DARK FORTRESS: Entspannende Autonomie und klingende Skulpturen

Nach ihrem Achtungserfolg von “Stab Wounds” im letzten Jahr war es höchste Zeit, einen genaueren Blick auf das Schaffen der sympathischen bayrischen Black Metaller zu werfen. Saitenmeister V Santura gab bereitwillig Auskunft – auch wenn es erst zwei Uhr nachmittags war …

Pünktlich um 14 Uhr (eine höchst unblackmetallische Stunde) meldet sich V Santura, der Gitarrist der deutschen Schwarzmetall-Truppe DARK FORTRESS. Nach ihrem Achtungserfolg von “Stab Wounds” im letzten Jahr, war es höchste Zeit, einen genaueren Blick auf das Schaffen der sympathischen bayrischen Black Metaller zu werfen.

Erstmal ein nachträgliches grosses Kompliment für euer Album “Stab Wounds”, das mich sehr begeistert hat. Inwiefern war die Aufnahmesituation von “Stab Wounds” anders als die von “Profane Genocidal Creations”? Schliesslich wart ihr beim Vorgängeralbum mit Pytten im Grieghallen-Studio.

Danke für das Kompliment für “Stab Wounds”. Damals bei den Aufnahmen zu “Profane Genocidal Creations” standen wir unter enormen Zeitdruck. Das Grieghallen war nur für zehn Tage gemietet worden. Nach diesen zehn Tagen waren wir gerade mal mit den Aufnahmen fertig, zum Mix waren wir gar nicht gekommen. Deswegen mussten wir das Mischen aus der Hand geben. Der Assistent von Pytten, Davide, hat an “Profane Genocidal Creations” jeweils noch am Abend gearbeitet, wir hatten also keinen aktiven Einfluss mehr und waren am Schluss auch nicht wirklich zufrieden. Aber aus den Fehlern haben wir gelernt und unser neues Wissen bei den Aufnahmen zu “Stab Wounds” angewendet. Da ich selbst ja ausgebildeter Tontechniker bin, haben wir “Stab Wounds” in einer relaxten Atmosphäre aufgenommen und alles selbst gemacht. So konnten zum Beispiel die Gesangsaufnahmen auf mehrere Tage verteilt werden. Unser Sänger Azathoth hatte nur fünf Minuten bis zum Studio, also gab es auch keinen räumlichen Stress. Die Drums-Nachbearbeitung habe ich zum Beispiel bei mir zu Hause erledigt. Es lastete einfach kein solch enormer Zeitdruck auf uns, also konnte ich mich auf die Details konzentrieren. In Zukunft werden wir alles im Studio 1 in Landshut aufnehmen.

“Stab Wounds” ist mit beinahe 70 Minuten Spielzeit ja ungewohnt lange für ein Black Metal-Album. Was steckt dahinter?

Die Länge ist schon ungewöhnlich, ja. Aber ich sehe es eher so, dass “Stab Wounds” nach 60 Minuten abgeschlossen ist. Das KATATONIA-Cover “Endtime” ist ja nur der Bonustrack und auch durch eine Pause vom Rest des Werkes abgetrennt. Ich denke, der Hauptgrund für die Länge des Albums ist der, dass unsere Songs einfach längere Spannungsbögen aufweisen, als andere. Sie brauchen Zeit, um sich aufzubauen, sich zu entfalten. Diese Entwicklung ist nicht in vier Minuten abgeschlossen. Klar gibt es Bands, die sich kürzer fassen und dennoch überzeugen: SLAYER walzen mit “Reign in Blood” innerhalb von 28 Minuten alles komplett nieder, zum Beispiel. Aber wir bleiben sicher eher bei längeren Songs, auch das nächste Album wird kaum unter 40 Minuten lang sein.

Bleiben wir gerade Mal bei eurem Coversong. KATATONIAs “Endtime” ist sicher eine eher ungewohnte Wahl für eine Coverversion. Warum fiel die Wahl auf KATATONIA? Live spielt ihr ja zum Beispiel “I’m the black wizards'” von EMPEROR.

