AUDIOMATICS: Injection [Eigenproduktion]

Gute Songs statt Gothic-Klischees…

Schon die ersten Takte von Escape machen unmissverständlich klar, dass AUDIOMATICS nur aus einer deutschen Stadt kommen können: Leipzig. Das WAVE GOTIK TREFFEN vor der Haustür weht wie ein starker Inspirationswind durch die erste Gothic-Vorstellung der 2004 gegründeten Truppe, die mit den düsteren Klangwelten des Demos Injection die Tanzflächen-kompatible Vermischung von Gitarren und Elektronik propagieren.

Diese Mission kann man im Fall von AUDIOMATICS denn auch als ziemlich gelungen bezeichnen. Das Leipziger Trio arbeitet sich beständig zum starken Aeon-Song vor, der sich vor allem durch die coole Synthline hervortut. Doch auch die anderen Songs, die Gitarren à la RAMMSTEIN mit Gothic-Klängen im Sinne von UMBRA ET IMAGO oder UNHEILIG kombinieren, machen keine schlechte Falle. AUDIOMATICS punkten klar bei den Songarrangements und nutzen ihre kompetente Elektronikfraktion für die Songs statt nur um ihrer selbst willen.

Minuspunkte gibt es bei diesem ersten Demo dennoch zu verzeichnen. Zum einen ist die Produktion für dieses Genre nicht klar und druckvoll genug – während das bei einer rumpligen Schwarzmetallcombo als charmant durchgehen kann, dürfte es beim samtaffinen Tanzflächenpublikum weniger ankommen. Die zweite Schwäche liegt bei AUDIOMATICS im gesanglichen Bereich – hier muss stimmlich schlicht mehr Präsenz, mehr Kraft, mehr Eindringlichkeit her.

Alles in allem können AUDIOMATICS mit Injection dennoch einen ordentlichen Einstand für sich verbuchen. Wenn die Leipziger an den genannten Problempunkten arbeiten, dürften sie das WAVE GOTIK TREFFEN bald nicht mehr nur vor ihrer Haustür genießen, sondern von der Bühne aus – das Potential und die Songs dafür haben sie.

Veröffentlichungstermin: 28.09.2007

Spielzeit: 27:34 Min.

Line-Up:
Alex: Gitarre
Nick: Vocals, Gitarre
Eric: Bass

Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.audiomatics.info

Tracklist:
1. Escape
2. Injection
3. Alien Emperor
4. Zero
5. Aeon
6. Unreachable (Mix 2005 – Bonustrack)

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