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MAGRUDERGRIND: II

MAGRUDERGRIND sind wieder da, sind angepisst und wollen deinen Kopf.

Gestatten: MAGRUDERGRIND, das explosive Power-Trio aus Brooklyn, ist eine der angesagtesten Acts der modernen Grind-Szene und hat erst vor kurzem einen Deal mit Relapse Records unterzeichnet. Das vorliegende Album mit dem  lakonischen Titel II stellt somit das erste Ergebnis dieser hoffentlich fruchtbaren Zusammenarbeit dar.

Der Hype um die Band ist letztendlich alles andere als unbegründet, denn schließlich gehört MAGRUDERGRIND zu den ganz wenigen ihrer Zunft (leider), die nicht nur auf der Bühne, sondern auch auf der Platte absolut top sind, und nicht umsonst wird das mittlerweile sieben Jahre alte selbstbetitelte Album der Truppe als moderner Klassiker des hardcorelastigen (im Szenejargon oft als Grindviolence bezeichneten) Grindcore angepriesen. Deswegen kein Wunder, dass MAGRUDERGRIND danach plötzlich auf der Liste von großen und traditionsreichen Labels wie Relapse stand. Daher bleibt die einzige Frage dieses Reviews ob das II das Niveau seines famosen Vorgängers wenn nicht toppen, dann zumindest halten kann.

Musikalisch hat sich in sieben Jahren so gut wie nichts getan – diesbezüglich schlägt II in die gleiche Kerbe wie auch die Platten davor, sprich es wird nach wie vor auf E-Bass verzichtet, was den Bandsound bissiger und aggressiver macht und auch die gewohnten Songstrukturen, wo sich die rasenden Blast- und groovigen Moshparts die Klinke in die Hand geben, bleiben auch im Jahr 2016 erhalten. Auf dem Papier mag dies abgenutzt und gar langweilig klingen, in Wahrheit ist jedoch genau das Gegenteil der Fall. Durch den nahezu perfekt getimten Einsatz von Grindcore und Powerviolence Elementen verliert das Songmaterial mit fortschreitender Spielzeit weder an Durchschlagskraft noch am Hörspaß und rutscht so nicht in die Belanglosigkeit ab. Und wo wir beim Timing sind: aufgerundet beträgt die Gesamtspielzeit der Platte gerade mal 25 Minuten, was für diese Art von Musik quasi das Optimum darstellt, denn genau so lange kann ein Durchschnittszuhörer den Songs fokussiert lauschen, ohne dabei genervt zu werden. Dies gilt im Übrigen auch für die Live-Auftritte der Band.

Unterm Strich eine bärenstarke Scheibe, die jedoch in Bezug auf den Vorgänger gleich an zwei Stellen Federn lassen muss. Erstens klingt das auch dieses Mal von Kurt Ballou (CONVERGE) produzierte Album ohne das Mastering von Grindmeister Scott Hull (PIG DESTROYER, AGORAPHOBIC NOSEBLEED) trotz der wahnwitzigen Aggressivität ein ganzes Stück weichgespülter, und zweitens fand ich persönlich die Songs auf der letzten Platte doch eine Ecke geiler, denn die waren mehr auf den Punkt, hatten noch mehr Wumms und auch soundmäßig passte alles einfach perfekt zusammen: die Gitarren, das Schlagzeug und der Gesang – ein Klassiker eben, der von der Band mit II leider nicht getoppt werden kann.

So, ich will hier aber nicht weiter nörgeln und sage einfach mal, dass trotz dieser kleinen Minuspunkte das II auf der ganzen Linie überzeugt hat und den Fans von PIG DESTROYER, WORMROT, INFEST, IDIOTS PARADE und COMPLETE FAILURE noch viele schöne Feierabende bescheren wird.

Veröffentlichungstermin: 12.02.2016

Spielzeit: 23:00 Min.

Line-Up:
Avi Kulawy – Vocals
R.J. Ober – Guitars
Casey Moore – Drums

Produziert von Kurt Ballou
Label: Relapse Records

Homepage: https://magrudergrind.bandcamp.com/album/ii

Mehr im Netz: https://www.facebook.com/MagrudergrindOfficial

Tracklist:
1.    Imperium In Imperio
2.    Divine Dictation
3.    The Opportunist
4.    Relentless Hatred
5.    Sacrificial Hire
6.    War For Resources
7.    Black Banner
8.    Hara-Kiri
9.    Stale Affairs
10.    Regressive Agenda
11.    Incarceration State
12.    Unit 731
13.    Icaro
14.    Husayni / Handschar
15.    Pharmacide

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