HADES: The Downside

Ich will ja nicht wieder mit dem "früher war alles besser" anfangen – aber stimmen tut es doch! Sicher sind Hades viel zu gute Songwriter und Musiker, um durchschnittliche Alben abzuliefern, aber den Glanz ihrer mit dem Live-Album "Live On Location" 1991 abgeschlossenen ersten Bandphase werden HADES wohl nie wieder aufleben lassen können. Trotzdem geht "The Downside" als gutes, ausgewogenes und transparent produziertes Metal-Album durch. Sollte man gehört haben…

Ich will ja nicht wieder mit dem “früher war alles besser” anfangen – aber stimmen tut es doch! Sicher sind HADES viel zu gute Songwriter und Musiker, um durchschnittliche Alben abzuliefern, aber den Glanz ihrer mit dem Live-Album “Live On Location 1991” abgeschlossenen ersten Bandphase werden Alan Tecchio, Dan Lorenzo, Ed Fuhrman und Co. wohl nie wieder aufleben lassen können.

Lässt man das Erbe der Vergangenheit außen vor, ist “The Downside” mit Sicherheit das beste HADES-Album seit der Wiederbelebung der Band durch “Exist To Resist” 1995. Glücklicherweise hat man sich etwas mehr vom quälend langsamen und unverdaulichen Erbe der Tecchio / Lorenzo-Kooperation “Non.Fiction” entfernt, und drückt wieder verstärkt aufs Tempo. Trotzdem ist man vom irrwitzigen, anspruchsvollen und technisch abgedrehten Techno-Thrash / Speed der Achtziger weit entfernt und hält sich überwiegend an Power Metal-Kompositionen, die durch Alan Tecchios variantenreichen, immer noch makellosen Gesang an der Konkurrenz vorbeikatapultiert werden.

“The Downside” ist ein gutes und ausgewogenes Metal-Album

Würde ich die ersten beiden HADES-Scheibchen nicht kennen, wäre “The Downside” eine durch und durch gelungene Produktion. So bleibt immer der schale Beigeschmack ausgelassener Möglichkeiten, es fehlen für mein HADES-Verständnis mehr Up-Tempo-Brecher und viele der Kabinettstückchen vergangener Tage (wie zum Beispiel Jimmy Schulmans jazzig-hektisches Bassspiel). Trotzdem: Trotz des einfallslosen Covers, einiger Rückfälle in doomige Gefilde (“Responsible” – ein Song, der nur für Leute interessant ist, die auch gerne ihrem PC beim Defragmentieren zuschauen) und einer nervigen Gesangseinlage von Drummer Dave Lescinsky auf “Pay The Price” (die auf dem gleichen Song, der als “secret bonus track” als 13. Titel hintenangehängt, von Tecchio wieder ausgebügelt wird) geht “The Downside” als gutes, ausgewogenes und transparent produziertes Metal-Album durch. Sollte man gehört haben.

HADES “The Downside” Tracklist

1. Ground Zero N.Y.C.
2. Align The Planets
3. Bitter
4. Hoax
5. Pay The Price
6. Hail To The Thief
7. Shove It
8. It’s A Wonderful Lie
9. Become Dust
10. Responsible
11. The Me That Might Have Been
12. Ground Zero

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