Die Idee, “Endtime” von KATATONIA zu covern, stammte von unserem Sänger Azathoth. Er ist ein grosser Fan vom Gesamtwerk KATATONIA, also von den alten und neuen Sachen. Ich kann mich eher für die älteren Werke von ihnen begeistern. Auf jeden Fall haben wir uns für “Endtime” entschieden, da der Song vom Text und von der Musik her einerseits zur Stimmung von “Stab Wounds” passte, andererseits weil wir “Endtime” eine eigene Note aufdrücken konnten. Für unsere Coverversion haben wir ihn allerdings umstrukturiert und auch die Riffreihenfolge geändert. Schliesslich wollten wir den Song nicht einfach nachspielen, sondern eine interessante Coverversion davon bieten, die zu uns passt. Ich denke, dass ein Cover auf einer Scheibe nur Sinn macht, wenn man entweder den Song besser spielt oder ihn neu interpretiert. Bloßes Nachspielen hat auf einer CD nichts verloren. So spielen wir “I’m the black wizards'” wohl live, aber ihn besser zu spielen, das wäre in der Tat sehr gewagt! (lacht) “Endtime” wollen wir allerdings live nicht darbieten. Wir denken, dass der Song innerhalb unseres Sets nicht wirklich “zünden” würde.

Auf “Profane Genocidal Creations” finden sich, meinem Eindruck nach, mehr Keyboards als auf “Stab Wounds”. Auch eine Frauenstimme kommt vor (etwa in “Battles Rage In The Infernal Depth” – Anm. d. Verf.). Wie kommt es, dass ihr diese Elemente auf “Stab Wounds” nicht noch “vermehrt” habt? Schliesslich wäre eine solche Entwicklung nicht ungewöhnlich, man denke etwa an CRADLE OF FILTH.

Eine solche “CRADLE OF FILTH”-Entwicklung machen wir wohl nicht durch (lacht). Wir hatten auch nie vor, Frauenstimmen als festes Element in unserer Musik zu verwenden. Bei “Profane Genocidal Creations” war es einfach so, dass das Fantasy-Textkonzept von einer externen Person geschrieben wurde. In dieser Story war einfach auch eine Frauenrolle drin, und die übernahm deswegen auch eine Frau. Nachdem das Fantasy-Konzept fertig war, gab es ja einen markanten Line-Up Wechsel bei DARK FORTRESS, mit Draugr, Seraph und mir kamen drei neue Leute in die Band. Wir schrieben die Songs also im Nachhinein zum bereits vorhandenen Konzept. Im Rückblick ist für mich “Profane Genocidal Creations” deswegen so etwas wie das erste Demo von DARK FORTRESS, “Stab Wounds” repräsentiert dann die erste wirkliche CD. Eigentlich ist rückblickend niemand mehr zufrieden mit “Profane Genocidal Creations”, auch von der Produktion her nicht.

Die Lyrics von “Stab Wounds” befassen sich, möchte man es zusammenfassen, mit der Ablehnung der Menschheit, den seelischen Abgründen und Selbstmord. Wieso habt ihr als CD-Titel “Stab Wounds” gewählt?

Der Titel ist Teil der Zeile “I am the stab wound in your soul”, es geht also um seelische Wunden. Azathoth schreibt alle Lyrics, aber er verrät uns schon auch, um was es geht. Sie sind ja auch relativ leicht verständlich und nicht so kryptisch. Azathoth erklärt mir die Lyrics und ihre Aussage vor dem Schreiben der Songs natürlich noch ausführlicher, damit wir die Stimmung perfekt in der Musik einfangen können. Auf jeden Fall sind es sehr persönliche und intime Texte.

Noch eine Randfrage zu Azathoth: Gibt es einen bestimmten Grund dafür, dass er live immer schwarze Lederhandschuhe trägt?

(lacht) Keine Ahnung. Da müsstest du ihn fragen. Andere Leute tragen dafür Nieten.

DARK FORTRESS: Stab Wounds
DARK FORTRESS: Stab Wounds – Cover

Kommen wir von den Lyrics zum Coverartwork. Die Coverartworks von “Tales from eternal dusk” und “Profane genocidal creations” gleichen sich insofern, als dass sie beide recht farbig und stets mit einer düsteren Gestalt in der Mitte versehen sind. Wie kommt der Wandel zum düstereren “Stab Wounds“-Cover von Travis Smith? Wie ist die Zusammenarbeit mit ihm zustande gekommen?

Obwohl mir das Cover von “Tales from eternal dusk” gut gefällt, hatten wir einfach generell keine Lust mehr auf ein buntes, gezeichnetes Cover, obwohl Kris Verwimp sehr gute Arbeit geleistet hatte. Azathoth ist ein grosser Fan von Travis Smith. Wir haben ihm also einfach eine Mail geschrieben und ihm unsere Vorstellungen geschildert. Er hat uns dann fünf Entwürfe zukommen lassen, und das Cover von “Stab Wounds” haben wir dann heraus gepickt. Es hat die Emotionen der Musik am besten eingefangen: düster, melancholisch, aber auch spröde. Wir machen ja keinen “bombastischen” Sound. Für das nächste Album wird es höchstwahrscheinlich auch wieder ein Travis Smith-Cover geben, es passt zum Konzept.

