Hierzulande weitestgehend unbekannt wüten COLOSSO bereits seit fünf Jahren in Portugal. Mit ihrem dritten Album Obnoxious werden sie nun auch hier vorstellig. Das Quintett, dem mit Gitarrist António Carvalho auch ein HOLOCAUSTO CANIBAL-Musiker angehört, hat sich dem Experimental Death Metal verschrieben, als dass sie dem Todesmörtel dissonante, elektronische, orchestrale und Industrial-Elemente beimengen.
Das mag wie in As Resonance manchmal etwas konfus wirken, doch geht das Konzept bei anderen Tracks wie dem starken In Memoriam auf, als dass hier der Song mit Entschleunigungen und damit mit dichterer Atmosphäre arbeitet. Auch Sentience überzeugt mit seinem energischen Riffing. Auf der anderen Seite fühlt man sich jedoch hin und wieder zu sehr an MESHUGGAH erinnert oder glaubt GOJIRA zu hören (Of Hollow Judgements).
Von der instrumentalen Seite wissen im Grunde alle Musiker zu überzeugen, als dass die Saiten-Hexer Fingerfertigkeit beweisen. Allerdings ist man bisweilen am meisten vom Drummer Marcelo Aires angetan, der variantenreich und flott die Felle bearbeitet. Gesanglich werden dunkle Growls zum Besten gegeben, die wie die Musik zur düsteren Grundstimmung des Albums beitragen. Somit ein überdurchschnittlich gutes Album einer Band, die in manchen Passagen noch an ihrer Eingängigkeit und Eigenständigkeit arbeiten muss.
Veröffentlichungstermin: 09.09.2016
Spielzeit: 39:46 Min.
Line-Up:
Max Tomé – Gitarre & Gesang
Marcelo Aires – Schlagzeug & Backing Vocals
André Macedo – Gesang
André Lourenço – Bass
António Carvalho – Gitarre
Gast-Musiker:
César Teixeira (UNFOLDED VISION) – Backing Vocals
Produziert von Ricardo Oliveira @ Stone Sound Studio
Label: Eigenproduktion
Homepage: http://www.colossometal.com
Mehr im Netz: http://www.facebook.com/colossometal
Tracklist:
1. In Memoriam
2. The Unrepentant
3. Of Hollow Judgements
4. As Resonance
5. Soaring Waters
6. Seven Space Collisions
7. To Purify
8. Sentience
9. A Noxious Reflection
10. In Memoriam (Neutropics remix)