HELLOISE: Fata Morgana

Zeit für Melodic Metal der besseren Sorte. Die alten Herren von HELLOISE aus den Niederlanden, die bereits Mitte der Achtziger zwei Alben veröffentlichten bevor sie sich dann erst mal aus der Musikwelt zurückzogen haben, zeigen mit „Fata Morgana“ so manchem Jungspund, wie man trotz einer gewissen Stilzugehörigkeit noch interessant und frisch klingen kann.

Zeit für Melodic Metal der besseren Sorte. Die alten Herren von HELLOISE aus den Niederlanden, die bereits Mitte der Achtziger zwei Alben veröffentlichten bevor sie sich dann erst mal aus der Musikwelt zurückzogen haben, zeigen mit „Fata Morgana“ so manchem Jungspund, wie man trotz einer gewissen Stilzugehörigkeit noch interessant und frisch klingen kann.

Eingebettet in ein bombastisch angelegtes Chor/Klassik/Metal-Intro und Outro präsentieren HELLOISE neun hervorragend gelungene Melodic Metal Songs, die lebendiger nicht sein könnten. Dabei überrascht gleich der erste „echte“ Song „Children of the Night“ mit einem äußerst ungewöhnlichen Riffing, das dem Song aber hervorragend zu Gesicht steht und dem relativ konventionellen Rest eine ganz besondere Note verleiht. Und überraschend geht´s weiter. Denn mit „Eloise“ handelt es sich bereits bei Track Nummer drei um eine Coverversion und zwar von Barry Ryan, die ja bereits in den Achtzigern hervorragend von THE DAMNED umgesetzt wurde. Und auch HELLOISE stehen dieser Tradition in nichts nach und machen aus dem Song einen waschechten Melodic-Rocker, dem die Band ihren ganz eigenen Stempel aufgedrückt hat (und ich bin mir fast sicher im Refrain immer ein „H“ vor dem „Eloise“ zu hören!).

Der Rest des Albums fällt dann insgesamt weniger unerwartet aus, man könnte auch „gewöhnlicher“ sagen, aber dafür bestechen die Songs durch ihre guten Arrangements, durch eine enorme Detailverliebtheit und vielen Kleinigkeiten vor allem im instrumentalen Bereich, die man erst nach und nach entdeckt. Sehr angenehm ist hierbei, dass die Gitarren streckenweise richtig gut abgehen und die Band mehr Wert auf Songstrukturen legt als einfach nur mit ein paar Melodiechen und viel Doublebass ohne Verstand drauflos zu spielen. Das kommt dann besonders zur Geltung wenn die Band mit „The Fugitive“ ein Instrumental zum Besten gibt, das sich nicht nur durch sinnloses Gefiedel auszeichnet, sondern eben auch echte Songqualitäten aufweist.

Man merkt einfach, dass hinter diesem Werk etwas mehr Arbeit steckt als es bei vielen Genrekollegen der Fall ist, weshalb es nicht verwundert dass sich hier sogar Lana Lane zu einem kleinen Gastspiel bei „Wings of an Angel“ überredet werden konnte.

Ich will „Fata Morgana“ jetzt gar nicht zu sehr über den grünen Klee loben. Letztendlich findet man auf dem Album genug, was man schon viele Male zuvor irgendwo gehört hat. Auch die ein oder andere Stelle, wie z.B. der Refrain von „Wasted Time“, kommt für meinen Geschmack einfach etwas zu süßlich aus den Boxen. Dennoch ist „Fata Morgana“ als echte Wohltat zu bezeichnen, wenn man schaut was in letzter Zeit so alles auf den Markt geworfen worden ist. Manchmal ist das Alter eben doch im Vorteil…

Fierce

Veröffentlichungstermin: September 2001

Spielzeit: 57:16 Min.

Line-Up:
Stan Verbraak – Vocals

Ben Blaauw – Guitars & Bass

Ernst Van EE – Drums

Produziert von Helloise & Hans Pieters
Label: Transmission Records

Tracklist:
1. Secura Prologue

2. Children of the Night

3. Eloise

4. World of Make Believe

5. The Game & The Rules

6. Wasted Time

7. Wings of an Angel

8. Dreammaker

9. Mirage

10. The Fugitive

11. Secura Reprise

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