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QNTAL: V – Silver Swan

Ein gutes Jahr ist erst vergangen seit der Veröffentlichung von "IV – Ozymandias". Negativ hat sich die kurze Entstehungszeit auf die Qualität des Nachfolgers allerdings nicht ausgewirkt, ganz im Gegenteil. Mit "V – Silver Swan" ist QNTAL ein beeindruckendes Kunstwerk gelungen, welches den Hörer in eine andere Welt entführt.

Ein gutes Jahr ist erst vergangen seit der Veröffentlichung von IV – Ozymandias. Negativ hat sich die kurze Entstehungszeit auf die Qualität des Nachfolgers allerdings nicht ausgewirkt, ganz im Gegenteil. Mit V – Silver Swan ist QNTAL ein beeindruckendes Kunstwerk gelungen, welches den Hörer in eine andere Welt entführt.

Musikalisch stellt das nunmehr fünfte Album des Trios eine konsequente Weiterentwicklung des Vorgängers dar: Die mittelalterlichen Instrumente stehen gegenüber der elektronischen Klangerzeugung noch weiter im Vordergrund – eine Entwicklung, die Fans der ersten Stunde möglicherweise bedauern werden, die der Band aber ausgesprochen gut zu Gesicht steht und die Musik mehr denn je in die Nähe von ESTAMPIE rückt, dem anderen Betätigungsfeld von Michael Popp und Sängerin Sigrid Hausen. Tanzflächen-Hits im Stil von Ad Mortem Festinamus wird man auf V – Silver Swan somit vergeblich suchen. QNTAL werden dem Namen des Albums gerecht und haben Musik zum Zuhören geschaffen, die man sich am Besten zuhause in aller Ruhe zu Gemüte führt, um die Seele baumeln zu lassen und dem Alltag zu entfliehen.

Besonders gut dazu geeignet sind Stücke wie Monsieur´s Departure oder Levis. Mit einer Vielzahl unterschiedlicher mittelalterlicher Instrumente und einer sehr zurückhaltenden elektronischen Instrumentierung sowie der glockenklaren Stimme von Sigrid Hausen erschafft das Trio hier ein Klanggemälde von mystischer Schönheit und eine chillige, beinahe meditative Atmosphäre. Die gekonnt eingesetzte Percussion bewahrt die Musik dabei stets vor einer einschläfernden Wirkung.

Doch V – Silver Swan ist ein vielseitiges Album und offenbart noch viele andere Facetten: In Falling Star steht die wunderbare, klassisch ausgebildete Stimme von Sigrid Hausen ganz im Vordergrund. Untermalt nur von sphärischen Synthesizer-Sequenzen und frei von mittelalterlicher Instrumentierung, erinnert das Stück an die ruhigeren Kompositionen der frühen QNTAL. Von den Elben ist ähnlich elegisch und könnte mit seinen epischen Klängen, den hellen Streichern und den leisen, düsteren Trommeln, einem Fantasy-Soundtrack entstammen. Mit 292 und Lingua Mendax gibt es aber auch zwei flotte, beschwingte Nummern zu hören, in denen auf elektronische Elemente fast vollständig verzichtet wird und die in der Form auch ohne weiteres auf einem ESTAMPIE-Album hätten veröffentlicht werden können.

So vielseitig das Album auch ist, wirkt es doch keineswegs zusammengestückelt, denn die Handschrift der drei Musiker ist stets erkennbar. QNTAL haben einfach ein unglaublich gutes Gespür für Melodien mit genau dem richtigen Maß an Eingängigkeit, um ihren Kompositionen den nötigen Wiedererkennungswert zu geben. Richtige Ohrwürmer, die sich schon bald abnutzen oder die Nerven des Hörers strapazieren, haben hingegen keinen Platz in der Musik des Trios.

Freunde der frühen QNTAL werden natürlich mit V – Silver Swan nur bedingt glücklich werden. Wer jedoch die elektronischen Elemente gerne im Hintergrund und weniger aufdringlich sieht, findet in diesem bisher ausgereiftesten Album des Trios ein gefundenes Fressen. Auch Freunde von Künstlern wie LOREENA MCKENNITT dürfen sich angesprochen fühlen.

Veröffentlichungstermin: 25.08.2006

Spielzeit: 53:15 Min.

Line-Up:
Syrah (Sigrid Hausen)
Michael Popp
Philipp Groth
Label: Drakkar

Homepage: http://www.qntal.de

Tracklist:
1. Monsieur´s Departure
2. Levis
3. Falling Star
4. Von den Elben
5. Lingua Mendax
6. Altas Undaz
7. Winter
8. 292
9. Amis Raynaut
10. The Whyle
11. Silver Swan

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