COLOSSEUM: Chapter 1: Delirium

Weniger "Funeral" als TYRANNY und weniger "Gothic" als TERHEN setzen sich COLOSSEUM genau in die Mitte des Firedoom Music-Portfolios.

Weniger Funeral als TYRANNY und weniger Gothic als TERHEN setzen sich COLOSSEUM genau in die Mitte des Firedoom Music-Portfolios. Dementsprechend wird mit Chapter 1: Delirium ein weiteres Kapitel finnischen Doom Metals aufgeschlagen. 2006 von YEARNING-Songwriter Juhani Palomäki gegründet setzt COLOSSEUM auf eine Mischung aus Funeral Doom und einem gehobenen Maß an Melodie. Hinzu kommen noch atmosphärische Synthie-Passagen und sehr, sehr tiefe, langgezogene und – weil es vom Wortlaut her kein passenderes deutsches Wort gibt – mourning Growls.

Besonders hervorhebenswert, weil vor allem Genre-atypisch, sind die melodischen Verspieltheiten der Lead-Gitarre wie etwa in Corridors of Desolation, die dem Album die karge Härte nehmen. Die Verbindung von erhabener, beinahe hymnischer Langsamkeit (Saturnine Vastness) mit ebendieser Verspieltheit lässt COLOSSEUM auch nach einer guten Stunde nicht langweilig werden, obzwar beim Album schon die Gefahr besteht, dass man es mit der Zeit nur nebenher zu hören beginnt. Gerade einlullende Passagen wie in Aesthetics of the Grotesque sorgen nicht gerade dafür, eine gewisse Spannung aufzubauen, sondern sind lediglich eine atmosphärische Beschallung, die bei gegebener Spielzeit dazu veranlasst, nebenbei eben den Kaffee zuzubereiten, die Löcher in den Socken zu stopfen oder in den dunklen Nachthimmel zu blicken. Und trotzdem ist Chapter 1: Delirium ein vom Songwriting, der Produktion und der Atmosphäre her gutes Doom Metal-Album, das Genre-Fans zufrieden stellen wird.

Veröffentlichungstermin: 19. November 2007

Spielzeit: 63:58 Min.

Line-Up:

Juhani Palomäki – Gesang, Gitarre
Olli Haaranen – Gitarre
Janne Rämö – Bass
Sameli Köykkä – Schlagzeug

Label: Firedoom / Firebox

Homepage: http://www.colosseumdoom.com

Tracklist:
1. The Gate of Adar
2. Corridors of Desolation
3. Weathered
4. Saturnine Vastness
5. Aesthetics of the Grotesque
6. Delirium

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