Könnte man die Veränderung des Coverartworks auch auf den Line-Up Wechsel bei DARK FORTRESS zurückführen (V Santura (Gitarre) und Seraph (Drums) machten das Line-Up erst im Januar 2001 wieder komplett – Anm. d. Verf.)?

Schon ein bisschen. Sowohl Seraph als auch ich stehen nicht so auf gezeichnete, bunte Cover. Aber bei “Profane Genocidal Creations” haben wir kein Veto eingelegt, auch nicht beim Textkonzept. Schliesslich waren wir neu in der Band und wollten uns nicht einfach so beschweren. Am Schluss war es so, dass alle nicht mit den Texten zufrieden waren, deswegen haben wir auch die Lyrics im Booklet nicht abgedruckt, was ja reichlich bizarr ist bei einem Konzeptalbum.

Inwiefern hat dieser Line-Up Wechsel die Musik von DARK FORTRESS verändert? Gewisse Veränderungen im Gitarrenbereich kann man auf jeden Fall feststellen.

Die Veränderungen im Gitarrenbereich sind weniger technischer, als songwriterischer Natur. Crom ist ein guter Gitarrist, aber als er gegangen ist, war mit ihm natürlich auch ein Hauptsongwriter weg. Bei “Stab Wounds” hört man natürlich, dass er nicht mehr mitwirkt, sondern vieles vom neuen Material von mir geschrieben wurde. Allerdings, und das darf man nicht vernachlässigen, hat sich auch unser Vorgehen beim Songschreiben verändert. Bei “Profane Genocidal Creations” war es so, dass jeder Riffs beigesteuert hat, dann wurde gejammt und danach hat man sich so den Song zusammengeschustert. “Stab Wounds” wurde hingegen eher komponiert. Die verschiedenen Themen wurden bewusst arrangiert, damit die einzelnen Songs flüssiger wurden. Natürlich haben die anderen Mitglieder in der Band danach noch Zusätzliches beigesteuert, aber wir sind einfach überlegter vorgegangen.

Bleiben wir gleich beim Songwriting. Was inspiriert euch zum Komponieren und Lyrics schreiben, bezogen auf “Stab Wounds”?

Azathoth befasst sich in seinen Lyrics mit seinen eigenen Erfahrungen, seinen Gedanken und seiner Gefühlswelt zu dieser Zeit, es sind also sehr intime Texte. Auf mich bezogen ist es eine schwierige Frage. Die Inspiration rührt nicht von irgendwelchen Drogentrips oder ähnlichem her. Ich denke, ich folge dem inneren Drang, mich auf diese Weise auszudrücken. Die Musik gibt viel von meiner Gefühlswelt preis, man kann so auch seine negativen Gefühle kanalisieren, das ist mir auf jeden Fall wichtig.

Welche Bands würdest du als einen “Einfluss” auf dich bezeichnen? Welche Band bzw. welches Album hat dich zum Black Metal gebracht (schliesslich kommt man meist erst zum Metal, und dann zum Black Metal – Anm. d. Verf.)?

V Santura von DARK FORTRESS
V Santura: “Ich wage sogar die Behauptung, dass PORTISHEAD und Black Metal von der Atmosphäre her miteinander verwandt sind!”

In der Zwischenzeit kann ich sagen, dass keine bestimmte Band jetzt mein Einfluss ist. Eigentlich beeinflusst einen ja auch Musik, die man nicht mag. Mir gefällt zum Beispiel PORTISHEAD oder MASSIVE ATTACK auch sehr gut. Ich wage sogar die Behauptung, dass PORTISHEAD und Black Metal von der Atmosphäre her miteinander verwandt sind.
Aber zurück zu deiner Frage. Wichtig war für mich sicher SLAYER. Beim Black Metal muss ich auf jeden Fall SATYRICON und EMPEROR nennen. Bei den Alben gibt es mehrere: Die allererste Begegnung mit Black Metal war “Under the sign of the black mark” von BATHORY, die Scheibe gehörte meinem zehn Jahre älteren Bruder. Wichtig waren natürlich “Ablaze in the northern sky” von DARKTHRONE und EMPERORs “Anthems to the welkin’ at dusk”. Das CRADLE OF FILTH-Debüt “Principle of Evil Made Flesh” finde ich auch gut, im Gegensatz zu ihren neueren Werken. Ab “Midian” hatte ich das Gefühl, dass ein professioneller Songwriter am Pult sitzt, der “Songs im Stil von CRADLE OF FILTH” nachschreibt. Ein weiteres wichtiges Werk für mich ist “Thorns” von THORNS. Es ist für mich die kälteste CD, die ich jemals gehört habe.

