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GHOST CRIES: Melum Primus

Japanische Mischung aus Symphonic Melodic Death und Black Metal – mit Hang zum Gothic und Heavy Metal.

Den weiten Weg von Japan zu uns hat das Debütalbum von GHOST CRIES, Melum Primus, gefunden. Doch allzu asiatisch klingt das Sextett allerdings nicht, viel mehr wird eine Mischung aus Symphonic Melodic Death und Black Metal geboten – mit leichten Tendenzen zum Gothic und Heavy Metal. Die Band selbst bevorzugt dagegen Genre-Bezeichnungen wie Female Fronted Extreme Metal beziehungsweise Dramatic Death Metal. Auch das geht in Ordnung, wenngleich die Dramatik nicht derart als solche zu erfahren ist, als dass es die Genrebezeichnung rechtfertigt.

Dennoch beginnt das Album mit Ruthless Triumphal Parade dank symphonischer Elemente opulent und dank Blast Beats sehr flott, wobei man sich mit einer tendenziellen Mischung aus SEPTICFLESH und WYKKED WYTCH konfrontiert sieht. Insbesondere das Riffing (und auch der Sound der Gitarren) erinnern an die letztgenannte Combo aus Hollywood. Auch gesangliche Parallelen mögen gegeben sein, wenngleich man es WYKKED WYTCH-Fronterin Ipek (rein äußerlich) schon zutrauen würde, zu growlen. Bei der zierlichen Coco von GHOST CRIES verhält es sich allerdings etwas anders. Dennoch kommen von ihrer Kehle leicht gutturale Growls, die großteils (noch) erzwungen herausgepresst wirken. Nur selten kommt sie von der Tonlage etwas tiefer hinunter (Gardenia) und leider kommt auch die Aggressivität in der Stimme etwas zu kurz, wenngleich sie es doch könnte, wie sie es in Ansätzen bei Elegy for the Abnegators beweist. Cocos Clean-Gesang ist dagegen freundlich und in angenehmer Stimmlage – quasi ein passender Gegenpol.

Leicht gegenpolig erweist sich auch das Konzept der Band, die ihre Songs oft mit zu vielen Ideen (und Soundspuren) überlagern. Das hinterlässt manchmal Spuren von Stress und Unstrukturiertheit wie etwa bei Into the Dark Eternity oder Lunatic Chaos. Dennoch gibt es dann wieder Passagen, die nach mehr dürsten lassen: sei es anhand der Blast Beats, der symphonischen Ideen (an manchen Melodien wie etwa in The Ugliest Meteor Shower kann man sich nicht satt hören) oder der im Heavy Metal zu verortenden Gitarren-Soli, die nahezu jedem Track innewohnen.

GHOST CRIES ist daher ein gutes Zeugnis auszustellen, als dass die Japaner – trotz europäischer und amerikanischer Einflüsse – dennoch ihr eigene Note haben. Das Sextett geht zwar noch etwas überambitioniert an das Songwriting heran, doch wenn sich die Band selbst den Druck nimmt, all ihre musikalischen Fähigkeiten in einen einzelnen Song zu verpacken, dann wäre der Weg frei für einen stimmigeren Hörgenuss. Das Potenzial für starke Songs ist auf jeden Fall vorhanden.

Veröffentlichungstermin: 11.02.2015

Spielzeit: 41:00 Min.

Line-Up:
Hiroyuki – Bass
Hyodo – Schlagzeug
Mitchey – Gitarre
Hayato – Gitarre
Yuka – Keyboards
Coco – Gesang

Produziert von GHOST CRIES, Mixed and Mastered von Takahiro Hashimoto
Label: Spiritual Beast

Homepage: http://ghostcries.mikosi.com/TOP.html

Mehr im Netz: http://www.facebook.com/ghostcries

Tracklist:
1. Ruthless Triumphal Parade
2. Volcano
3. Gardenia
4. Into the Dark Eternity
5. Redemption
6. Elegy for the Abnegators
7. The Ugliest Meteor Shower
8. Lunatic Chaos
9. A Cape of the Prologue
10. The World Is Over

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