PUNISH: Panik

PUNISH sind nicht nur für mich seit 20 Jahren die erste Adresse, wenn ich mir messerscharfen Technical Death Metal aus der Schweiz reinziehen will. Just am 1. August, dem Schweizer Nationalfeiertag, erschien das nunmehr fünfte Full Length-Album der Winterthurer Truppe. Geändert hat sich, abgesehen vom Wechsel am Bass, nix. Die Produktion knallt ordentlich und klingt nicht künstlich, die drei Herren und die Bassistin wissen, was sie machen und kommen sich mit ihren Instrumenten nicht ins Gehege.

Während viele Death Metal Bands damit kämpfen, dass die Gitarristen vor lauter Frickelgeilheit das Songwriting vergessen, hat man dieses Problem bei PUNISH nicht. Logisch, Ralph und André können frickeln und ihre Griffbretter rauf- und runterflitzen, als gäbe es kein Morgen. Doch bei PUNISH regiert – schon immer – eben das Songwriting, die technischen Fähigkeiten werden dafür statt dagegen eingesetzt. Will heißen: Panik punktet mit sackstarken Songs wie Veils oder Eternal. Veils ist sowieso ganz großes Tennis in Sachen Technical Death Metal. Da prallen wunderbar perlende Tonleitern auf plötzlich aufkreuzende bluesige Dreckigkeit und das Hörerhirn kollabiert vor lauter genussorientierter Befriedigung. Veils kann einfach alles und will immer wieder angehört werden. Mit Eternal zeigen sich PUNISH dann wieder von ihrer episch-melodiösen Seite (jaja, auch das gibt es) und legen über acht Minuten hinweg einen Abgang hin, den man nicht so rasch vergisst – nicht zuletzt wegen der stilvollen Marimba-Klänge.

Fazit: PUNISH schaffen einmal mehr die Gratwanderung zwischen Wir spielen euch an die Wand und gekonntem Songwriting. Die aufblitzenden Melodien lassen immer wieder aufhorchen und machen Panik zu einem Must-Have auf der Einkaufsliste der Todesmetallfraktion.

André Mathieu – Gitarren und Vocals

Ralph Huber – Gitarren

Monika Hagmann – Bass

Reto Crola – Drums, Marimba

1. Call

2. Pan

3. First

4. Veils

5. Invert

6. Binding

7. Mother

8. Eternal