Wenn man nun noch etwas weiter in der Zeit zurück geht: Was war deine erste Begegnung mit Metal?

Ich wurde schon sehr früh mit Metal konfrontiert, mein älterer Bruder hat ja schon Mitte der 1980er Metal gehört. Mir hat diese Musik schon als Fünfjähriger gefallen. Später fand ich vor allem SLAYER, SODOM und METALLICA gut. Allerdings: von METALLICA nur die ersten fünf Alben, die sind genial. Von “Load” war ich dann sehr enttäuscht, es war so lasch, langweilig und uninspiriert. St. Anger ist schliesslich nur noch Schrott.

Da stimme ich dir vollkommen zu. Kommen wir nun zur obligaten Politikfrage beim Black Metal. Wie steht ihr zum Problem NSBM und die Verflechtungen zur rechten Szene, die zum Teil in der Black Metal-Szene existieren?

Dieses Problem ist leider existent. Die NSBM-Bands können mich mal! Das Politthema wird so überstrapaziert. Ich frage mich, was es mit dem Black Metal, mit der Musik, überhaupt zu tun hat. Erster und wichtigster Bestandteil der Black Metal-Philosophie ist doch Individualismus: do what you want to do. Die faschistische Philosophie, wo alles über einen Kamm geschert wird, ist ja wohl wirklich 180 Grad gegen den Black Metal-Individualismus.

Ich denke, es ist wegen dieser negativen Schlagzeilen halt auch bitter nötig, dass man sich als Black Metal-Band ausdrücklich davon distanziert, deswegen die Frage. Was hat es denn mit dem DARK FORTRESS T-Shirt Aufdruck “Dead Race Walking” auf sich? Beim Wort “Race” läuten bei manchen die Alarmglocken.

“Dead Race walking” muss man auf verschiedenen Ebenen sehen. Zum einen ist es Bestandteil von den Lyrics zu “Iconoclasm omega”. Der Song an sich ist menschen- beziehungsweise gesellschaftsfeindlich von der Aussage her. “Dead Race” bezieht sich also nicht etwa auf ein Volk, sondern auf die Menschen im allgemeinen. Sie alle sind dem Tod geweiht, der Mensch muss sterben. Die Menschheit kann machen, was sie will, dagegen wird sie niemals etwas unternehmen können. Somit sind wir alle die “Dead Race walking”, da wir alle dem Tod nicht entrinnen können. Zum anderen ist “Dead Race walking” ein Wortspiel mit dem Filmtitel “Dead Man walking”: In diesem Film ist es ja auch so, dass der Hauptcharakter so gut wie tot ist, aber noch immer “umherläuft” im Todestrakt.

Danke für die Erklärung, mich hatte der Aufdruck zuerst doch recht verwirrt. Wie sieht es bei dir eigentlich mit anderen Musikstilen aus? Welche andere Musikstile hörst du dir in deiner Freizeit gerne an?

Eine gute Frage. Ich höre mir überhaupt keine Musik an, so merkwürdig das jetzt klingen mag. 2004 habe ich mir keine einzige CD gekauft, weil ich schlicht und ergreifend nicht mehr dazu komme, sie mir dann auch anzuhören. Wenn ich doch mal Zeit habe mag ich, wie bereits erwähnt, Trip Hop (MASSIVE ATTACK, PORTISHEAD) und Werke von Arvo Pärth. Vor allem seine Chorwerke haben es mir angetan. Ansonsten bin ich kein versierter Fan von klassischer Musik, obwohl ich einiges davon von meinem Vater her kenne.

Du bist ja auch noch in anderen Projekten wie PROJEKT LAZARUS oder NONEUCLID engagiert. Wie muss man sich bei PROJEKT LAZARUS diese Musik aus Skulpturen vorstellen? Geht es in Richtung moderne Klassik oder eher wieder Metal?

