlicherweise auf das aktuelle „Rising“-Album, von dem es gleich sieben (von zwölf) Songs in die Setlist schafften, darunter z.B. “Done Me Wrong“, “I Will Be There”, “Little Stories” oder “Now Or Never”. Doch auch die drei Vorgängerscheiben wurden mit Songs wie „Watching You”, „She’s My Pride”, „Why Don’t Call Me (von „Power Ride“), „Nothing To Lose”, „Don’t Try To Call” (von „Moving Force“) und „Hands On The Trigger” ausreichend berücksichtigt und besonders bei diesen Songs bewies der mittlerweile nicht mehr ganz so neue Sänger Mark Fox, das er sich hinter den Leistungen seines (aus gesundheitlichen Gründen ausgestiegenen) Vorgängers Peter Wiedmer verstecken braucht und dessen Niveau locker halten kann! Fazit: Zwei sehr gute Bands (die auch stilistisch gut zusammen passten) mit vielen, sehr guten Songs in einem sehr guten Konzert, das die (mindestens) zehnfache Zuschauerzahl verdient hätte!!

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