CITY OF SHIPS: Ultraluminal

Riffs, Riffs, Riffs. CITY OF SHIPS haben eine Menge hochkarätige davon im Gepäck und begeistern mit einem kreativen Album zwischen Noiserock, Punkrock und Artrock.

Eine einfache Formel, um glücklich zu werden? Riffs natürlich. Verzerrt, tief gestimmt, verzerrt, mit ein bisschen Melodie und ein bisschen Dissonanz, vor allem aber verzerrt. Wer die Kunst des anständigen Riffs beherrscht, kann eigentlich nicht mehr viel falsch machen. CITY OF SHIPS sind so eine Band, die von ihren Gitarren leben und einfach scheißgute Musik machen. Zu den phänomenalen Riffs des Powertrios gehören aber auch die Hooks, die clever eingesetzte Dynamik, die treibende, wuchtige Schlagzeugarbeit, der derb verzerrte Bass und der schmutzig-melodiöse, etwas spitzbübische Gesang, was Ultraluminal zu einer Soundwand werden lässt – und dieser kann man sich eigentlich unmöglich entziehen.

CITY OF SHIPS zeigen auf ihrem dritten Album, dass sie ein sicheres Händchen für Songwriting haben. Im Spannungsfeld zwischen HELMET, CAVE IN, PELICAN, aber auch TORCHE bewegen sich CITY OF SHIPS sicher, schaffen sich ihre eigene kleine, gemütliche Nische, ohne wirklich den Anspruch zu erheben, das ganze Musikbusiness umzukrempeln. Lieber haben sie Spaß mit ihren Instrumenten und sorgen für Songs, die lange im Gedächtnis bleiben. Metadata Blues, Private Party, Hardwired und The Old Man brauchen ein paar Durchläufe, bis sie sich festigen, dann aber verfolgen sie den Rezipienten schier pausenlos. CITY OF SHIPS schaffen aber noch mehr: Alarm ist ein unglaublich guter Song mit einem emotionsgeladenen Gänsehautfinale, das renommierten Bands die Schweißperlen auf die Stirn treibt. Auch das abschließende Mile High, das wie Illawara Escarpment etwas ruhiger ist und mit einem epischen Finale aufwarten kann, begeistert – und könnte auch Fans von POLAR BEAR CLUB ein Lächeln auf das Gesicht zaubern.

Da können sich JUNIUS warm anziehen. Auf deren kommenden Europatour werden sie es nach einem derart powervollen Opener wie CITY OF SHIPS ganz schön schwer haben. Zwischen Noiserock, Punkrock und Artrock haben CITY OF SHIPS eben eine Menge Freiraum, um sich auszutoben, und diesen nutzen sie gekonnt aus. Erfreulicherweise verlieren die New Yorker nie den Gesamteindruck des Albums aus den Augen. Ultraluminal hat einen schönen Fluss, bleibt stets abwechslungsreich und bietet genügend Brainfood, um auch auf Dauer fordernd zu bleiben. Das US-Trio strebt dabei nicht nach Perfektion und gerade diese Lockerheit sorgt dafür, dass es an Ultraluminal nicht viel auszusetzen gibt. Ein paar träge Momente im Mittelfeld des Albums nehmen den Drive raus, doch das verzeiht man gerne. Ansonsten können CITY OF SHIPS nämlich ein nahezu perfektes, in jedem Fall hochkreatives Album vorweisen, das in Sachen musikalischer Darbietung bärenstark ist, das eine hervorragend wuchtige, voluminöse und authentische Produktion besitzt und durch ein exzellentes, atmosphärisches Cover abgerundet wird. Die Hauptsache ist dennoch, dass die Riffs allgegenwärtig sind – so macht Ultraluminal nämlich wirklich glücklich.

Veröffentlichungstermin: 20. März 2015

Spielzeit: 37:09 Min.

Line-Up:
Eric Jernigan – Guitar, Vocals
Andrew Jernigan – Guitar, Bass
Eric Soelzer – Drums, Percussion

Produziert von Andrew Schneider und CITY OF SHIPS
Label: Golden Antenna Records

Homepage: http://cityofships.bandcamp.com

Mehr im Netz: https://www.facebook.com/cityofships

Tracklist:
1. The Light You Stole
2. Alarm
3. Metadata Blues
4. Preeminence
5. Private Party
6. Illawarra Escarpment
7. Lost It
8. Hardwired
9. The Old Man
10. Mile High

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