ANDREW GORCZYCA: Reflections – An Act Of Glass

Lässt man sich nicht vom Progressive-Stempel verwirren, dann hat man eine tolle Scheibe mit anspruchsvollem Melodic-Rock/AOR mit vielen guten Songs und tollen Melodien. Schade, dass ANDREW GORCZYCA seine Songs in dieser Form nicht mehr hören kann.

Als ANDREW D. GORCZYCA 2004 verstarb, hinterlies der Musiker reichlich Songideen, entstanden irgendwann zwischen 1983 und seinem Abschied. Mit Hilfe mehr oder weniger bekannter Musiker hat Andrews kleiner Bruder Chris die besten Stücke des Amerikaners zusammengefasst und mit den Gastmusikern daraus ein Album gemacht, um seinem verstorbenen Bruder ein kleines Denkmal zu setzen.

Im Vorfeld wird uns Reflections – An Act Of Glass als Progressive-Rock untergejubelt. Davon ist man aber doch recht weit weg, die Songs bewegen sich eher im anspruchsvollerem Melodic Rock und AOR. Schon beim Opener denkt man schnell an NIGHT RANGER, was ja nun absolut kein schlechtes Vorbild ist. Klare Grooves, eingängige, teils zuckersüße Melodien, dominante Keyboards, optimal für das Autoradio. Dabei sind die Songs alles andere als platt, gut durchdacht und von den Gästen toll gespielt, passend zum von ANDREW GORCZYCA kreierten Grundgerüst. Eine interessante Sache sind die Vocals der verschiedenen Sänger, jeder setzt dem für ihn passenden Song das Sahnehäubchen auf. Die rockigeren Songs veredelt TED LEONARD, das passt perfekt und war für mich schon Grund genug, mich für dieses Album zu interessieren. Aber auch Nick d´Virgilio (SPOCK´S BEARD) und all die anderen Künstler stehen dem nicht nach, alle machen einen tollen Job voller Leidenschaft, egal ob am Mikro oder an den Instrumenten. Diese Leidenschaft dürfte die angesprochenen Prog-Fans aber kaum erreichen, denn die hören bei dieser eingängigen, melodiedurchzogenen Musik schnell weg. Wer sich aber gern mal eine AOR-Scheibe gönnt, keine Berührungsängste hat mit wenigen leicht angeproggten Momenten, der wird mit dieser Scheibe schnell warm werden. Schnell summt man die von Keyboards getragenen Melodien mit, freut sich über ein kurzes DREAM THEATER-Zitat auf der Violine, erkennt die Handschrift der SPOCK´S BEARD-Beteiligten, aber auch mal dezent leichtgängige RUSH oder auch YES. Über weite Strecken eben ohne progressive Ansätze, aber wer den soften 80er Radiorock mag und AOR mit Melodien bis hin zum Pop, der fühlt sich hier wohl. Auch eben durch die beteiligten Musiker und vor allem die tollen Sänger. All Fixed kommt dann mit dem original Gesang von ANDREW GORCZYCA, der aber nicht nur wegen der Demoqualität deutlich abfällt. Ansonsten gibt es auch am klaren Sound nichts zu meckern, er passt super zum etwas seichten Rock der Scheibe. So macht es Spaß, dem Spiel der Musiker unterm Kopfhörer zu lauschen.

Lässt man sich nicht vom Progressive-Stempel verwirren, den Reflections – An Act Of Glass verpasst bekommt, dann hat man eine tolle Scheibe mit anspruchsvollem Melodic-Rock/AOR mit vielen guten Songs und tollen Melodien. Schade, dass ANDREW GORCZYCA seine Songs in dieser Form nicht mehr hören kann, er wäre sicher begeistert.

Veröffentlichungstermin: 27.02.2009

Spielzeit: 42:00 Min.

Line-Up:
Andrew Gorczyca: Vocals
Nick d´Virgilio: Vocals
Ted Leonard: Vocals
Wil Henderson: Vocals
Phil Keaggy: Gitarre
Mike Keneally: Gitarre
Adrian Belew: Gitarre, Vocals
Shawn Farley: Gitarre, Bass
Rich Mouser: Gitarre
Rick Musallam: Gitarre
Ryo Okumoto: Keyboards
Mark Ziegenhagen: Keyboards
Billy Oskay: Violine
Dave Meros: Bass
Bryan Beller: Bass
Greg Strickland: Bass
Randy George: Bass, Keyboards
Chris Gorczyca: Schlagzeug, Keyboards

Produziert von Chris Gorczyca
Label: Prog Rock Records
MySpace: http://www.myspace.com/actofglass

Tracklist:
1. The tall tale heart
2. From this day forward
3. Give it time
4. How can we go on this way?
5. Lost in it all
6. Curiosity song (I only want to know)
7. Peasant under class
8. All fixed (predestination)

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