Also, das PROJEKT LAZARUS liegt momentan auf Eis. Es handelt sich dabei um neuartige Instrumente, eine Art Skulpturen, die mit Saiten bespannt sind und mit denen man so Musik machen kann. Wirklich virtuose Spielereien sind nicht möglich, sie sind auch schwieriger zu spielen als eine Gitarre, da sie alle fretless (ohne Bünde – Anm. d. Verf.) sind. Die Musik klingt schliesslich trotz einiger Metal-Elelemte ziemlich archaisch und auch ein bisschen Industrial angehaucht. Aktiver war ich in letzter Zeit in meinem anderen Projekt NONEUCLID, das mich richtig begeistert. Die Musik dazu stammt von einem klassischen Komponisten aus Holland, der jedoch auch ein ziemlicher Metal-Fan ist. Der Sound ist relativ krass und ich hatte die Ehre, die Gitarrenstimme zu spielen und die Aufnahmen zu leiten. Im weitesten Sinne könnte man NONEUCLID als Death/Thrash-lastigen Metal bezeichnen, in dem jedoch ungewöhnliche Versatzstücke auftauchen. Es werden sogenannte postmoderne Elemente (also freitonale bzw. atonale Parts – Anm. d. Verf.) integriert, die man sonst nicht im Metal findet. So hat es zwar Parts, in denen ein Chor oder ein Streicherensemble vorkommt, aber diese tönen eher nach “neuer Klassik” im Metalgewand. Es ist also nicht so harmonisch, wie wenn DIMMU BORGIR ein Orchester engagieren. Man könnte eher Anleihen zu MORBID ANGEL darin sehen, obwohl dann der Gesang dazu eher Bay Area-Thrash-mässig ist.

DARK FORTRESS 2005
DARK FORTRESS 2005 – von links nach rechts: V Santura (Gitarre), Azathoth (Gesang), Draug (Bass), Asvargr (Gitarre), Paymon (Keyboards) und Seraph (Schlagzeug)

Nach dieser interessanten Exkursion in die neue Klassik würde ich gern wissen, als was die anderen Bandmitglieder arbeiten, wenn sie nicht für DARK FORTRESS tätig sind?

Also der andere Gitarrist, Asvargr, ist von Beruf Zahntechniker. Ein ganz solider Beruf, er mag Geduldsarbeiten. Drummer Seraph studiert seit September Schlagzeug, um professioneller Musiker zu werden. Unser Bassist Draug studiert Umwelttechnik und Umweltsicherung, Azathoth hat sein Abitur gemacht und ist momentan arbeitslos und unser Keyboarder Paymon ist Altenpfleger.

Eine wahrlich interessante Zusammenstellung. Momentan arbeitet ihr ja an eurem neuen Werk “Séance”, kannst du erste Details verraten und wann das Warten ein Ende hat?

Mit viel Glück erscheint “Séance” Ende 2005. Das Ziel wäre es, Ende August mit der Produktion zu beginnen. Bis jetzt sind vier Songs fertig, ein fünfter ist geschrieben. Es fehlen also noch drei bis vier Songs. Wichtig für uns ist, dass die Songs gut zusammenpassen. “Viele gute Songs” bedeutet nicht unbedingt “ein gutes Album”, wir achten auch darauf, dass keine Brüche entstehen. Die acht Texte sind bereits fertig. Was noch nicht feststeht ist, bei welchem Label unser neues Werk erscheinen wird.

Und wie sieht es dieses Jahr mit Live-Auftritten aus? Ist eine Tour geplant?

Ursprünglich war für Februar eine Tour geplant, aber unser Label hatte die versprochene Organisation nicht übernommen, darum wird daraus nichts. Vermutlich werden wir im ganzen Jahr 2005 nicht auf Tour gehen. Einzelne Konzerte sind aber auf jeden Fall geplant, wir spielen auch an einigen Festivals: am 30. April 2005 sind wir an den Walpurgis Metal Days (in Hautzenberg bei Passau – Anm. d. Verf.) zusammen mit GOD DETHRONED und HOLY MOSES auf der Bühne, später spielen wir auch noch am Barther Festival in Norddeutschland und an den Devil Days in Österreich.

Ansonsten sind noch keine anderen Daten bestätigt.

Vielen Dank für das Interview!

Mit diesem Zukunftsausblick bleibt nur zu hoffen, dass wir auch im Jahr 2005 mit einem DARK FORTRESS-Werk beglückt werden und die Landshuter Schwarzmetaller bald wieder auf einem Konzert geniessen dürfen.

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