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NZM: Eternal Fire

NZM hören sich an an wie Malmsteen – nur in Metal, fett produziert, eingängig und chromglänzend, ohne Egotrips, sondern mit einer brillanten, aber songdienlichen Gitarrenarbeit. Ich bin beeindruckt.

Kann mir bitte mal jemand die Kinnlade wieder hoch klappen? Was erwartet man von der CD des einzigen Künstlers, der außer Herrn Düdelstein selbst auf Yngwie Malmsteen’s Rising Force Records veröffentlicht hat? Richtig, neoklassischen Power Metal mit ausufernden Instrumentalpassagen, viel schneller und ausgiebiger Gitarrenarbeit.

Und genau das gibt es hier zu hören, im Unterschied zu den Scheiben des Schwedens aber mit einem ultrafetten Sound, einer Fokusierung auf den Song an sich, etwas mehr Keyboard (was in der Natur der Sache liegt, da Marino bei Malmsteen momentan als Sänger und Keyboarder in Lohn und Brot steht) und massenhaft geilen Hooks und Refrains.

Los geht es mit einem (wie immer) höchst verzichtbaren Intro (dem man zu Gute halten kann, dass es nur 16 Sekunden lang ist), dann gibt es mit „Eternal Fire“ den ersten Höhepunkt des Albums und in höchstem Tempo wirklich mal ganz ordentlich auf die Zwölf. Bei „Force Within“ geht man unwesentlich vom Gas, wird dafür aber hymnischer und eingängiger. „I’m In Your Blood“ zeigt, dass die Band in den 80ern das eine oder andere MTV-Video angeschaut hat und schaltet 2 Gänge runter, um beim folgenden „The Land Of The Rising Sun“ wieder voll durchzutreten und mal ganz ganz tief in die neoklassische Schublade zu greifen.

„Darling“ hätte ich jetzt nicht gebraucht, zeigt allerdings, dass der Mann wohl alles singen kann und sogar einer durchschnittlichen Ballade etwas Aufmerksamkeit verschafft. „War“ rifft dann wieder aggressiv und drückt mit Wucht, der instrumentelle Mittelteil lässt Scharen von Gitarristen und Tastenspielern ihre Instrumente frustriert zum Sperrmüll rausstellen. „Follow Me“ schließt sich mit seinem Eingangsscream nahtlos an und dreht sich als Powerwalze bis zum Hair Metal orientierten „Hold Me Tight“, das vor langer langer Zeit vielleicht mal so was wie ein Hit geworden wäre.

Mit „Take My Hand“ zeigen die vier, das Titel und Atmosphäre eines Songs nicht übereinstimmen müssen (statt einer schwülstigen Ballade gibt’s noch mal gepflegtes, wenn auch unspektakuläres Up-Midtempo) und schließen das Album dann noch mit einer Halbballade, die beweist das es auch besser als mit „Darling“ geht.

Wer sich einen Überblick verschaffen will um was es bei NZM geht, schaut sich einfach mal im Netz die Videos zu „Eternal Fire“, „The Land Of The Rising Sun“ und „War“ an. Und wer sich bei „War“ zwischen Minute 2 und 3 noch nicht vor Begeisterung eingenässt hat, kapiert von 80er Metal leider ohnehin mal gar nix. Das ist alles so überexaltiert, übertrieben, aber trotzdem so heavy, brillant gespielt und großartig!

Marino hat eine beeindruckende stimmliche Bandbreite, spielt völlig entfesselt Keyboard (eigentlich nicht gerade mein Lieblingsinstrument), hat mit Patrick Johansson (der -ihr wisst schon wo- seinen Hauptjob hat) einen überragenden Schlagzeuger und mit Ghee Yeh einen soliden Bassisten aber außerordentlich talentierten Gitarristen an Bord.

Hört sich alles an wie Malmsteen – nur in Metal, fett produziert, eingängig und chromglänzend, ohne Egotrips, sondern mit einer brillanten, aber songdienlichen Gitarrenarbeit. Ich bin beeindruckt.

Veröffentlichungstermin: 20.05.2014

Spielzeit: 37:12 Min. Min.

Line-Up:
Nick Z. Marino – v, key
Ghee Yeh – g, b, bv
Patrick Johansson – dr

Produziert von Nick Z. Marino
Label: Rising Force Records

Homepage: http://nzmband.com

Mehr im Netz: https://www.facebook.com/nzmband

Tracklist:
Eternal Fire 03:18
The Force Within 03:09
I´m in Your Blood 04:25
The Land of the Rising Sun 03:02
Darling 04:03
War 03:47
Follow Me 03:57
Hold Me Tight 03:54
Take My Hand 03:54
Life After Life 03:43

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